Ins Office-Geschäft hineinwachsen
- 15.06.2010
- Bürotechnik
- red.
„Richtig im Office angekommen ist die Tintentechnologie noch nicht“, weiß Erwin Schwarzl, Cluster Commercial Director, Commercial & Consumer Business für die DACH-Region bei Kodak. Bisher seien die Geräte aus dem Consumer-Segment lediglich im SoHo-Bereich etabliert. „Langfristig ist die Technologie jedoch durchaus auch im Office durchsetzungsfähig“, meint der Manager. Dieser Bereich ist momentan jedoch im Wesentlichen von der Lasertechnologie beherrscht. „Dass sich eine der Technologien durchsetzt, ist rein spekulativ“, meint Martin Wadenpohl, Business Development Manager Inkjet Systems bei Kodak, der glaubt, dass alle Technologien weiterhin nebeneinander bestehen bleiben. Gerade wenn es um Anforderungen wie Dokumentenechtheit gehe, werde es schwer werden, hier mit Inkjet-Produkten an die Leistungsmerkmale von Laserdruckern heranzukommen. Und auch den LED-Printer sieht der Kodak-Manager eher als Nischen-Produkt. „Zu wenige der großen Hersteller bieten entsprechende Produkte an.“
Im Segment Inkjet-Printer sieht man bei Kodak deshalb großes Potenzial. „Ein Drittel Marktanteil für Inkjet-Drucker im Office wäre durchaus realistisch“, findet Schwarzl. „Inkjet ist eine ausgereifte Technologie“, weiß auch Wadenpohl um die Vorteile. Bei Kodak ist man mittlerweile bei der dritten Generation von Inkjet-Druckern für den Office-Bereich, und „die nächsten Generationen sind schon in der Pipeline.“ Die Positionierung von Kodak geht hier klar in die Optimierung des Tintenverbrauchs. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen unter dem Motto „Drucken mit Gewinn“ eine große Endkunden-Kampagne zu diesem Thema gestartet. „Langfristig wird der Kunde, ob aus dem privaten oder dem gewerblichen Umfeld, anhand des Verbrauchsmaterials entscheiden, ob der Drucker gut ist oder nicht“, erklärt Schwarzl. „Das Thema Folgekosten steht deshalb an erster Stelle.“ Und auch „das Thema Benutzerfreundlichkeit spielt eine große Rolle“, sagt Wadenpohl. „Es muss einfach sein.“ Gerade auch für moderne Office-Umgebungen werde Kodak in puncto Benutzerfreundlichkeit weiter interessante Features entwickeln, beispielsweise zum Drucken über mobile Endgeräte.
Dass interessante Produkte allein jedoch nicht reichen, musste Kodak bereits vor rund zweieinhalb Jahren feststellen. Auch hier hatte man versucht, den Markt mit niedrigen Seitenpreisen aufzurollen. Der Versuch scheiterte. Anstatt der angestrebten zehn Prozent erreichte das Unternehmen laut den Zahlen renommierter Marktforschungsinstitute gerade mal ein Prozent Marktanteil bei 3-in-1-Tintenstrahlgeräten. „Wir hatten anfangs einige Schwierigkeiten“, räumen die beiden Manager ein. Sowohl bei Produkten als auch im Service habe der Hersteller seine Hausaufgaben nun gemacht. „Wir kommen eben aus dem Konsumentenmarkt und über diesen ins SoHo“, erklärt Schwarzl. Nun wolle man ins Office-Geschäft hineinwachsen. Das Consumer-Geschäft werden die Stuttgarter deshalb nicht einfach an den Nagel hängen. Speerspitze des Vertriebs seien weiterhin die Flächenmärkte wie Media Markt und Saturn. Fachmärkte und Handel beliefert der Hersteller bisher nur über die Distributoren Ingram Micro und die Duttenhofer Gruppe. Ziel sei es, den Bekanntheitsgrad von Kodak im Segment Drucken zu steigern, sagt Schwarzl, der einen Marktanteil von fünf Prozent am Ende des Jahres anpeilt. „Wir wollen nachhaltig beweisen, dass wir ein respektabler Player im Markt sind.“