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Marktsituation bleibt schwierig

Der Ettlinger Papiergroßhändler Schneidersöhne konnte den Absatz in 2008 um 0,7 Prozent auf insgesamt 918 630 Tonnen leicht steigern. Für das laufende Jahr sind die Prognosen aber nicht ganz so rosig.

Boris Borensztein, Rainer Köster und Robert Matzke erläutern die Markt- und Firmensituation.
Boris Borensztein, Rainer Köster und Robert Matzke erläutern die Markt- und Firmensituation.

Boris Borensztein, Rainer Köster und Robert Matzke erläutern die Markt- und Firmensituation.Der Zuwachs beim Absatz – kombiniert mit den leicht gestiegenen Verkaufspreisen – führte zu einem Umsatzplus von 2,4 Prozent auf rund 868 Millionen Euro. „Wir haben ein schwieriges Geschäftsjahr mit einem ordentlichen Ergebnis abgeschlossen“, fasste es Boris Borensztein, Geschäftsführer von Schneidersöhne Deutschland, bei einem Pressegespräch in der Firmenzentrale zusammen. Der Zuwachs in 2008 bezog sich bei Schneidersöhne in erster Linie auf das Lagergeschäft, das 38 Prozent des Absatzes ausmachte. Bundesweit verfügt der Großhändler über zwölf Niederlassungen, eine Lagerfläche von 78 000 Quadratmetern mit 108 000 Palettenstellplätzen und 215 eigene Lkw.

Grundsätzlich ist die Marktsituation nach Ansicht von Boris Borensztein unverändert schwierig: Sowohl Papierfabriken als auch Druckereien und der Papiergroßhandel seien von Überkapazitäten geprägt. „Bedingt durch die Finanzkrise“, so Borensztein, „wird die Branche insgesamt mit einem geringeren Absatz leben müssen.“ Zu spüren bekommen habe das bereits 2008 die Tochter Schneidersöhne Kuvert, da der Briefhüllenmarkt in Deutschland um neun bis zehn Prozent eingebrochen sei.

Bundesweit hat Schneidersöhne 215 eigene Lkw im Einsatz.
Bundesweit hat Schneidersöhne 215 eigene Lkw im Einsatz.

Bundesweit hat Schneidersöhne 215 eigene Lkw im Einsatz.Robert Matzke, ebenfalls Geschäftsführer bei Schneidersöhne, befürchtet für das Unternehmen in diesem Jahr Ergebnisbelastungen vor allem durch die steigenden Energie- und Transportkosten sowie durch hohe Forderungsausfälle. „Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres hat es unter unseren Kunden doppelt so viele Insolvenzen gegeben wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, so Matzke. Darüber hinaus bleibe die Marge wohl auch 2009 auf einem unbefriedigenden Niveau. Trotzdem sei die Zielvorgabe, mit den Marken Schneidersöhne, Classen Papier und Schneidersöhne Kuvert die starke Position in Deutschland weiter zu festigen, wie Borensztein betonte. Als eine Grundlage dafür nannte er die Umstrukturierung im Bereich der Office-Papier-Sparte, mit der zukünftig eine optimale Kundenansprache sichergestellt werden soll. Außerdem wurden die Eigenmarken „Plano“ und „Sky“ nach einem Produktrelaunch Mitte 2008 als europaweite Marken eingeführt.

Stolz zeigten sich Borensztein und Matzke mit der Zahl der Auszubildenden unter den rund 1 340 Mitarbeitern: Mit einem Anteil von 5,9 Prozent sei Schneidersöhne einer der bedeutendsten Ausbildungsbetriebe im deutschen Papiergroßhandel.

Rainer Köster, Senior Vice President von Papyrus und verantwortlich für Zentraleuropa, gab zusätzlich einen Überblick über die Situation der schwedischen Muttergesellschaft. Mit einem Umsatz von 2041 Millionen Euro nimmt Papyrus seinen Angaben zufolge als Papier- und Verpackungsgroßhändler in Kontinentaleuropa Position zwei ein. Köster präsentierte außerdem einen Überblick über den Papiermarkt in Europa und zeigte, dass in Westeuropa seit dem 4. Quartal 2008 praktisch alle Länder mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen hatten. Lediglich die Schweiz konnte minimal zulegen, und in Deutschland wurde das Ergebnis gehalten.

www.schneidersoehne.de

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