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Speichermedien zum „Abheben“

Preisverfall, kleine Margen und Marktkonsolidierung: Das Geschäft mit Speichermedien ist nicht einfach. DexxIT-Vertriebsleiter Hans-Jürgen Schneider und Jörg Reimann, Director Storage bei UFP, kennen die Chancen und Risiken.

Wie gestaltet sich die aktuelle Marktsituation und mit welcher Entwicklung rechnen Sie mittel- und langfristig?

Hans-Jürgen Schneider, Vertriebsleiter bei DexxIT
Hans-Jürgen Schneider, Vertriebsleiter bei DexxIT

Hans-Jürgen Schneider, Vertriebsleiter bei DexxITSchneider: Prognosen zu machen ist schwierig. Der Preisverfall und die Wirtschaftskrise machen es nahezu unmöglich, die Marktentwicklung vorauszusehen. Sicher ist, dass die explosive Entwicklung der letzten Jahre vor allem den stark gefallenen Preisen zu verdanken ist. Ein Trend im Speichermarkt ist, dass immer mehr Flashspeicher in i-Notebooks und Netbooks verbaut werden – dank der größeren Widerstandsfähigkeit, des niedrigen Stromverbrauchs und höherer Kapazitäten.

Reimann: Die aktuelle Situation ist sehr von der Finanzkrise gezeichnet. Große Kaufzurückhaltung gibt es bei der Hardware. Verbunden damit sind auch die Neuanschaffungen der Speichermedien auf der Strecke geblieben. Obendrein treten viele End-User auf die Sparbremse. In den vergangenen Jahren war es so, dass die steigenden Mengen den Preisverfall im Umsatz ausgeglichen haben. Durch die wirtschaftliche Situation ist dies erstmalig nicht der Fall, und es ist mit einem deutlichen Rückgang zu rechnen. Für den Handel ist es deshalb wichtig, einen Partner zu haben, der alle Technologien mit allen Dienstleistungen wie Barcode-Labeling innerhalb von 24 Stunden oder Services für Rechenzentren bietet.

Im Streit um die Urheberrechtsabgabe auf Speichermedien gibt es seit Mai eine erste Einigung. Wie bewerten Sie das Ergebnis und welche Konsequenz hat dies für den Handel?

Schneider: Als einer der größten Distributoren Europas im Bereich Flashspeicher und einer von drei Exklusiv-Distributoren für SanDisk in Deutschland sind auch wir von der Urheberrechtsabgabe auf Speichermedien betroffen. Die Einigung zwischen Herstellern und Importeuren mit den Verwertungsgesellschaften ist mit 10 Cent pro Stück moderat ausgefallen. Im nächsten Schritt müssen nun die Details geklärt werden. Ist das geschehen, hat jede Stufe der Handelskette Planungssicherheit in der Preisgestaltung. Wünschenswert wäre eine europaweit einheitliche Regelung, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Der Händler sollte nur bei seriösen Vorlieferanten einkaufen, da er dort sicher sein kann, dass die Urheberrechtsabgabe bereits im Preis enthalten ist. Ansonsten könnte er für nicht abgeführte Abgaben unter Umständen haftbar gemacht werden.

Reimann: Ich halte es für ein durchaus gelungenes und für alle Beteiligten ausgewogenes Ergebnis, zumindest was die neuen Technologien wie Flash angeht. 10 Cent Urheberrechtsabgabe pro Speichermedium ist für alle Parteien vertretbar und verhindert Umgehungspraktiken. Für den Handel bleibt abzuwarten, wann diese Regelung in Kraft tritt; bevor die GEMA dieses nicht im Bundesanzeiger veröffentlicht hat, besteht normalerweise keine Rechtsgrundlage.

Welche Techniktrends beobachten Sie, welche Produkte gehören in jedes Portfolio und wie können sich Händler vom Wettbewerb differenzieren?

Schneider: Schnelligkeit, höhere Robustheit, technischer Support durch Backup-Funktionen, Bootmöglichkeit und Kennwortschutz – um nur einige Trends zu nennen. In diese Richtung geht es in Zukunft. Auf jeden Fall gehören sogenannte Schnelldreher ins Angebot. Grundsätzlich sollte die Produktrange des Handels von der Einstiegsklasse bis zur Premiumklasse reichen. Differenzieren können sich Händler durch perfekte Produktpräsentation am PoS mit stummen Verkäufern, die den Kunden durch die Auswahl leiten, und natürlich durch kompetente persönliche Beratung.

Jörg Reimann, Director Storage bei UFP: „Für den Handel ist es wichtig, einen Partner zu haben, der alle Technologien mit allen Dienstleistungen bietet.“
Jörg Reimann, Director Storage bei UFP: „Für den Handel ist es wichtig, einen Partner zu haben, der alle Technologien mit allen Dienstleistungen bietet.“

Jörg Reimann, Director Storage bei UFP: „Für den Handel ist es wichtig, einen Partner zu haben, der alle Technologien mit allen Dienstleistungen bietet.“Reimann: Die steigende Nachfrage nach höheren Speicherkapazitäten in Mobiltelefonen, Digitalkameras, Notebooks und auch Netbooks führt dazu, dass immer mehr Endgeräte mit einem Slot für Flash-Speicherkarten auf den Markt kommen. In dem Maße, in dem verstärkt neue Anwendungen integriert werden und sich die Multimediafähigkeiten dieser Geräte verbessern, wird der Bedarf nach mobilem Speicher weiter anwachsen. Bei den USB-Sticks erkennen wir neben der Nachfrage nach stylishem Design durchaus auch den Wunsch vieler Kunden nach Sicherheitslösungen, die einfach zu handhaben sind. Bei Speicherkarten sehen wir ganz klar den Trend zu immer höheren Kapazitäten – 32 GB bei den Compact-Flash-Karten und dazu schnelle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten von bis zu 30 MB pro Sekunde. Langfristig gesehen wird auch die SSD die Festplatte ablösen – höhere Transferraten und kürzere Zugriffszeiten machen sie attraktiv, außerdem ist sie robuster und völlig geräuschlos. Hier erwarten wir in der Zukunft kräftige Zuwachsraten, vor allem wenn auch die neue Generation an SSDs auf den deutschen Markt kommt. Der Fachhandel nimmt eine Schlüsselposition in der kompetenten Kundenberatung ein. Nur der geschulte Mitarbeiter kann den Kunden gut beraten. Was bedeutet die Speed Class genau und wie unterscheiden sich hier die einzelnen Anbieter voneinander? Warum ist es sinnvoll, ein bisschen mehr Geld zu investieren, dafür aber auch das Beste aus seiner Kamera oder seinem Handy herauszuholen? Viele Kunden nutzen die Möglichkeiten ihres Geräts nicht, weil sie zu langsam sind – eine gute Speicherkarte kann sie „zum Abheben“ bringen.

www.dexxit.de www.ufp.de

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