„Weiter nach vorne gehen“
- 18.05.2011
- Bürotechnik
- red.
Herr Drees, der Bereich Office Equipment & Consumables wies laut GfK Temax im vierten Quartal 2010 erstmals seit 2008 wieder ein Plus auf. Der Markt insgesamt steht aber nach wie vor unter Druck. Wie bewerten Sie diese Momentaufnahme aus HP-Sicht und wie wird sich der Markt mittelfristig entwickeln?
Nachdem der Drucker-Gesamtmarkt 2010 insgesamt rückläufig war, ist es erfreulich, dass wieder ein Wachstum prognostiziert wird. Dieses wird sich jedoch auf Kategorien wie die Tinten- und Laser-All-in-Ones oder Business-Ink konzentrieren. Gleichzeitig bleibt der Markt in Deutschland ein sehr enger Markt, auf dem alle Anbieter hart konkurrieren. HP konnte im letzten Jahr erfolgreich seine Marktpositionen sowohl bei Tinte- wie bei Laserdruckern ausbauen und ich bin zuversichtlich, dass wir 2011 weiter nach vorne gehen.
Stichwort Tinte vs. Laser: Wie entwickelt sich das Thema Tinte im Büro?
Tinte im Büro entwickelt sich weiterhin – und interessanterweise speziell in Deutschland – sehr gut. Dies zeigt, dass hier besonders intensiv gerechnet wird und deshalb die günstigen Seiten-, Energie- und Gerätepreise der Bürotintenstrahler von Beginn an auf großes Interesse und zunehmende Akzeptanz gestoßen sind. HP hat mit den „Officejet“-Familien vor rund vier Jahren die neue Kategorie gestartet. Der Fachhandel kann sich hier interessante Umsatzquellen erschließen.
Was gibt es Neues beim Thema Laserdrucker: Hier hatte HP in der Vergangenheit immer wieder mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen.
HP ist wieder lieferfähig. Wir haben die Produktion über die letzten Quartale hochgefahren und erhebliche Stückzahlen ausgeliefert, was die gestiegenen Marktanteile zeigen. Auch im Laserdruckerbereich gilt, dass wir mit Produkt-Innovationen wie HP-„ePrint“ unseren Kunden neuartige Angebote machen, die neue Anwendungsbereiche ermöglichen.
Supplies spielen für den Handel eine wichtige Rolle. Wie entwickelt sich der Supplies-Markt und welche Trends beobachten Sie?
Supplies sind für HP und unsere Partner sehr wichtig. Unsere Handelspartner profitieren von Traffic und Umsatz im Supplies-Geschäft. Die große installierte Basis von HP-Druckern und unser Marktwachstum in allen Kategorien einschließlich der Druckdienstleistungen beeinflussen unser Geschäft positiv. Aktuell wächst nach Angaben der Marktforscher wieder die Zahl der Anwender und Firmen, die sich für HP-Tinten und -Toner entscheiden. Wir führen dies auf die Qualität unserer Supplies zurück. Auch die Stiftung Warentest hat zum dritten Mal in Folge HP-Tinten als Testsieger bewertet.
Auch Cloud Computing geht nicht an der Druckerindustrie vorbei: Ein Trend beim Drucken ist das Thema Cloud Printing: HP nennt seine Technologie „ePrint“. Was verbirgt sich dahinter und welche Chancen bietet das Thema dem Handel?
Cloud Printing ist ein Trend, der in den nächsten Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen wird. Momentan ist der Drucker eines der wenigen Geräte, die man nur stationär bedienen kann – das ändert HP mit der „ePrint“-Technologie. Wir binden den Drucker in die mobile Kommunikation ein. Geräte mit „ePrint“ verfügen über eine eigene E-Mail-Adresse. Der Anwender kann die gewünschten Dateien somit per E-Mail an den Drucker senden. Präsentationen, Verträge, Fotos oder andere Dokumente lassen sich so jederzeit und von jedem Ort ausdrucken. Auch beim Thema Sicherheit gibt es keine Kompromisse: Im „ePrint“-Center können Anwender eine Liste der autorisierten User hinterlegen. Nicht autorisierte Aufträge werden vom HP-Server abgelehnt und automatisch gelöscht. Auch erledigte Druckjobs löscht der Server automatisch. Ein integrierter Spamfilter rundet die Sicherheitsvorkehrungen ab. Alle neuen HP-Drucker kommen jetzt mit „ePrint“-Technologie. Mit „ePrint“ sprechen wir Privat- und Geschäftskunden an. Wir bieten Unternehmen beispielsweise spezielle Lösungen an, bei denen der per E-Mail gesendete Druckauftrag das Unternehmensnetzwerk nicht verlässt. Eine solche Lösung hat HP beispielsweise zusammen mit dem Blackberry-Hersteller Research in Motion entwickelt. Der Handel erhält dank „ePrint“ neue Verkaufsargumente, beispielsweise die höhere Produktivität von Mitarbeitern. Gepaart mit günstigen Druckkosten und dem niedrigen Energieverbrauch unserer Geräte haben Händler gute Argumente für HP-Geräte. Ein weiterer Trend sind Druck-Apps. Beim iPhone und iPad sind diese Programme Standard, aber auf Druckern sind sie eine Neuheit, die das Leben erleichtert. So bietet HP auf seinen „Officejets“ beispielsweise Business-Apps, etwa Formularvorlagen. Für Konsumenten gibt es Sudoku-Rätsel oder Disney-Malvorlagen. Die Apps sind auf den HP-Geräten vorinstalliert, lassen sich aber über den „ePrint“-Center personalisieren.