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Preissenkungen für den Gabentisch?

Beginnend in 2004 und seit 2008 regelmäßig analysiert IntelliCaT die Preisentwicklung von Leuchtturm-Artikeln der PBS-Branche bei führenden Handelsunternehmen. Auch in 2011 soll diese halbjährliche Übersicht fortgeführt werden.

Über fünfzig Prozent der Artikel mit Veränderungen zum Juli (ohne Office XL), Otto Office verstärkt Preisführerschaft. Günstigstes Angebot in Grün
Über fünfzig Prozent der Artikel mit Veränderungen zum Juli (ohne Office XL), Otto Office verstärkt Preisführerschaft. Günstigstes Angebot in Grün

Dabei wird jedes Mal das Sortiment aktualisiert und jeweils ein wechselndes Vergleichs-Unternehmen zu den vier Platzhirschen Otto Office, Printus, Staples und Viking herangezogen. Die Daten sind ein Auszug aus umfangreicheren Auswertungen, die für große Handels- und Industriekunden durchgeführt werden. Zum Jahresabschluss 2010 wurde noch einmal der seit 2008 verwendete Warenkorb abgefragt (in den Tabellen sind Preisreduzierungen grün, Preiserhöhungen rot gekennzeichnet). Seit Jahresmitte wurden bei Staples, Viking, Otto Office und Printus für mehr als die Hälfte der überprüften Artikelpositionen andere Richtpreise angesetzt, mit einer leichten Abwärtstendenz. Ein kleines Geschenk für den betrieblichen Gabentisch?

Das von IntelliCaT ausgewertete Bürobedarfs-Kernsortiment ist – wie das Bürobedarfs-Gesamtsortiment – eine Mischung aus zeitlosen Klassikern und im schnellen Wandel begriffenen EDV-Produkten. Leitz 1080, Point 88, Edding 3000 sind konstante Größen über viele Jahre. Laser- und Tintenstrahldrucker dagegen unterliegen einem schnellen Wandel und sind darüber hinaus nicht im Fokus der großen Händler. So muss hier regelmäßig nach neuen „Referenzmodellen“ gesucht werden, auch dieses Mal. Der im Sommer abgefragte preiswerte Brother-Drucker HL 2140 ist bereits wieder überall ausgemustert. Ein einfacherer Vorgänger, der HL 2035, ist jedoch noch überall lieferbar und dient somit dieses Mal als Vergleichsgröße. Der noch relativ aktuelle Canon Pixma iP4700 ist bei Staples und Viking nicht mehr im Angebot.

Viking: Ausreißer angepasst, immer noch billigste Ordner (l.). Otto Office weiterhin mit dem günstigsten Gesamt-Warenkorb
Viking: Ausreißer angepasst, immer noch billigste Ordner (l.). Otto Office weiterhin mit dem günstigsten Gesamt-Warenkorb

Otto Office bleibt auch zum Jahresende 2010 Preisführer, auch wenn die HP-Tintenpatrone wie bei Viking und Printus kräftig verteuert wurde. Der ältere Brother-Drucker für rund 99 Euro ist ebenfalls kein Schnäppchen. Dem stehen kosmetische Anpassungen beim Stabilo Boss und bei einem weiteren Produkt gegenüber sowie eine deutliche Preissenkung beim Canon-Drucker, welche den Preissprung nach oben vom Juli korrigiert.

Rund 361 Euro kostet nun der Muster-Warenkorb, zwei Prozent weniger als im Juli. Bei jetzt elf von 17 Artikeln zeigt die Übersichtstabelle „grün“, also alleinige bzw. in zwei Fällen gemeinsame Preisführerschaft.

