Flexibilität bei der Arbeit ist Trumpf
- 22.04.2014
- Bürotechnik
- red.
Studien können aktuelle Trends untermauern, sind aber zugleich natürlich auch interessengetrieben. In einer Befragung von 20 000 Führungskräften in 95 Ländern hat der Anbieter von Büro- und Sitzungsräumen und virtuellen Büros, Regus, die Ansichten der Managementebene zum flexiblen Arbeiten näher untersucht. Auffallend ist, in welch hohem Maß „mobiles Arbeiten“ schon zur Selbstverständlichkeit geworden zu sein scheint: So gaben drei Viertel der Befragten an, Flexibilität im Arbeitsalltag sei ein klarer Anreiz für Mitarbeiter und jeder Zweite wäre länger bei seinem letzten Arbeitgeber geblieben, wenn er ihm eine freiere Gestaltung von Arbeitszeiten und -orten ermöglicht hätte.
Deutet sich hier schon der Effekt an, den viele mit den Begriff vom so genannten „Digital Native“ umschreiben, jene Generation, die von Kindesbeinen an – oder zumindest seit vielen Jahren im privaten Umfeld – Smartphone und Tablet-PC nutzen – und auch im beruflichen Alltag einsetzen wollen? Nach den Ergebnissen der Regus-Studie würden 62 Prozent der Befragten sogar einen Job ablehnen, bei dem „flexibles Arbeiten“ nicht möglich ist.
Verbesserung der Prozesse durch mobiles Arbeiten
Flexibles und mobiles Arbeiten werden zum zentralen Thema für die Unternehmen in den kommenden Jahren, ist auch das Marktforschungsunternehmen IDC überzeugt. „Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, Mitarbeitern eine hohe Mobilität und damit verbundene Produktivitätssteigerung zu ermöglichen und auf der anderen Seite die IT-Sicherheit, Compliance-Vorschriften und ein effizientes Management von Geräten und Applikationen nicht aus den Augen zu verlieren“, weisen die Analysten im Zusammenhang mit der Studie „Enterprise Mobility in Deutschland 2013“ auf die praktischen Herausforderungen bei der Umsetzung für die betreffenden Unternehmen hin.
Der zunehmende Anteil mobil arbeitender Mitarbeiter erhöht natürlich den Druck auf die IT-Abteilungen, Smartphones, Tablets und Co. in die Geschäftsprozesse zu integrieren und deren Nutzenpotenzial vollständig auszuschöpfen. Um dies zu erreichen, werden Unternehmen die Anzahl mobiler Applikationen stark ausweiten, erwarten die Marktforscher. Zur effizienten und formalisierten Verwaltung der mobilen Endgeräte setzen die Unternehmen auf umfangreiche „Mobile Device Management“-Lösungen – alles in allem dürfte damit künftig auch von Seiten der beruflichen Nutzung die Nachfrage nach Produkten für das mobile Arbeiten deutlich befeuert werden.
Neue Produktbereiche mit Wachstums-Chancen
Diese Ergebnisse lassen erwarten, dass künftig für immer mehr Menschen ein Tablet-PC zum zentralen Dreh- und Angelpunkt ihres Arbeitsalltags werden könnte. Dementsprechend werden diese Menschen auch an ihre Arbeitsmittel andere Anforderungen haben: Sie müssen sich in die Abläufe des mobilen Arbeitens einfügen. Man hat zwar beispielsweise das Tablet dabei, möchte aber immer noch Termine am liebsten auf Papier notieren. Man muss Verträge beim Kunden ausdrucken, damit sie unterzeichnet werden können. Oder man braucht Produkte, mit denen man seine papiergebunden Unterlagen nicht nur systematisiert ablegen kann – sondern auch mit zum Kunden nehmen kann.
Hersteller richten sich auf das „Mobile Business“ aus
Die Hersteller – auch viele klassische PBS-Anbieter – passen ihre Produktpalette diesen Anforderungen an. Leitz etwa baut sein Sortiment der Produkte für das mobile Büro Stück um Stück aus, längst gehören Hüllen für Tablets, Tischständer, Ladegeräte und Lautsprecher zum Sortiment. Logitech, einstmals fokussiert auf Tastaturen und Mäuse für den stationären PC, ist ein anderes Beispiel für einen Hersteller, der sein Sortiment radikal auf das „mobile Business“ ausrichtet – die speziellen Tastaturen, Cover und Halterungen für das iPad zählen heute bei einem rückläufigen „traditionellen Geschäft“ zu den Wachstumsbereichen. Mehr noch, das Spektrum bei Logitech erstreckt sich sogar auf Konferenzlösungen – mit denen die mobilen Mitarbeiter auf dem Bildschirm des Konferenzraums ihrem Mutterhaus wieder ganz nah sind.
Ein Großteil der umwälzenden Wirkungen der informations- und kommunikationstechnologische Revolution dürfte erst noch bevorstehen, erwarten viele Beobachter. Der BITKOM hatte im vergangenen Jahr ermittelt, dass bislang (nur) 15 Prozent der Arbeitnehmer den mobilen Zugriff auf unternehmensspezifische Anwendungen nutzen, dieser Anteil könnte aber durch die rasante Verbreitung von Tablet-Computern steigen, betont der BITKOM und resümiert: „Dank neuer Technologien ist die Arbeit immer weniger an den Schreibtisch im Büro gebunden. Das Arbeiten wird mobiler und flexibler.“