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„Trend zum Original“

Beim Geschäft mit Druckerverbrauchsmaterialien dreht es sich neben dem Preis auch um die Druckqualität. Wir sprachen mit Christine Zech, Supplies Business Development Manager bei HP Deutschland, über die Entwicklungen.

Am Liffey Park Technology Campus – rund eine halbe Stunde von Dublin entfernt – produziert HP Tinten für den europäischen Markt.
Am Liffey Park Technology Campus – rund eine halbe Stunde von Dublin entfernt – produziert HP Tinten für den europäischen Markt.

Frau Zech, Tinte und Toner sind Treibstoff der Drucksysteme und wesentlicher Ertragsbringer der Druckgeräteindustrie und des Handels. Wie entwickelt sich der Markt, welche Trends beobachten Sie?

Aus Sicht von HP hat sich der Markt recht erfreulich entwickelt. Wir konnten unsere Marktanteile steigern. Refiller und Tintentankstellen hatten dagegen in Deutschland rückläufige Marktanteile zu verzeichnen und das in einem sich stark verändernden Druckmarkt. Immer mehr der vorhandenen Informationen und Daten die das Druckvolumen ausmachen sind digital verfügbar. Wir gehen hier von einer Vervielfachung um den Faktor 10 bis 2015 aus. Dafür werden aber immer mehr Daten aus dem Internet und nicht länger nur aus Windows Programmen gedruckt. Darüber hinaus beobachten wir, dass vor allem Unternehmen verstärkt in Original-Tinte, Toner und Papier investieren. Ein Grund dafür ist, dass diese Verbrauchsmaterialien im Zusammenspiel mit der entsprechenden Hardware die besten Druckergebnisse gewährleisten. Kein Unternehmen kann es sich heute leisten, seine Mitarbeiter mehrfach zum Drucker zu schicken, weil der erste Ausdruck nicht perfekt war oder teure Ausfallzeiten zu finanzieren, weil die Drucker nicht funktionieren. Den Trend zum Original bei Konsumenten sehen wir aufgrund des breiteren Angebots an Originalzubehör, zum Beispiel von Multi-Packs oder XL-Patronen.

Das Geschäft mit Druckerverbrauchsmaterialien ist stark preisgetrieben. Welche Rolle spielen Faktoren wie Marke, Qualität, Innovationen, Prüfsiegel, Nachhaltigkeit oder Produktionsstandort?

Christine Zech, Supplies Business Development Manager bei HP Deutschland: „Vor allem Unternehmen investieren verstärkt in Original-Tinte, Toner und Papier.“
Christine Zech, Supplies Business Development Manager bei HP Deutschland: „Vor allem Unternehmen investieren verstärkt in Original-Tinte, Toner und Papier.“

Bei Unternehmen kommt es besonders auf professionelle Ausdrucke von einwandfreier Qualität an. Gedruckte Materialien sind für Firmen eine Visitenkarte und müssen hochwertig sein. Faktoren wie Qualität, Prüfsiegel und Nachhaltigkeit spielen für Unternehmen eine wichtige Rolle. Die Marke ist insofern wichtig, als dass sie Qualität verspricht. Viele Konzerne setzen bereits seit Jahren und sogar Jahrzehnten auf HP-Geräte, da sie immer gute Erfahrungen mit der Qualität gemacht haben. Gleichzeitig steht HP auch für Innovationen, zum Beispiel durch die kontinuierlichen Investitionen in neue Technologien wie „ePrint“ oder die Weiterentwicklung unserer Tinten und Toner. Konsumenten hingegen schauen stärker auf den Preis. Doch auch hier verwendet die große Mehrheit Originaltinten und -toner, weil sie von der Qualität überzeugt, und von Alternativzubehör enttäuscht worden ist.

Wie entwickelt sich vor diesen Hintergrund die Gewichtung des Marktanteils zwischen OEM und Alternativanbietern?

