„Wir sind gut gerüstet“
- 07.10.2014
- Distribution
- red.
Herr Witt, am 17. Oktober laden Sie wieder zur Systeam-Hausmesse „Inform“. Was erwartet die Besucher in Bamberg?
Über 50 Aussteller erwarten die Fachhändler, dazu gibt es Fachvorträge, Messesonderpreise, Gewinnspiele und natürlich die „Inform-Party“. Gerade im Bereich Non-Printing konnten wir einige neue interessante Aussteller wie Lenovo, BenQ und Eiki gewinnen. Aber wir bleiben natürlich dem Imaging-Segment treu. Über die Hälfte der Aussteller sind hier tätig und wir werden auch in Zukunft die „Drucker-Fahne“ hochhalten. Mit der Anzahl an Ausstellern stoßen wir in Bamberg langsam aber sicher an die Grenzen. Mit Michael Ehlers haben wir in diesem Jahr zudem einen Speaker gewinnen können, der zu den Topautoren in Deutschland im Bereich Wirtschaft gehört. Mit seinem Impulsvortrag „Fisch-Motivation“ möchten wir unseren Kunden noch mal ordentlich Schwung für das Jahresendgeschäft mitgeben.
Herr Mitlacher, wenn Sie das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres Revue passieren lassen. Wie hat sich Ihr Geschäft entwickelt?
Mit dem ersten Halbjahr sind wir sehr zufrieden. Systeam ist um über zehn Prozent gewachsen. Und seit dem 1. Juli sind wir offizieller Distributor für Lenovo. Dies wird Impulse für das kommende Jahr geben.
Welche allgemeinen Markttrends lassen sich erkennen und wie werden Sie diesen gerecht?
Witt: Das Interesse an 3D-Druckern ist weiterhin hoch. Mit Stratasys haben wir einen der führenden Hersteller im Bereich 3D-Druck aufgenommen. Gerade im professionellen Einsatz muss man hier auf Qualität setzen. Das selbe gilt für die Produkte des AV-Spezialisten Eiki. Auch hier haben wir einen neuen Hersteller an Bord, der sich High-End auf die Fahne geschrieben hat. Gerade der Fachhandel sollte sich auf hochwertige Produkte fokussieren, nicht zuletzt auch, weil hier noch reizvolle Marge realisierbar sind. Mit Leitz haben wir einen Hersteller ins Programm aufgenommen, der im Bürohandel bestens bekannt ist, aber in der IT-Distribution bis jetzt noch nicht vertreten war. Im Bereich Digital Signage stehen wir immer noch am Anfang, wollen aber zur Hausmesse unsere eigene Lösung „Byton Signage CS“, welche zu 100 Prozent auf die Bedürfnisse des Fachhandels abgestimmt ist, präsentieren. Unsere „Byton Signage CS“ versetzt den Fachhandel in die Lage, Kunden eine maßgeschneiderte Lösung kostengünstig zur Verfügung zu stellen, ohne viel eigenes Know-How vorhalten zu müssen. Um den Fachhandel bestmöglich zu unterstützen, wurden hierfür eigens eine Business-Unit ins Leben gerufen. Im Printing- und DMS-Bereich gibt es nicht so viel neues. Hier arbeiten wir weiterhin eng mit unseren Herstellern und dem Fachhandel zusammen und setzen unseren Weg konsequent fort.
Die Distribution ist nach wie vor ein umkämpfter Markt. Die Preiskämpfe nehmen zu, die Margen sinken, zudem drängen neue Player auf den Markt. Welche Auswirkungen hat diese Wettbewerbssituation auf Ihr Geschäft?
Mitlacher: Manche Mitbewerber gehen – dafür kommen andere auf den Markt. Es ist, wie bisher auch, wichtig, die Prozesse auf den Markt abzustimmen und effizienter zu machen. Dies stellt aber nicht wirklich eine Veränderung unseres Geschäftsumfeldes dar.
Mit dem Bau eines neuen Lagers in unmittelbarer Nähe zum Firmensitz haben Sie Ihre Logistik effizienter gemacht und einen wichtigen Schritt zur Zukunftsausrichtung getan. Ist das Projekt abgeschlossen und welche Vorteile bietet die neue Logistik Ihnen und Ihren Partnern?
Mitlacher: Noch nicht ganz. Der Anlagenbau für das Kleinteilelager ist noch im Bau. Wir werden den Umzug der Kleinteile nicht überstürzen, sondern erst im Frühjahr 2015 damit live gehen. Die Lieferungen werden dann effizienter und noch fehlerfreier. Die Struktur der Anlage lässt Erweiterungen ohne weitere Umstellungen zu. Für künftige Kapazitätserweiterungen sind wir damit gut gerüstet.
Neben der Sortiments- und Prozessoptimierung spielt für viele Ihrer Wettbewerber gerade die Erbringung von Mehrwerten und Dienstleistungen eine entscheidende Rolle. Welche öglichkeiten sehen Sie für Systeam im Value-Geschäft?
Mitlacher: Das Value-Geschäft bietet nur temporär einen Mehrwert. Irgendwann wird das Produkt zum Mainstream, ist nicht mehr erklärungsbedürftig und die Margen gehen in den Keller. Systeam kann sowohl Value als auch Volume distribuieren und damit dem Wandel des Marktes kosteneffizient folgen. Unter dem Strich verdient der Distributor mit dem Value-Geschäft aber auch oft nicht mehr als mit Volume. Der Markt stellt bei Value hohe Anforderungen an den Distributor. Die Kostenstruktur ist hier nicht unerheblich. Bei den Dienstleistungen sollte man nicht versuchen, Kernaufgaben des Händlers zu übernehmen. Wir konzentrieren uns daher auf distributionsnahe Aufgaben. Lieferungen im Namen Dritter sind heute Usus. Wir waren einer der ersten, die das bewerkstelligt haben. Dies sichert uns heute einen wesentlichen Teil unseres Geschäftes. Projektbezogene Veredelung der Lieferungen sind bereits heute gelegentlich eine Anforderung unserer Kunden. Die Fördertechnik in unserem neuen Lager wird hierfür eine Veredelungsstrecke erhalten.
Wie wird sich das zweite Halbjahr entwickeln und welche Themen sehen Sie auf Systeam respektive die Branche zukommen?
Mitlacher: Das zweite Halbjahr hat zwar positiv aber verhalten begonnen. Der Schub im PC-Geschäft, der durch die Microsoft-Umstellung hervorgerufen wurde, ebbt wieder ab. Dennoch erwarte ich einen stabilen Markt.