Lieber „ZDF statt ARD“
- 14.05.2013
- Distribution
- red.
Das reine Transaktionsgeschäft kann künftig nur die Basis sein, dies hat man auch auf Seite der Distribution erkannt. Bereits heute fordern Kunden neben einzelnen Produkten deren Vernetzung, Beratung und Integration in bestehende Infrastrukturen. Mittelfristig ist somit eine konsequente Ausrichtung auf Lösungen und Services für den Handel unerlässlich, will er die wachsenden Kundenanforderungen erfüllen.
Unter dem Motto „Signale für ihr Business – Supply, Solutions, Services“ lud der IT-Broadliner Also auch in diesem Jahr wieder seine Partner zur „Channel Trends+Visions“. Rund 4700 Partner aus Handel und Industrie und somit etwa zehn Prozent mehr als im Vorjahr folgten der Einladung und kamen Mitte April in die Jahrhunderthalle Bochum. Auf einer Fläche von etwa 11 000 Quadratmetern bot auch die sechste Channel Trends+Visions den Besuchern ein umfangreiches Ausstellungsangebot mit über 150 Herstellern sowie ein Rahmenprogramm mit zahlreichen Vorträgen. An speziellen Themen-Inseln zeigte der Distributor gemeinsam mit seinen Industriepartnern Lösungen zu den Trendthemen Digital Signage, Unified Communication and Collaboration, Cloud Computing, Smart Home, Security und Education.
Wie wichtig diese Themen für den Handel und somit auch für den Distributor sind, weiß auch Gutavo Möller-Hergt. Der CEO der Also-Holding sieht in den Themen Networking, Mobile Devices und Big Data nicht nur die Mega-Trends der ITK-Branche, sondern vor allem Geschäftschancen für den Handel. Um diese zu nutzen, seien jedoch andere, neue Kompetenzen und somit Investitionen nötig.
Um das Transaktionsgeschäft in ein neues Zeitalter zu führen, habe der Distributor im vergangenen Jahr an verschiedenen Stellschrauben gedreht. Neben der konsequenten Arbeit am Portfolio, sowohl in der Topline als auch für vertikale Märkte und Themen und der Reorganisation der Management-Struktur habe Also massiv auch in neue IT-Systeme investiert. „ZDF statt ARD, laute das Motto“, betont Gustavo Möller-Hergt. Und damit gab der CEO der schweizerischen Also-Holding nicht etwa seine Vorlieben beim abendlichen Fernsehprogramm bekannt, sondern vielmehr die Grundhaltung, nach der man das Geschäft des Distributors ausrichte. Eben „Zahlen, Daten Fakten“ statt „Alle rennen dumm herum“, erläuterte Möller-Hergt. Neben der konzernweiten Umstellung auf SAP habe man auch in ein Business Intelligence Tool investiert, mit dem man die Veränderungen in der Wertschöpfung analysiere und auf eine fundierte Basis stelle und den Change-Management-Prozess begleite. Bei 70 000 kaufenden Kunden pro Jahr sei es unerlässlich zu wissen, wer wann was kaufe, weiß Möller-Hergt. „Auch ihr müsst investieren in neue Technologien und neue Leute“, forderte der Also-CEO die Händler auf. Noch könne man die Erträge aus dem traditionellen Transaktionsgeschäft nutzen, um andere Geschäftsfelder aufzubauen.
Eine Ansicht, die auch die Also-Deutschland-Geschäftsführung teilt. Das vierköpfige Führungsteam rund um Reiner Schwitzki stellt sich bei der Channel Trends+Visions auf dem „heißen Stuhl“ den Fragen der Partner. Dabei ging es nicht nur um die Service-Ausrichtung, der Also unter anderem mit einem neuen Service-Guide nachkommt, sondern auch um die Standortpolitik, an der man auch weiter festhält, ebenso wie um die Markt- und Zukunftsaussichten. Auch hierbei wurde schnell klar, dass sich der Markt verändert. „Also zeichnet sich vor allem durch seine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit aus“, sagt Stefan Klinglmair, der für die Supply Chain der Volumendistribution verantwortlich ist. In Prozessen, Services und Logistik sei man gut aufgestelt. Daneben habe man auf Also-Seite auch ein Ohr für neue Themen und vertikale Märkte, die man künftig verstärkt adressieren will. Um diese Potenziale gemeinsam mit dem Handel zu heben, arbeite man kontinuierlich am Service-Protfolio, betont Matthias Lorz, verantwortlich für das Servicegeschäft des Distributors. Ausbauen wolle man zudem die Lösungskompetenz. So plane man nicht nur das Also Network, dem aktuell rund 330 Partner angehören, auszubauen, sondern im Rahmen der dort vereinten Händler auch so genannte Konpetenzzentren zu Themen wie Cloud oder MPS zu gründen, erklärt Heino Deubner.
Reiner Schwitzki, Sprecher der Also-Deutschland-Geschäftsführung, erläutert: „Der Zuspruch seitens unserer Fachhandelskunden und unserer Herstellerpartner ist exzellent. Das Konzept der eintägigen Messe findet größeren Anklang als je zuvor. Mit insgesamt über 4700 Besuchern – dazu zählen Fachhandelsbesucher, Hersteller, Aussteller und das Mitarbeiterteam – konnten wir sogar ein Plus von knapp zehn Prozent verzeichnen. Wir freuen uns bereits auf die Channel Trends+Visions 2014.“
Im Rahmen der Channel Trends+Visions fanden erneut die Hauptversammlung des Also Network sowie das Treffen der Werbegruppen Telekom statt. Zum zweiten Mal wurden zudem Reseller Awards verliehen. Dabei zeichnete die Geschäftsführung insgesamt acht Unternehmen für ihre Leistungen in 2012 aus. SMB-Kunde mit dem größten Wachstum wurde Computer Stamm. Als größter Multichannel-Kunde erhielt das Unternehmen Powertech Electronics einen der begehrten Preise. Als stärkster Digital-Signage Partner wurde die Nordland Systems GmbH ausgezeichnet. Den Award für ein herausragendes MPS-Projekt bekam Eversys IT-Services. Ausgezeichnet wurde zudem die Blue Consult GmbH für das Top-Security-Projekt. Das Unternehmen hotswap erhielt einen Preis für das stärkste Solution-Wachstum. Einen Reseller Award bekam zudem originalsoftware.de als erster ESD-Kunde sowie das Unternehmen Vida Dialog Kompetenz als Netzvermarkter des Jahres.