Die neuesten Analysen der GFK zeigen weiterhin Zuwächse für die Originalanbieter. Clones oder „Fake-Toner“, die echten Produkten täuschend ähnlich sehen, sind nicht nur für HP, sondern vor allem für Unternehmen und Konsumenten ein Ärgernis. Wir wollen unseren Kunden immer das bestmögliche Druckergebnis liefern, daher investieren wir in Hologramme und andere Sicherheitsmaßnahmen. Damit können HP Kunden erkennen, wenn es sich um Fälschungen handelt. Der vierte Testsieg in Folge für HP-Patronen bei Stiftung Warentest zeigt nach wie vor den Vorteil des Originals beim Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wichtiges Thema im Paper-Output-Geschäft sind Managed Print Services: Wie wirken sich MPS auf das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien aus?

Das Management des Druck- und Kopiergeschäfts verspricht dem Kunden ja signifikante Einsparungen. Diese gehen oft auch darauf zurück, dass weniger, aber gezielter gedruckt wird und damit Umwelt und Ressourcen geschont werden. Für den Fachhändler heisst MPS-Vertragsgeschäft aber auch, dass sie den Bedarf an Tinte, Toner und Papier gut kalkulieren können. Für sie ist dies ein kontinuierliches Geschäft, mit dem sie gleichzeitig ihren guten Service demonstrieren können.

Betrachten wir die technologische Entwicklung: Welche übergeordneten Themen spielen bei Forschung und Entwicklung von HP momentan eine Rolle?

Beim Thema Tinten spielen neben Kriterien wie langer Haltbarkeit, Farbbrillanz und gestochen scharfen Konturen auch die Wischfestigkeit eine Rolle. Bei Business-Ink sind als Ergebnis unserer Forschung und Entwicklung beim „Officejet Pro 8100“, „Officejet Pro 8600“ sowie beim „Officejet 6600“ die Tinten auch dokumentenecht. Die Papiertechnische Stiftung hat dies Anfang des Jahres zertifiziert. Damit sind die „Officejet Pro“-Modelle jetzt auch für den Einsatz in Kanzleien, in Banken und bei Notaren eine Alternative zu Laser-Modellen. Bei Toner haben wir Ende letzten Jahres „ColorSphere“-Toner mit kleineren Partikeln auf den Markt gebracht, die mit niedrigeren Temperaturen auf das Papier gebrannt werden – damit wird beim Drucken Energie eingespart. Wichtig ist, dass wir Hardware und Tinten sowie Toner als Einheit entwickeln, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Die Weiterentwicklung der Drucktechnologien ist bei HP ein konstant wichtiges Thema in Sachen Forschung und Entwicklung.

Tinte von HP: Neben Kriterien wie langer Haltbarkeit, Farbbrillanz und gestochen scharfen Konturen spielt auch die Wischfestigkeit eine Rolle.
Tinte von HP: Neben Kriterien wie langer Haltbarkeit, Farbbrillanz und gestochen scharfen Konturen spielt auch die Wischfestigkeit eine Rolle.

Unter den Schlagworten Biotoner oder biobasierter Toner versuchen verschiedene Anbieter – und mit Kyocera jüngst auch der erste OEM – das Thema Nachhaltigkeit zu adressieren. Inwieweit arbeitet man auch bei HP an solchen Themen und Produkten?

HP hat schon sehr früh auf das Thema Nachhaltigkeit geachtet. Über unser „Planet Partners Programm“ recyceln wir Tonerkassetten und Tintenpatronen komplett – und stellen daraus neue her. Dieser geschlossene Kreislauf gewährleistet, dass wir alle Materialien wiederverwerten. Selbstverständlich entwickeln wir als führendes Unternehmen im Drucksegment unsere Toner laufend weiter und schauen uns neue Technologien und Zusammensetzungen an. Allerdings gibt es momentan keine Toner-Bio-Materialien von HP auf dem Markt. Der Grund dafür ist, dass wir unseren Kunden mit solchen Tonern aktuell noch nicht die gleichen hohen Qualitätsstandards wie bei konventionellen Tonern anbieten können.

Um qualitativ hochwertige Ausdrucke zu bekommen, spielt Papier eine wichtige Rolle? Was gibt es hier Neues?

Wir bieten eine breite Palette von „ColorLok“-Papieren an, die sowohl für Tintenstrahler als auch für Laser-Geräte verfügbar sind. Bei Fotopapieren stehen jetzt – jahreszeitbedingt – vor allem unsere Fotopacks im Fokus. Diese werden besonders von Konsumenten, die zuhause sofort einige Fotos drucken möchten, gerne gekauft.

www.hp.com/de

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