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Keine Alternative zum MDS

Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachteten Rainer Barth (Soennecken), Per Ledermann (Edding) und Robert Wick (Deutsche Bahn) die aktuelle Entwicklung: Im Fokus steht jeweils der reale Nutzen für ihre Unternehmen.

Mediendaten Award für den Handel: Thomas Bona vom Industrieverband PBS überreicht Ulli Sachse (rechts) die Auszeichnung für die Otto Office GmbH & Co. KG.
Mediendaten Award für den Handel: Thomas Bona vom Industrieverband PBS überreicht Ulli Sachse (rechts) die Auszeichnung für die Otto Office GmbH & Co. KG.

Mediendaten Award für den Handel: Thomas Bona vom Industrieverband PBS überreicht Ulli Sachse (rechts) die Auszeichnung für die Otto Office GmbH & Co. KG.Die Zahl ist gewaltig: Es geht um rund 30 000 Artikel. Hinter jedem Artikel sind etwa 280 Datenfelder hinterlegt. Das bedeutet: Rund 4,2 Millionen Datenfelder müssen gepflegt werden. Dazu kommen noch einmal rund 1,5 Millionen Datenfelder aus der Katalogproduktion, so dass fast 6 Millionen Datensätze bei Soennecken verarbeitet werden müssen. Ein Großteil dieser Informationen wird von den Lieferanten bezogen. Das zeige, erklärte Soennecken-Geschäftsführer Rainer Barth im Rahmen der Preisverleihung des erstern Mediendaten Awards, warum das Thema Mediendatenstandard so wichtig für die Genossenschaft sei. Er betonte aber auch, dass Soennecken keinen eigenen Standard benötige. Er ging in seinem Vortrag vor einem sehr interessierten Publikum noch einen Schritt weiter: „Niemand in der Branche braucht einen eigenen Standard“. Durch die Nutzung eines gemeinsamen PBS Mediendatenstandards (MDS) gestaltet sich aus seiner Sicht die Beschaffung der Daten deutlich effizienter und mit weniger inhaltlichen Fehlern. Die zentrale Frage sei dabei allerdings, wie auf die Daten zugegriffen werden kann. „Die Verteilung über CD würde uns nichts nützen, wir brauchen eine Online-Plattform“, unterstreicht Barth. Aus diesem Grund begrüßt er auch die von der PBS Network betriebene zentrale Mediendatenplattform. Sie wird seiner Meinung nach allerdings in Zukunft durch die weiteren Anforderungen des Handels noch ausgebaut werden müssen.

Rainer Barth, Geschäftsführer Soennecken eG: „Zur Nutzung des Mediendatenstandards gibt es keine Alternative. Das gilt auch, obwohl noch nicht alles zu 100 Prozent funktioniert.“
Rainer Barth, Geschäftsführer Soennecken eG: „Zur Nutzung des Mediendatenstandards gibt es keine Alternative. Das gilt auch, obwohl noch nicht alles zu 100 Prozent funktioniert.“

Rainer Barth, Geschäftsführer Soennecken eG: „Zur Nutzung des Mediendatenstandards gibt es keine Alternative. Das gilt auch, obwohl noch nicht alles zu 100 Prozent funktioniert.“Trotz der Vorzüge der Standard-Nutzung, die Soennecken auch von jedem Lieferanten konsequent einfordert, sieht Barth weiteres Optimierungspotenzial: „Besonders die rechtzeitige Bereitstellung der Mediendaten für Neuheiten ist wichtig. Die Vorlaufzeit für die Erzeugung von gedruckten Katalogen muss unbedingt berücksichtigt werden.“ Sinnvoll wäre seiner Meinung nach auch, dass Warenwirtschaftsdaten und Mediendaten eines Produktes nicht getrennt geliefert werden, da es letztlich Informationen zum selben Produkt sind. Aus seiner Sicht gibt es zur Nutzung des Mediendatenstandards keine Alternative. Das gelte auch dann, wenn noch nicht alles zu 100 Prozent funktioniert.

