Tinte – oder doch lieber Gel?
- 16.01.2014
- Bürotechnik
- red.
Während Lasergeräte bei Anwendern wegen möglicher Feinstaub-Emissionen in der Diskussion stehen und Tintensystemen immer noch das „Heimanwender“-Image anhängt, hat das Gel-Druckverfahren von Ricoh fast unbemerkt eine Marktnische gefunden. Dank hoher Geschwindigkeiten, großer Papierfächer und ihrer Zuverlässigkeit sind die Gel-Printer für kleine Arbeitsgruppen beliebt bei professionellen Nutzern.
Als Verbrauchsmaterial gibt es lediglich die drei Serien „GC-21“, „GC-31“ und „GC-41“, was die Verwaltung der Supplies sehr einfach macht. Bei timo printware hat man sich deshalb die Frage gestellt, wie das hochwertige System noch zu verbessern wäre. „Mit den Original-Patronen legt Ricoh eine hohe Qualität vor, die es zu erreichen galt“, berichtet timo printware-Geschäftsführer Thomas Elste. Und durch die Gel-Technologie habe der Hersteller eine zusätzliche Hürde geschaffen. Dennoch hat man sich in Linz intensiv mit der Entwicklung alternativer Verbrauchsmaterialien befasst. „Nach der Auswahl der geeigneten Farbstoffe haben wir uns mit der Geometrie der Patronen beschäftigt“, berichtet Elste, „und aus drei Serien zwei gemacht.“ Durch physikalische Veränderungen wurde aus den Serien „GC-21“ und „GC-31“ eine multikompatible Serie für beide Gerätetypen. Das spart Platz, erhöht die Flexibilität für den Handel und hilft Anwendern, die passende Patrone zu finden. Damit die Patronen weniger häufig gewechselt werden müssen, wurde die Füllmenge erhöht. „Wir haben unsere Patronen auch dem Test für Dokumentenechtheit gemäß DoNot §29 bei der Papiertechnischen Stiftung (PTS) unterzogen, um Rechtsanwälten, Notaren und Behörden Rechtssicherheit im Ausdruck zu liefern.“
Wie Tintenstrahldrucker haben auch Gel-Printer eine Wastebox für Gel, das im Reinigungsprogramm des Druckers anfällt. Mit dem Wastebox-Service hat man auch dafür eine Lösung gefunden. Dabei schickt der Kunde seine volle Wastebox ein und erhält im Austausch eine gereinigte zurück. „Müll ist nicht gleich Müll“, erläutert der timo printware-Chef. „Wenn ich den Müll raus bringe, schmeiß ich ja auch nicht jedes Mal den Eimer weg.“ Bei dem von timo printware entwickelten Verfahren werden volle Boxen deshalb schonend von eingetrockneten Rückständen gesäubert und für die neuerliche Füllung vorbereitet.
„Um von Beginn an sicher zu sein, dass die Patronen einwandfrei laufen, haben wir uns entschieden, die Fertigung an den besten in Frage kommenden Arbeitsplätzen durchführen zu lassen“, erklärt Elste. Auch wenn es sich bei den Patronen allem Anschein nach nur um Plastikgehäuse mit innen liegenden Gelbeuteln handelt, ist in der Fertigung eine Menge zu beachten. Bereits kleine Lufteinschlüsse können im Gel-System zu Störungen führen. Gefertigt wird deshalb ausschließlich in Deutschland.
Durch die Multikompatibilität und Mehrleistung entstand so ein Produkt, das nicht nur umweltfreundlich ist, sondern Anwendern durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Kosteneinsparung und Händlern gute Margen verspricht. „Jetzt drücken wir die Daumen, dass Ricoh möglichst viele Geräte und Patronen verkauft. Da wir uns an die DIN 33871-1 für wiederbefüllte Patronen halten, können wir nur aus leer gedruckten OEM-Patronen fertigen.“ In der Realität, so schätzt man in Linz, wird die Quote wie bei anderen leeren OEM-Patronen liegen, von denen bestenfalls zwei Prozent ihren Weg zu timo printware finden.