„PaaS“ – Drucken als Service
- 25.02.2014
- Bürotechnik
- red.
„Überall steht MPS drauf, es ist aber immer was anderes drin“, sagt Tuncay Sandikci, Channel Director Direkt Sales. Mit „Print as a Service“ (PaaS) hingegen greife man das Thema MPS neu auf, stelle den Kunden und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt und schaffe eine Standardisierung der Services. Bei der Entwicklung des Konzepts, das sich an Unternehmen mit mehr als 150 Arbeitsplätzen richtet und zunächst ausschließlich direkt vertrieben werden soll, hat sich Canon an den Trends aktueller Marktstudien von Gartner und IDC orientiert, die neben sinkenden Druckvolumen und einem stagnierenden Hardware-Markt auch den steigenden Druck auf die IT-Abteilungen belegen. Denn die Unternehmens-IT ist zunehmend gefordert nicht nur die Kosten zu senken, sondern bei der Optimierung der Geschäftsprozesse zu unterstützen.
Darüber hinaus hat man sich auch direkte Rückmeldung von Seite der Kunden geholt und Entscheider aus unterschiedlichen Bereichen nach deren Bedürfnissen befragt. „Einige der Themen, die von Kunden in den Workshops angesprochen wurden, haben uns schon weh getan“, gesteht Sandikci. So haben sich die Kunden gewünscht, dass sich ihr Anbieter stärker als Dienstleister positioniert, flexibler auf aktuelle und zukünftige Anforderungen des Unternehmens reagiert und mit einer ganzheitlichen Kundensicht eine fachbereichs-übergreifende Betreuung gewährleistet. Berücksichtigt wurden zudem die Bedürfnisse und Anforderungen, die Nutzer in der von Canon initiierten Studie „Office Insights 2013“ geäußert haben.
Mit dem neuen Konzept hat sich Canon deshalb an aktuellen Serviceebenen wie bei Infrastructure-, Plattform- und Software as a Service orientiert und diese mit „Print as a Service“ um eine neue Ebene erweitert. „PaaS“ kombiniert dabei die Infrastruktur aus Druckern und Multifunktionsgeräten (MFP) mit der Software für Output-Management in einem Dienstleistungspaket. Damit sollen nicht nur die Ressourcen in Einkauf, IT und Administration entlastet werden. Eine höhere Skalierbarkeit, Flexibilität und Verfügbarkeit bei gleichzeitig niedrigeren IT-Ausgaben und einer schnelleren Umsetzung sind weitere Gründe, die für das Konzept sprechen.
Das Besondere daran ist nicht nur das Abrechnungsmodell via Servicepauschale pro Arbeitsplatz: Damit eine ganzheitliche Betrachtung der Kunden gewährleistet wird, werden die Kunden anhand einer Scorecard zum Stellenwert von Kosten, Produktivität, Sicherheit, Flexibilität und Umweltaspekten befragt. Das vorgeschaltete Interview diene vor allem dazu, mit dem Kunden in einen qualitativen Dialog zu kommen, ihn mehr zu fragen und mehr zuzuhören, erklärt Marc Trennheuser, Marketing Manager der Business Imaging Group bei Canon, einer der Architekten des neuen Konzepts.
Fällt die Entscheidung des Kunden für das „PaaS“-Konzept, erfolgt ein umfassendes Print Audit. Danach werden dann in Service Level Agreement (SLA) und Print Policy die Leistungsklassen, Verfügbarkeit, Software und Druckregeln festgeschrieben und der Preis für die Servicepauschale festgesetzt. Zum Einsatz im Rahmen von „Paas“-Konzepten kommt ausschließlich ein ausgewähltes Portfolio an Output-Systemen, Software und Services von Canon. Neben Druckern und Multifunktionsgeräten verschiedener Leistungsklassen gehören hierzu die Monitoring-Lösungen „e-Maintenance“ sowie die Accounting-Software „uniFLOW“. Mit einem „Client Service Manager“, der für Monitoring, Reporting und Reviews, die Einhaltung der Vereinbarungen aus SLAs und Print Policy verantwortlich ist, kommt hier zudem eine neue Funktion ins Spiel: von Canon bestellt, sorgt er für Management und Effizienzsteigerung der Infrastruktur.
„Das ist das erste Mal, dass sowohl Anbieter als auch Kunde echtes Interesse daran haben, dass weniger gedruckt wird“, erklärt Sandikci. Denn bei „PaaS“ handle es sich nicht um eine klassische Flatrate, sondern um eine Service-Pauschale, bei der es darum gehe gemeinsam die Kosten zu senken. Ob das Konzept funktioniert und vom Markt angenommen wird, müsse sich zeigen, schließlich begebe man sich hiermit auf neues Terrain. Dennoch ist der Direktvertriebs-Chef zuversichtlich. Denn mit „Print as a Service“, als serviceorientierter Gesamtlösung rund ums Drucken, „Document as a Service“, der Prozessoptimierung rund ums Dokument (die ebenfalls 2014 gelauncht werden soll) und „Business Process as a Service“, dem Outsouring dokumentenintensiver Prozesse, bietet Canon seinen Kunden zahlreiche Möglichkeiten, Kosten einzusparen und gleichzeitig die Produktivität zu steigern.