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„Bürotechnik ist unser Thema”

Bandermann Büroelectronic erwarb Anfang Juli den kompletten Bereich Präsentations- und Medientechnik mit der Marke „Anders + Kern“ von Triumph-Adler. Durch intensive Zusammenarbeit mit dem Fachhandel will man die Marke zur alten Stärke zurückführen.

Der Kaarster Bürotechnik-Distributor, dessen Schwerpunkte in den Segmenten Schreiben, Rechnen und Diktieren liegen, ist durch die Akquisition für die gesamte TA-Produktpalette im PMT-Bereich zuständig. Die Marke „Anders + Kern“ gehörte seit 2004 zum Fachhandelsangebot der TA Triumph-Adler-Tochter Utax. Das Sortiment umfasst rund 250 Artikel, darunter klassische Präsentationsmedien wie Flipcharts und Leistensysteme sowie Daten- und Video-, Overhead-Projektoren, Plasma- und LCD-Großbildschirme.

„Schreiben, Rechnen, Diktieren, Präsentieren“ lautet die neue Devise bei Bandermann Büroelectronic. Von links: Sonja Bandermann-Dickmanns mit Sohn Mats, Doris und Gerd Bandermann, Rolf Bonnen.
„Schreiben, Rechnen, Diktieren, Präsentieren“ lautet die neue Devise bei Bandermann Büroelectronic. Von links: Sonja Bandermann-Dickmanns mit Sohn Mats, Doris und Gerd Bandermann, Rolf Bonnen.

„Schreiben, Rechnen, Diktieren, Präsentieren“ lautet die neue Devise bei Bandermann Büroelectronic. Von links: Sonja Bandermann-Dickmanns mit Sohn Mats, Doris und Gerd Bandermann, Rolf Bonnen. Bandermann Büroelectronic ist langjähriger Distributionspartner namhafter Hersteller und führt vom Taschenrechner über die klassische Schreibmaschine bis hin zu Diktiergeräten und Multimedialösungen ein umfangreiches Sortiment an technischem Büroequipment. Bereits 2003 hatte das Kaarster Familienunternehmen mit der Übernahme der „Twen by Triumph Adler“ für Schlagzeilen in der Branche gesorgt. Außer dem gesamten Warenbestand an Twen-Schreibmaschinen, -Rechnern und -Tonern erwarb der Distributor damals auch die Namensrechte und etablierte sich mit diesem Schritt auch als Hersteller.

Nur mit interessanten Produkten können gute Umsätze erreicht werdenAuch damals sah man bei Bandermann die eigentliche Investition in die Zukunft im Erwerb der Namensrechte, denn der stagnierende Schreibmaschinenmarkt ermöglichte die Entwicklung neuer Vertriebslinien unter dem Namen „Twen by Triumph-Adler”. Heute wird das Produktprogramm weltweit vertrieben. Die Produktion der Büromaschinen und Kompaktschreibmaschinen erfolgt in Tschechien, die portablen Schreibmaschinen werden in Indien gefertigt. Heute erzielt das Unternehmen die höchsten Umsätze bei Schreibmaschinen in den Emiraten, Italien und Russland. „In fünf Jahren wird der Schreibmaschinenabsatz stagnieren, und dann wird anderes gebraucht,“ wagt Gerd Bandermann einen Blick in die Zukunft. „Wir müssen uns immer die Frage stellen: Wie können wir für die Händler auf lange Sicht aktuell sein?” Nur wenn aktuelle und interessante Produkte dahinter stecken, können gute Umsätze erreicht werden. Um die europäische Ausrichtung des Unternehmens zu forcieren – denn regionale Distributoren werden bald keine Rolle mehr spielen – und um das Sortiment abzurunden, habe man nach ergänzenden Produktgruppen gesucht, wollte aber keine artfremden Produkte, keinen „Kaffee & Co“, verkaufen. „Bürotechnik ist unser Thema“, so Bandermann, künftig wolle man sich neben Schreiben, Rechnen und Diktieren auch das Präsentieren auf die Fahne schreiben. „Es gibt in Deutschland und eigentlich auch in Europa keinen vergleichbaren Hersteller + Distributor“, meint Bandermann mit gewissem Stolz. „Die Exklusivität macht uns für den Handel zu einem leistungsstarken und attraktiven Partner.“

Die Präsentationsmarke Anders + Kern gehört seit Juli zum Portfolio des Bürotechnik-Spezialisten.
Die Präsentationsmarke Anders + Kern gehört seit Juli zum Portfolio des Bürotechnik-Spezialisten.

