Mehr Business generieren
- 18.01.2012
- Distribution
- red.
Frau Huber-Völkl, seit Sommer vergangenen Jahres verantworten Sie das Geschäft der Digital Imaging Group (DIG) von Ingram Micro. 2011 war sicher kein einfaches Jahr. Wie hat sich das Geschäft der DIG entwickelt?
Wir konnten in 2011 eine positive Geschäftsentwicklung beobachten, die sich bei einigen Herstellern sogar in guten Wachstumsraten zeigte. Allgemein sahen wir aber eine Schwäche im Consumer-Bereich, der jedoch ein überdurchschnittliches Wachstum im B2B-Bereich gegenüberstand.
Welche Markttrends rund um die Themen Drucker, Verbrauchsmaterial sowie Kameras und Zubehör beobachten Sie und wie sehen Sie die DIG in diesem Segmenten aufgestellt?
Im Bereich Drucker liegt der Trend in einer immer hochwertigeren Ausstattung mit Verbesserung der Displays, Verwendung von Touchscreens, WLAN-Kompatibilität, dem Einsatz von Cardreadern und RSS-Nachrichtenfeeds. Außerdem erwarten wir bei den Multifunktionsgeräten weiterhin deutliche Wachstums-raten. Bei Lasergeräten wird sich der Trend noch stärker in Richtung Farbe bewegen, da diese Systeme dank ihrer preislichen Attraktivität immer wettbewerbsfähiger werden. Dabei sollten wir jedoch das Thema „Business Ink“ nicht außer Acht lassen, das mit einem Einsparungspotential von 50 Prozent bei den Folgekosten interessant ist. Bei den Kameras zählen wir den Einbau von GPS-Funktionen mit Geotaggig zu den interessanten Trends. Auch das Interesse an Outdoor- und Unterwasserkameras steigt. Beim Zubehör sehen wir die Wechselobjektive mit einer guten Entwicklung vorne. Zwar werden auch die Kompaktkameras konstant weiterentwickelt, diese stehen aber in Konkurrenz zu den immer besser werdenden Smartphone-Kameras, die diesen Markt stark beeinflussen werden. Allgemein lässt sich zu unserer Präsenz in den genannten Bereichen sagen, dass wir bei allen Trendthemen mit den Marktführern zusammenarbeiten und damit sehr gut aufgestellt sind.
Als Senior Manager Produktmanagement sollen Sie den weiteren Ausbau der DIG vorantreiben. Produktseitig ist Ingram Micro doch bereits sehr breit aufgestellt. Was konkret ist also unter Ausbau zu verstehen?
Der weitere Ausbau bezieht sich dank unserer guten Aufstellung vor allem auf die Optimierung unseres Portfolios. Hier kommt auch mein Background von vielen Jahren Vertriebserfahrung ins Spiel, der mir bei der Ausweitung von Kundenbreite und Absatzkanälen weiterhilft. Außerdem sehe ich Potentiale in der Erweiterung des bestehenden Angebots durch die noch gezieltere Zusammenarbeit mit Herstellern und Vertrieb.
Drucker und Supplies gehören für den Bürofachhandel zum Brot-und-Butter-Geschäft. Gerade im Bezug auf das Outputvolumen erwartet der ein oder andere Branchenkenner erwartet eine rückläufige Marktentwicklung. Welche Entwicklungen beobachten Sie als Distributor und wo sehen Sie Potenziale für den Fachhandel?
Wir beobachten die Entwicklung natürlich auch, sehen die Situation aus unserer Sicht aber weniger beunruhigend, da wir entgegen der aktuellen Marktentwicklung sowohl bei Tintenstrahldruckern als auch bei Supplies im positiven Bereich liegen. Potenziale sehen wir im Vertrieb von Multifunktionsgeräten, die sich durch höhere Abverkaufspreise auszeichnen. Der Fachhandel kann durch die Weiterentwicklung von Servicekonzepten in Richtung Manged Print Servies (MPS) und eine verstärkte Vermarktung von Verbrauchsmaterial auf diese Entwicklung reagieren, um zusätzliches Business zu generieren.
Wie unterstützen Sie Ihre Partner im Geschäft mit Printern und Supplies?
Für SMB-Kunden gibt es seit Sommer dieses Jahres eine Preisoffensive: Im 14-tägigen Wechsel bietet Ingram Micro Highrunner-Produkte zu besonders günstigen Konditionen mit „IM.Fokus“-Punkten an, wodurch wir viele Kunden reaktivieren konnten. Aufgrund des Erfolgs führen wir diese Aktion auch im nächsten Jahr weiter. Unterstützung bekommen auch die Fachhändler, die unser Bestellsystem „IM.Order“ oder unsere Apps für Apple und Android nutzen: Die „Supplies Suche“ für schnelles Auffinden von kompatiblem Verbrauchsmaterial – auch für ältere Druckermodelle. Außerdem finden unsere Kunden im DIG-Infoportal neben Markt- und Produktwissen alle aktuellen Informationen, die sie benötigen, um mit Produkten für Druck, Fotografie, Speicherung und dem passenden Zubehör wertschöpfend Geschäft zu betreiben.
MPS ist das Thema im Paper-Output-Geschäft. Erste Distributoren starten mit Services und DienstIeistungen für den Handel. In welcher Rolle sehen Sie die Distribution im MPS-Business?
Wir setzen uns schon länger mit dem Thema auseinander. Welche Auswirkungen MPS auf den Markt haben wird, lässt sich nicht in letzter Konsequenz abschätzen. Wir sehen sowohl Potentiale für uns als Distributor als auch für unsere Kunden und arbeiten an Konzepten, deren Bandbreite von Drop Shipment bis hin zur Finanzierung reicht.
Nach einem turbulenten Jahr: Was erwarten Sie für 2012?
Insgesamt blicken wir nach einem erfolgreichen Jahr und trotz aller Turbulenzen optimistisch ins neue Jahr. Für die Digital Imaging Group heißt dies konkret, dass das Thema MPS spannend und ausbaufähig bleibt. Außerdem wird das Drucken über mobile Endgeräte sowohl im Business- als auch im Consumer-Segment neue Impulse setzen.