Neue Chance als Teil einer größeren Gruppe
- 12.04.2013
- Distribution
- red.
Damit wurde recht schnell eine Fortführungslösung gefunden, nachdem die b.com Computer AG, die mit einem Umsatz von zuletzt 260 Millionen Euro zu den führenden Distributoren in Deutschland gehört, zum 15. März einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Köln gestellt hatte. Der Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Frank Kebekus von der Kanzlei Kebekus et Zimmermann hat Ende März die Vermögenswerte des Kölner IT-Handelsunternehmens im Rahmen eines Asset Deals an eine von der Wortmann AG aus Hüllhorst dominierte Auffanggesellschaft verkauft. Die Übertragung des Geschäftsbetriebs erfolgte mit Wirkung zum 29. März. Die neue b.com Computer GmbH soll zukünftig als eigenständiges Unternehmen agieren. Die Geschäftsführung haben die früheren Vorstände Torsten Belverato und Patrick Köhler übernommen. Die b.com Computer AG wird im Rahmen des Insolvenzverfahrens abgewickelt.
Fortführungslösung in kurzer Zeit gefunden
Mit dem Verkauf konnte das Gros der 115 Arbeitsplätze an den Standorten Köln, Braunschweig und Gießen erhalten werden. „Wir freuen uns, in extrem kurzer Zeit eine Fortführungslösung für b.com gefunden zu haben“, sagt Insolvenzverwalter Kebekus. Die übertragende Sanierung gelang trotz eines schwierigen Umfelds im IT-Distributionsgeschäft. Zentral für den Erfolg der zügigen Sanierung sei der Restrukturierungs- und Sanierungsplan gewesen, der im Vorfeld des Insolvenzantrags von Rechtsanwalt Dirk Andres von der Kanzlei AndresSchneider und der TMS Unternehmensberatung ausgearbeitet worden war.
Unter dem Dach eines Computerherstellers
Die Kunden sollen seit Anfang April wie gewohnt bestellen können, so eine b.com-Mitteilung. Ansprechpartner, Kontaktdaten oder Kundennummern blieben bestehen. Auch an der Logistik ändere sich nichts. Der Kölner Distributor hatte in den vergangenen fünf Monaten schrittweise die Logistik umgestellt. Seit Februar bedient die Logistikwerk GmbH in Braunschweig ohne veränderte Cut-off-Zeiten und Serviceeinschränkungen die Lieferanforderungen.
Der familiengeführte Hüllhorster Computer-Hersteller und Distributor Wortmann konnte im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Rekordumsatz von 750 Millionen Euro erzielen. Mit ihren Beteiligungen an rund zwanzig Unternehmen konnte die Gruppe zudem die Anzahl der Mitarbeiter noch einmal von 750 auf rund 800 erhöhen.
Den größten Anteil an der Bilanz hatte die Wortmann AG, die mit einem Umsatz von rund 470 Millionen Euro und mehr als 440 Mitarbeitern rund 7000 Fachhändler und Systemhäuser in ganz Europa bedient. Die Eigenmarke Terra mit ihren PCs, Notebooks, Server, Storage, ThinClients und LCDs wird in Deutschland assembliert und verfügt über ein eigenes Partnerservicenetz sowie ein zentrales Servicecenter am Produktionsstandort.