Die richtigen Parameter setzen
- 17.06.2011
- Bürotechnik
- red.
Flottenmanagement gewinnt für Händler, die sich ernsthaft mit dem Thema Managend Print Services (MPS) befassen, zunehmend an Bedeutung. Die Auswahl des passenden Systems, die Konfiguration und die Umwandlung der Informationen in Prozesse der Warenwirtschaft bzw. der Service- und Technikersteuerung sind nicht einfach. Und zu guter Letzt müssen auch die Kunden noch mitspielen und den Eingriff des Flottenmanagements in ihre IT-Infrastruktur akzeptieren. „Das pauschal richtige Flottenmanagementsystem gibt es nicht“, sagt Winfried Schneider, Geschäftsfeldleiter Druck und Kopie bei der Overather Fachhandelskooperation Soennecken. Die Auswahl eines Flottenmanagement-Systems hänge von zu vielen individuellen Fragen ab. Seine Empfehlung: „Testen, testen, testen – auch wenn es nur in einem Showroom bei einem der Anbieter ist.“ Wert legen sollte man dabei vor allem darauf, dass die Schnittstellen individuell skalierbar sind und dass die Weiterentwicklung des Systems gewährleistet wird, empfiehlt der Soennecken-Geschäftsfeldleiter. Ein weiteres wichtiges Kriterium sei, dass die hinter dem System liegende Produktdatenbank aktuell gehalten wird. „Insgesamt ist festzustellen, dass die Tools immer besser werden“, bilanziert Schneider.
Generell sollte man sich bereits vor dem Einsteig im Klaren sein, wie tief man ins Thema einsteigen will.
Hierbei müsse auch berücksichtigt werden, was die Kunden wollen, beziehungsweise welche Vorbehalte sie haben. Denn für das Sammeln der Daten in der Management Information Base (MIB) gibt es unterschiedliche Ansätze. Mittels eines „Data Collection Agent“, einem kleinen Software-Tool, das auf dem Server des Kunden installiert wird, können die Daten entweder im Netzwerk des Kunden gesammelt und auf einen externen Server übertragen (also webbasiert erhoben), oder lokal im Kundennetzwerk abgelegt und in einem bestimmten Turnus oder bei Bedarf an den Service-Dienstleister übermittelt werden. „Das Sammeln der Daten ist ein sehr emotionales Thema – gerade in Unternehmen mit hohen Sicherheitsanforderungen“, weiß Schneider. Diese Vorbehalte seien jedoch häufig nicht gerechtfertigt, da die Systeme sehr sicher seien.
Grundsätzlich bietet Flottenmanagement viele Vorteile. So helfen die Systeme, unwirtschaftliche Stellplätze zu erkennen und sich einen Überblick über die Maschinen im Feld (MIF) zu verschaffen. Darüber hinaus haben Händler die Möglichkeit, ihren Kunden proaktiv einen anderen Service-Level anbieten zu können. Dennoch: „Die Möglichkeiten des Flottenmanagements werden auch überbewertet“, relativiert der Fachmann. „Letztlich bekommen wir jetzt mehr Informationen und schneller.“ Händler müssten sich jedoch auch darüber im Klaren sein, wie sie die gesammelten Informationen verwenden. Denn schließlich müssen diese Daten in die entsprechenden Prozesse umgewandelt werden. Damit man nicht eine Unmenge an irrelevanten Informationen erhält, müssen in der Software die richtigen Parameter gesetzt werden. Je nachdem wie intensiv man sich mit dem Thema befasst, dauere die Einführung einer entsprechenden Lösung mindestens ein Jahr, häufig sogar länger. „Hier kommt viel Arbeit auf den Handel zu“, mahnt Schneider. Doch damit nicht genug: „Für den Händler heißt dies: Er muss sich Gedanken über seine Prozesse und Workflows machen.“ Ein wesentlicher Aspekt ist die vertriebliche Ausrichtung, denn „wenn ich Flottenmanagement anbieten will, muss ich mir auch eine Vertriebsstrategie überlegen.“ Ein wesentlicher Punkt hierbei ist die fundierte Ausbildung der Vertriebsmitarbeiter. Schließlich sollen diese den Endkunden den Nutzen der angebotenen Leistungen verargumentieren können.
„MPS ist für viele unserer Händler von existenzieller Bedeutung“, erklärt Schneider. Seit Oktober vergangenen Jahres bietet die Fachhandelskooperation daher ihren Mitgliedern Workshops zu den Themen Hardware, Analyse und Optimierung sowie zu Workflow und Flottenmanagement. Im März ist Soennecken zudem eine strategische Partnerschaft mit dem Stuttgarter Systemhaus Raber+Märcker eingegangen. Soennecken erweitert mit dieser Zusammenarbeit das Angebot für die Fachhändler, indem sie ihnen die Software „Armada“ zugänglich macht. „Mit ,Armada’ haben wir uns für eine Software entschieden, die auf die Bedürfnisse unserer Mitglieder zugeschnitten ist“, berichtet Schneider. „Dass wir unseren Mitgliedern eine entsprechende Softwarelösung anbieten können, ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit.“ Jürgen Grässlin, Leiter Vertrieb Outputmanagement bei Raber+Märcker betont: „Wir haben uns auf die Fleetmanagement-Lösungen spezialisiert; über 3000 installierte Lizenzen sind der Beweis dafür. Wir hoffen, auf diese Weise unsere Software einem breiteren Kundenkreis über qualifizierte Händler zugänglich machen zu können.“ Soennecken spiele beim Ausbau des deutschlandweiten Partnernetzwerks eine wichtige Rolle.