Die Gesundheit im Blick
- 17.03.2010
- Bürotechnik
- red.
Herr Indenkämpen, Dahle geht neue Wege bei den Beurteilungskriterien für Aktenvernichter. Wurde das Thema Feinstaubbelastung bisher nicht erkannt – und wie sieht es in der Realität wirklich aus?
Um vorab eines klarzustellen: Es geht hier nicht um einen „Marketing-Gag“. Die Feinstaubproblematik wird in anderen Ländern bereits deutlich akzentuierter betrachtet. In Skandinavien dürfen bestimmte Geräte sogar nur in von den Arbeitsräumen getrennten Räumen untergebracht und betrieben werden. Die Gesundheitsbelastung durch Feinstaub ist durch diverse medizinische Studien erwiesen.
Das Thema Feinstaubemission im Büro ist evident und wird an Bedeutung rasant zunehmen. Im Kontext der Themen Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Gesundheit wird auch die Gesundheit am Arbeitsplatz immer stärker zu einem zentralen Bestandteil der Diskussion, und zwar weit über die Thematik Ergonomie hinaus.
Der Allgemeinheit ist das Thema Feinstaub sehr wohl bekannt, und zwar im Zusammenhang mit Pkw-Emissionen. Der Kreis der Eingeweihten im Bereich der Feinstaubthematik bei Kopierern und Laserdruckern ist jedoch schon deutlich kleiner. Im Zusammenhang mit dem Vernichten von Papier war das Thema bis zur Paperworld 2010 absolut unbekannt. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit die Tatsache, dass die Feinstaubemission auf den ersten Blick nicht als Problem erkannt wird, man sieht Feinstaub nämlich nicht. „Große“ Feinstaubpartikel sind kleiner als 10 Mikrometer, „kleine“ Feinstaubpartikel messen weniger als 1 Mikrometer. Ein Mikrometer ist 1/1000 Millimeter. Das Gesundheitsrisiko wächst, je kleiner die Partikel sind. In der kleinsten Ausprägung können sie über die Lungenbläschen ins Blut gelangen.
Gibt es konkrete Mess- und Untersuchungsergebnisse in puncto Feinstaubbelastung in der Umgebung der Geräte?
Wir sind dieses Thema zusammen mit dem führenden europäischen Hersteller von Feinstaubfiltern, Freudenberg Filtration Technologies KG, angegangen. Um zu einer relevanten und aussagefähigen Datenbasis zu kommen, haben wir eigens eine Messkammer in unserem Werk in Rödental entwickelt. Dabei ging es nicht nur um die Ermittlung der tatsächlich während des Vernichtungsprozesses entstehenden Feinstaubpartikel. Es ging ganz wesentlich auch darum, festzustellen, wo der Feinstaub während des Vernichtungsprozesses entsteht und wie er sich verteilt. Nur so war es möglich, eine möglichst effiziente Eindämmung der Feinstaubemission zu erreichen. Während der Vernichtung von 80-g/m2-Papier entstehen übrigens sage und schreibe bis zu 700 000 Partikel der Größe von >0,5 Mikrometern kumulativ pro Minute.
Wie funktioniert das Dahle-Schutzsystem?
Wie wir durch viele Tests erfahren haben, entsteht der Feinstaub während des Vernichtungsprozesses direkt in der Umgebung der Schneidwalze. Das allein hilft aber nicht weiter. Durch die Umdrehungen der Schneideinheit entstehen Verwirbelungen, die die winzigen unsichtbaren Feinstaubpartikel in alle Richtungen verteilen. Unser Ziel war es, den größten Teil dieser wild durcheinander stiebenden Teilchen zu entsorgen. Dies gelingt uns mit unserer „CleanTec“-Technologie. Mittels einer eigens von Dahle entwickelten Absaugvorrichtung wird der Feinstaubwirbel erfasst und von der Schneidwalzenumgebung direkt in das Filtersystem geleitet. Wir sind damit in der Lage, bis zu 75 Prozent des frei werdenden Feinstaubs zu erfassen und in das Filtersystem zu überführen, wo er zu 94 Prozent dauerhaft gebunden wird.
Der Filter muss je nach Nutzungsintensität des Gerätes in einem Intervall von maximal sechs Monaten ausgetauscht werden. Da der spezielle Filter die Feinstaubpartikel mittels elektrostatischer Aufladung dauerhaft bindet, kann er problemlos im Hausmüll entsorgt werden.
Wie haben Ihre Handelspartner bei der Präsentation auf der Paperworld reagiert?
Ausnahmslos positiv bis enthusiastisch. Mit der Feinstaubthematik haben wir ganz offensichtlich einen Nerv getroffen. Wir sind froh, als Pioniere diesen Bereich besetzen zu können, da er neben der technischen Herausforderung auch ganz ausgezeichnet zu unserem Hauptziel passt, nämlich die Büroarbeit für alle einfacher und angenehmer zu machen. Dass wir dabei noch ein latentes Gesundheitsrisiko deutlich reduzieren können, erfüllt uns als innovatives Unternehmen – wenn Sie mir diese Bemerkung erlauben – mit ein wenig Stolz.
Die neuen Dahle-Aktenvernichter der Serien 40 und 41 haben aber nicht nur aufgrund dieser einzigartigen und innovativen Feinstaubfiltertechnologie überzeugen können. Die Leistungsdaten, das Design der Geräte und einige andere ihrer besonderen Eigenschaften haben alle unsere Kunden und auch diejenigen Messebesucher, die noch nicht zu unseren Kunden zählen, überzeugt. So vor allem die „Safe Technology“ mit nahezu kontinuierlicher Papiermengenmessung und den integrierten automatischen Ölern bei den 41er-Cross-Cut-Geräten und den Feinschnitt-Modellen der 40er-Serie. Auch die Tatsache, dass wir die komplette Serie mit insgesamt sechs Modellreihen und 60 Geräten in einem Schritt einführen, hat für viel Beifall gesorgt. Dies stellt ein Investment in den Markt dar, das gerade in Zeiten der weltweiten wirtschaftlichen Krise Beachtung findet.
Was sind die nächsten Schritte bis zur Markteinführung, und wie unterstützen Sie den Handel bei der Endkundenansprache?
Wir sind gerade dabei, die nächsten Schritte der Einführungskampagne detailliert zu definieren und den zeitlichen Ablauf festzulegen. Ohne dabei zu sehr ins Detail gehen zu wollen, kann sich der Handel auf eine gelungene Einführungskampagne freuen, die alle Bereiche abdecken wird von A wie ansprechenden Einführungskonditionen bis Z wie Zusammenführung von Aktion, Präsentation am POS und Abdeckung der Feinstaubthematik in relevanten Medien. Für uns ist es dabei von besonderer Bedeutung, gerade diese spezielle und komplett neue Thematik bis zur Einführung der Geräte im August/September des Jahres eindrucksvoll zu besetzen.
Alleinstellungsmerkmale bieten in der Regel gute Perspektiven, sich ein größeres Stück vom Kuchen abzuschneiden. Wie sind Ihre Erwartungen für die neue Gerätegeneration?
Diese Frage lässt sich relativ kurz beantworten. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal eines Produktes, zumal in unserer Branche, ist relativ selten. Wir haben es! Wie sagte unser Generalimporteur in England: Dahle now has the unique shredder. Frei übersetzt: Dahle verfügt nun über den Aktenvernichter an sich. Recht hat er, und unsere Erwartungen sind entsprechend!