Die Präsentationsmarke Anders + Kern gehört seit Juli zum Portfolio des Bürotechnik-Spezialisten.Mit Anders + Kern sieht er weltweit, aber hauptsächlich in Europa viel Potenzial. Besonders die patentierten „Visu Line“-Produkte machen Anders + Kern „einzigartig“, zu den Kunden dieser Range zählen renommierte Großunternehmen genauso wie öffentliche Einrichtungen. Was Anders + Kern angehe, so sei dies nicht mehr im Fokus bei Utax gewesen, da dort die Ausrichtung eindeutig auf den Bereich Kopieren ziele.

„Wir haben den Vorteil, kein Großkonzern zu sein“, resümiert Bandermann. 60 Prozent des Umsatzes werde mit Keyprodukten gemacht, die mindestens zehn Jahre alt sind, differenziert er sich weiter. Prokurist Rolf Bonnen hebt die 24-fache Umschlaggeschwindigkeit aller Artikel hervor, „bei uns bleibt nichts liegen“. „Durch die Twen-Übernahme haben wir viel gelernt und haben uns in die Rolle als Hersteller eingearbeitet,“ kommentiert Gerd Bandermann. Das Info-Schreiben an die bestehende Anders + Kern- Kundschaft ging direkt nach der Übernahme-Inventur raus, „es wird weiterproduziert.“

Taschenrechner und Diktiergeräte als Steckenpferd„In vier Wochen spüren wir die Übernahme von Anders + Kern nicht mehr,“ da sind sich der Unternehmer und sein Prokurist einig. Eine deutliche Minimierung der Vertriebskosten werde allerdings durch die Aufnahme des Präsentationsprogrammes in das Distributions-Portfolio zu spüren sein, weiß Rolf Bonnen. „Feinheiten müssen wir noch lernen, wie zum Beispiel bestimmte Lagerung der neuen Produkte wie die Projektionswände“, so Bonnen weiter. Unter den übernommenen Mitarbeitern seien auch die „alten Hasen“, mit deren Hilfe nun die Produktzyklen auf den neuesten Stand gebracht werden. Wichtiges Kriterium dabei: „Das Design muss bei Standard stimmen.“ Auch wenn Bandermann unternehmerisch die Zukunft fest im Blick hat, könne man produktionstechnisch maximal ein Jahr voraussehen. Die Anders + Kern- Produktion von Overheadprojektoren verbleibt in Norderstedt, die anderen Produkte werden in Bayern hergestellt, alles „Made in Germany“. Bei den Projektoren plant der Distributor künftig eine Konzentration auf fünf bis sechs Modelle, bei Beamern und LCD-Displays will man auf Panasonic und Sony zurückgreifen.

Firmenzentrale in Kaarst (links) und  Bandermann-Vertriebs- und Marketingteam
Firmenzentrale in Kaarst (links) und Bandermann-Vertriebs- und Marketingteam

Firmenzentrale in Kaarst (links) und Bandermann-Vertriebs- und MarketingteamSein altes Steckenpferd, die Taschenrechner und Diktiergeräte, werde Gerd Bandermann aber nicht fallenlassen, sondern weiter ausbauen, verspricht Tochter Sonja Bandermann-Dickmanns, die für dieses Segment verantwortlich zeichnet. Erst im vergangenen Jahr übernahm Bandermann die Distribution für HP-Taschenrechner für die DACH-Region plus Italien, bislang hatte man diese nur exklusiv für Deutschland vertrieben. Mit Taschenrechnern kennt sich Gerd Bandermann aus. Den ersten Taschenrechner in Deutschland habe er gemeinsam mit seiner Frau Doris verkauft, schmunzelt der Endfünfziger. 30 Mitarbeiter sind in der Firmenzentrale in Kaarst nahe Düsseldorf beschäftigt. Noch werden 70 Prozent der Umsätze des Bürotechnik-Distributors in Deutschland erzielt. Ziel ist die Forcierung der internationalen Ausrichtung des mittelständischen Unternehmens. Guter Service und konsequente Fachhandelsunterstützung werden großgeschrieben. Zu den Fachhandelskunden gehören auch viele Vollsortimenter. Eine eigene Technikabteilung in Kaarst sorgt für optimalen Kundendienst. Von einem Büro in Nürnberg überwachen Produktionsmanager die Produktion im In- und Ausland.

www.bandermann.com

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