Zuhören und verstehen
- 22.02.2011
- Bürotechnik
- red.
Finanzierung ist im Geschäft mit Druck- und Kopierlösungen nach wie vor ein wichtiges Thema. Nachdem sich die Diskussion um die Neuregelung des Gesetzes über das Kreditwesen (KWG) Mitte vergangenen Jahres zur Zufriedenheit des Handels weitestgehend in Wohlgefallen aufgelöst hat und die meisten Verträge positiv von Seiten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bewertet werden, steht das Thema Eigenmiete dem Handel nach wie vor offen. Dennoch: Durch „KWGlight“ haben viele Fachhändler auch gemerkt, dass das Thema Finanzierung hohe Anforderungen stellt.
„Konzentration auf das Kerngeschäft“ heiße das Gebot der Stunde, sagt Rainer Pietschmann, Vertriebsleiter Hersteller und Verbände beim Eschborner IT-Finanzierer BFL Leasing. Gerade komplexe Themen wie Managed Print Services (MPS) oder der Ausbau des Portfolios in Richtung Dokumenten-Management seien aufwendig und erforderten volles Engagement. Das Thema Eigenmiete habe somit für viele an Faszination verloren, nicht zuletzt deshalb, weil das Risiko hoch ist und die Geräte, die in Eigenmiete finanziert werden, auf die Bilanz drücken. Hinzu kommt, dass der prognostizierte rasante Anstieg der Insolvenzen 2010 zwar weitestgehend ausgeblieben ist, die Anzahl der Insolvenzen mit rund 32 000 jedoch auf einem konstant hohem Niveau liegt. Fakt sei, dass sich die Kundenbonitäten verschlechtert hätten, sagt Pietschmann. Dennoch habe die BFL Leasing auch im vergangenen Jahr bewusst in Risiko investiert und somit viele Geschäfte für den Handel ermöglicht. Mit einer Zusage-Quote von rund 86 Prozent liege man weit über dem Durchschnitt. Zwar seien die Investitionen von Großkunden noch leicht rückläufig. Dennoch sehe man, dass „sich der ein oder andere Investitionsstau auflöst“. Trotz eines anhaltenden Preisverfalls sowohl bei der Hardware als auch bei den Dienstleistungen ist man optimistisch, dass das laufende Geschäftsjahr ein gutes wird für den Handel.
Auch in Bezug auf das Produkt-Portfolio sind die Eschborner gut aufgestellt. „Das Thema MPS lässt sich mit den bestehenden Instrumenten sowohl über All-in-Verträge als auch über die Finanzierung mit separatem Wartungsvertrag abbilden“, sagt Pietschmann. Man sei also „MPS-ready“. Zu bedenken sei jedoch, dass Projekte immer komplexer werden und neben Hardware und Dienstleistung auch Software finanziert wird. „Um diese Projekte zu finanzieren, muss man sich auskennen“, weiß Pietschmann. So stellen die Werthaltigkeit von Software oder deren Lizenzen andere Anforderungen als eine reine Hardware-Finanzierung.
„Erfahrung, Zuhören und Nachdenken“, dies seien die Maxime, mit denen die BFL Leasing arbeite, meint der Finanzierungsexperte. Als Spezialfinanzierer kenne man die Anforderungen des Marktes und biete dem Handel entsprechende Lösungen. Die gestiegene Komplexität von Projekten werde deshalb auch nicht dazu führen, dass die BFL Leasing bestimmte Themen nicht mehr abbilde. Vielmehr gehe es darum, die entsprechenden Vertragsformen zu finden. Als Beispiel führt Pietschmann ein Projekt an, in dem neben einem MPS-Konzept, mit Hardware- und Dienstleistungsanteilen, auch ein Dokumenten-Management verlangt wird. „Dies lässt sich problemlos über die bestehenden Vertragsformen und einen zusätzlichen Software-Nutzungsvertrag realisieren.“
Beim Thema Finanzierung habe jeder Fachhändler eine andere Strategie, weiß Pietschmann. Entsprechend vielfältig seien somit die Anforderungen an einen Finanzierer. Gerade von der Tagung des Bundesverbandes für Bürowirtschft (BBW) zum Thema MPS und dem Auftritt auf der CeBIT, wo die BFL Leasing im MPS-Park präsent ist, verspricht man sich einiges. Zwar dürfe man die Erwartung nicht zu hoch hängen. Dennoch sei die Kooperation zwischen BBW und CeBIT „ein Schritt in die richtige Richtung“ und eine gute Plattform zum Zuhören und Verstehen.