Totes Kapital wiederbeleben
- 15.06.2010
- Bürotechnik
- red.
Das Portal eröffnet die Möglichkeit, überschüssige Lagerbestände anzubieten beziehungsweise zu finden. Auf die Idee gekommen, den Online-Marktplatz aufzubauen, ist Harald Feit, Geschäftsführer des in Saarlouis ansässigen Fachhandelsunternehmens Heim + Feit Bürotechnik, als er feststellte, dass enormes Kapital als Drucker, Kopierer, Restposten und Ersatzteile tot im Lager liegt. „Wie oft brauche ich für Kunden etwas, das ich nicht im Lager finde; ein Büromaschinenhändler in Hamburg aber hat genau dieses Ersatzteil“, erklärt Feit. „Also: Wie können wir Händler uns austauschen und gegenseitig helfen, unsere Lagerbestände zu verringern?“ Schließlich stehen fast neuwertige Geräte bei vielen Händlern im Lager, die woanders gebraucht werden. Aus der Idee sei schnell ein Projekt geworden, erzählt Feit. „Wir saßen viele Stunden zusammen und erörterten die Anforderungen, die wir an die Plattform stellen. Schnell war der Name klar, und durch das Einbinden eines Projektmanagers aus der Online-Branche konnten wir viele Anforderungen und Details userfreundlich gestalten und optimieren.“
Seit Ende April ist das Portal online. Für Käufer ist die Anmeldung kostenlos. Verkäufer können zwischen den Tarifen „Starter“, „Profi“, „Master“ und „Expert“ wählen. Die Einsteigerversion, die 39 Euro pro Monat kostet, ist für die ersten vier Wochen kostenlos. Verkäufer können 20 Artikel einstellen, verkaufen und wieder auffüllen. Beim Tarif „Expert“ können Verkäufer für 259 Euro pro Monat bis zu 500 Artikel einstellen.
„Wir glauben an die Idee“, sagt Feit. Schließlich habe jeder Händler ein Lager, das nicht kleiner wird. „Man muss sich nur kümmern.“ Auch auf dem Online-Marktplatz müssen die Geräte eingepflegt werden, und Händler müssen bei der Suche nach Ersatzteilen oder außergewöhnlichen Lösungen für ihre Kunden das Portal konsultieren. Die Herausforderung in der Startphase sei es, Händlern die Website nahezubringen, damit diese die Benutzung verinnerlichen. Um dies so einfach wie möglich zu gestalten, hat das Unternehmen ein Callcenter eingerichtet, um Hilfestellung bei den ersten Schritten zu geben. Bereits in den ersten zwei Wochen konnte lagerräumen.de über 30 Händler begeistern. „Natürlich haben sich viele weitere als Einkäufer kostenfrei registriert. Man will ja mal sehen, wie es funktioniert“, berichtet der Gründer. Insgesamt 500 Abo-Kunden und die gleiche Anzahl an Einkäufern will Feit in diesem Jahr erreichen. Ziel in 2010 sei es, sich fest in diesem Mark zu etablieren, viel Traffic auf der Seite zu generieren und „natürlich unser und viele Läger unserer Händlerkollegen zu leeren“.
Momentan ist lagerräumen.de eine Plattform für den Handel. Mittelfristig könne man sich auch vorstellen, den Kundenkreis zu erweitern und in einem zweiten Schritt die Plattform für Endkunden zu öffnen, erklärt der Geschäftsführer. „Dies natürlich mit veränderten Verkaufspreisangaben.“ In der Planung seien zudem die Märkte Österreich und Schweiz. „Und als echte Saarländer arbeiten wir auch schon an der französischen Version.“