„Eine Chance für Alternativtoner“
- 25.02.2009
- Bürotechnik
- red.
Das Prüfen der Tonerkartuschen erfolgt weitestgehend in Handarbeit.„Wir haben von vorneherein gesagt: Wir machen nur eine Sache, die aber gut“, erklärt Pedro Schöller, Inhaber des Produktionsbetriebs, bei dem mittlerweile mehr als 200 Mitarbeiter auf 15 000 Quadratmetern Betriebsfläche über 300 verschiedene Typen von Druckerkassetten herstellen. Der „Kaufmann mit dem technischen Herz“ produziert ausschließlich in Deutschland, auch wenn die Herstellung der Rebuilt-Kartuschen sehr personalintensiv ist. „Es ist nun einmal schwieriger, ein Recycling-Produkt herzustellen, als ein komplett neues Produkt zu bauen“, erklärt Schöller.
Einer der Gründe dafür ist die aufwändige Prüfung des wichtigsten Rohstoffs – der leeren Tonerkartuschen. Defekte oder bereits recycelte Kassetten werden aussortiert, die verbliebenen überprüft, zerlegt und gereinigt, und das weitestgehend in Handarbeit. Sorgfalt und Knowhow sind dabei gefragt: „Wir beschäftigen mehrere Trainer, die für die permanente Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sorgen“, so Schöller weiter. Denn ständig kommen neue Kassettentypen dazu, oder es werden die bestehenden von den Originalherstellern durch neue Varianten ersetzt. Zählt man die Angestellten dazu, die die Endkontrolle der wiederbefüllten Kartuschen vornehmen – jede einzelne fertige Kartusche wird vor dem Verpacken in einem der 800 Testgeräte von PS Printservice geprüft –, arbeitet rund ein Viertel der Belegschaft in Eschweiler im Bereich der Qualitätssicherung.
Doch auch wenn die Arbeit bei PS Printservice eigentlich schlecht automatisierbar ist: Im Laufe des Jahres will das Unternehmen in zwölf Industrieroboter investieren. Ziel ist es, die Produktionsmenge bei gleicher Mitarbeiterzahl weiter erhöhen zu können. Die Roboter sollen dabei vorwiegend für die Reinigung der Druck-Kassetten eingesetzt werden – dem bislang schmutzigsten Bereich beim Kartuschen- Recycling.
Pedro Schöller (Mitte) und sein Team auf der PaperworldTrotz der Wirtschaftskrise zu investieren sei dabei nur logisch: „Die Krise treibt den Alternativherstellern Kunden zu“, meint Pedro Schöller. Viele Großunternehmen hätten Sparprogramme aufgelegt, außerdem hätten die Original-Tonerhersteller fast gleichzeitig die Preise, bedingt durch die Wechselkurs-Entwicklung, im zweistelligen Prozentbereich erhöht. „Das ist doch eine Chance für unsere Kunden, die Unternehmen von Alternativtonern zu überzeugen“, so Schöller. Gerade bei den Verbrauchsmaterialien könnten die Unternehmen 30 bis 40 Prozent sparen und trotzdem noch Qualitäts-Produkte bekommen. Und was die Qualität angeht, habe sich sein Unternehmen über Jahre einen guten Ruf bei seinen Kunden erworben.
Die Größe der Kunden, für die PS Printservice die Recycling-Kartuschen herstellt und labelt, ist dabei sehr unterschiedlich: Neben den großen Firmen, die Lkw- oder palettenweise beliefert werden, gibt es auch eine Zahl von kleineren Händlern, die ihre Toner-Hausmarke in Eschweiler produzieren lassen. Ein Mindermengenzuschlag ist bei PS Printservice dabei übrigens undenkbar: „Dieser Betrieb ist schließlich auch als Ein- Mann-Betrieb gestartet worden. Und ich habe es gehasst, wenn ich früher als ,kleiner Fisch’ Mindermengenzuschlag zahlen musste“, erinnert sich Pedro Schöller. „Auch kleine Kunden sollte man nie hochnäsig behandeln.“