Auch für Per Ledermann, Geschäftsführer der Edding AG, ist klar, dass kein Weg am Mediendatenstandard vorbei führt: „Das Thema Standard wird kommen.“ Zu Beginn seines Vortrags nahm er die Zuhörer mit in eine Zeit vor dem Mediendatenstandard. Für jeden Händler wurden vor fünf Jahren noch individuelle Mediendaten aufwändig erstellt. Ebenso problematisch sei der Einfluss der einzelnen Produktmanager gewesen, die vergleichbare Produkte oftmals unterschiedlich charakterisiert hatten. Für den Verbraucher war der Produktvergleich häufig schwierig. Irgendwann kam dann der Punkt, an dem sich Edding für die Einführung des Mediendatenstandards entschied. Auch wenn klar sei, dass „eine Standardisierung immer auch mit Nachteilen verbunden ist.“ Gerade aus dem Marketing hätte es Kritik gegeben, da die zukünftige Vergleichbarkeit der Produkte als Nachteil aufgefasst wurde. Hinzu sei die Frage gekommen, ob das Unternehmen alle Daten herausgeben möchte. Trotzdem habe sich Edding bewusst für den Mediendatenstandard entschieden und verweise sehr konsequent jeden anfragenden Händler auf die Mediendatenplattform der PBS Network. Die Umsetzung sei dann eine „Haurucklösung“ gewesen, erklärt Per Ledermann. „Es wurden Mütter aus der Elternzeit heraus zur Datenpflege eingesetzt.“ Inzwischen sei die Datenpflege in den laufenden Prozess eingebunden. Edding habe sich bewusst gegen ein Outsourcing entschieden. Die eigenen Mitarbeiter werden in Schulungen gut vorbereitet. Das erhöhe die Akzeptanz im Unternehmen.

Mediendaten Award in der Kategorie Industrie: Sebastian Schwanhäußer und Susanne Werner von der Stabilo International GmbH freuen sich über die Auszeichnung.
Mediendaten Award in der Kategorie Industrie: Sebastian Schwanhäußer und Susanne Werner von der Stabilo International GmbH freuen sich über die Auszeichnung.

Mediendaten Award in der Kategorie Industrie: Sebastian Schwanhäußer und Susanne Werner von der Stabilo International GmbH freuen sich über die Auszeichnung.Interessante Einblicke über den Branchenzaun hinaus gab der Leiter des Stammdatenmanagements bei der Deutschen Bahn. Robert Wick zeigte anschaulich, wo die Vorteile des Warenklassifikationssystems „eCl@ss” im Einkaufsprozess seines Unternehmens liegen. Da im Unterschied zu anderen Klassifikationssystemen, beispielsweise der UNO („UNSPSC”), „eCl@ss” zusätzlich die Möglichkeit biete, jedem Produkt Sachmerkmale und Synonyme mitzugeben, erleichtere dies erheblich die gezielte Suche eines Produkts in Einkaufsplattformen. Außerdem erlaube es einem Hersteller, die Vorzüge seines Produkts exakt zu beschreiben. Seiner Meinung nach sind „gut gepflegte Daten zu einem Produkt wichtiger als die letzten fünf Prozent Preisnachlass“. Besonders hob Wick hervor, dass „eCl@ss” durch die Anwender selbst gestaltet wird und somit immer praxisnah bleibt.

Per Ledermann, Geschäftsführer Edding AG: „Eine Standardisierung ist immer auch mit Nachteilen verbunden.“
Per Ledermann, Geschäftsführer Edding AG: „Eine Standardisierung ist immer auch mit Nachteilen verbunden.“

Per Ledermann, Geschäftsführer Edding AG: „Eine Standardisierung ist immer auch mit Nachteilen verbunden.“Schließlich kann jeder Nutzer sein Vorschläge über das „eCl@ss“-Serviceportal zur Weiterentwicklung einreichen. Diese werden dann durch Spezialisten bearbeitet und möglicherweise gleich im nächsten Release umgesetzt. Abschließend ging Robert Wick auf die Kostenpflichtigkeit der Nutzung ein. Zum weiteren Ausbau von „eCl@ss” und seiner Internationalisierung wird seit dem „Release 6.0” eine Lizenzgebühr erhoben, die sich nach der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens richtet. Kleine und mittlere deutsche Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft gefördert. Sie müssen nur eine reduzierte Gebühr entrichten. Bis 50 Mitarbeiter ist dies sogar kostenlos, bis 250 Mitarbeiter kostet es 200 Euro.

www.pbsmediendaten.de

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