Staples: viele Anpassungen, in Summe fast unveränderte Kosten für den Warenkorb (l.). Unterjährig nichts Neues bei OfficeXL
Staples: viele Anpassungen, in Summe fast unveränderte Kosten für den Warenkorb (l.). Unterjährig nichts Neues bei OfficeXL

In Summe fast unverändert ist das Bild bei Printus, auch wenn vier Artikel im Preis erhöht wurden. Durch den günstigeren Ersatzdrucker sinkt der Preis des Warenkorbs – nunmehr 371 Euro – um ein Prozent. Um billig einzukaufen, muss man allerdings weiterhin die Sonderangebots-Artikelnummern kennen: Auf der Webseite wird bei der Suche über die Originalartikelnummer von HP für die Druckkassette nur der Listenpreis und ein Angebot mit elf Prozent Rabatt auf diesen gezeigt. Wer die passende Nummer kennt, kann sich über einen Einkauf mit zwanzig Prozent Rabatt freuen.

Bei Printus: Sonderpreis für Nummern-Kenner
Bei Printus: Sonderpreis für Nummern-Kenner

Bei Viking verbilligt sich der Warenkorb ebenfalls. Einschließlich der Änderungen bei den Druckern änderten sich die Preise bei 13 von 17 Positionen – rekordverdächtig, aber noch übertroffen von Staples. Mit rund 282 Euro (ohne Tintenstrahldrucker) ist der Warenkorb nunmehr wieder billiger als bei Staples. Neu aufgenommen wurde ein sehr günstiges Angebot für den Karton Kopierpapier, dafür ist das extrem billige Eigenmarken-Angebot bei Ordnern jetzt durch ein weniger preisaggressives (mit anderer Bestellnummer) ersetzt.

Kollegblöcke gibt es in neuer Ausführung, und der Niedrigstpreis für den 1080-Ordner wurde auf einen Cent unter den nächsten Wettbewerber (Printus) angehoben. Insgesamt ergibt sich hieraus eine Preissenkung um neun Prozent.

Gleich bei 14 Positionen geänderte Werte fand unsere Auswertung auf der Staples-Webseite. Nicht mehr zu erwerben laut Internet-Angebot ist der Canon-Drucker. Zwar wurden mehr Preise nach oben als nach unten geändert, trotzdem blieb der Preis für den Warenkorb in Summe fast unverändert. Im Gegensatz zu Viking, Otto und Printus hat Staples bei der HP-Tintenpatrone den Preis gesenkt. Am günstigsten kauft man dort allerdings nur den Brother-Laserdrucker.

Claus Meister, der Autor dieses Artikels, führt mit seinem Unternehmen IntelliCaT unter anderem Preis- und Wettbewerbsanalysen in der PBS-Branche durch.
Claus Meister, der Autor dieses Artikels, führt mit seinem Unternehmen IntelliCaT unter anderem Preis- und Wettbewerbsanalysen in der PBS-Branche durch.

Wenig spannend und erwartungsgemäß verlief die Auswertung bei Office XL: Hier wird nur einmal im Jahr der Preis angepasst. Alles beim Alten, heißt somit das Ergebnis, bis auf den geringfügig günstigeren Preis für den älteren Laserdrucker. 387 Euro für den Warenkorb bedeuteten wiederum nur Platz 5 – und für das Jahr 2011 den Ersatz durch einen anderen, gegebenenfalls auch wechselnden Händler in dieser Auswertung mit mehr Preisdynamik.

Die aktuelle Auswertung zeigt erneut, dass die Marktführer im Handel Preise durchaus gezielt variieren. Die hier dargestellten Daten von Leitartikeln der Branche bilden einen Auszug aus umfangreicheren, automatisierten Auswertungen von IntelliCaT, die für Händler und Hersteller der Branche in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Im Fokus stehen dabei bei Händlern die marktgerechte Verpreisung im Rahmen der Katalog-Erstellung sowie bei Herstellern die höhere Transparenz über die Positionierung eigener Artikel im Vergleich zum Wettbewerb. Bei Topsellern und Artikeln mit stark schwankenden Preisen können kurzfristige Abfragen darüber hinaus helfen, den richtigen Zeitpunkt für eigene Anpassungen zu ermitteln und so nicht nur Arbeitsaufwand zu reduzieren, sondern durch richtiges Handeln Margengewinne zu realisieren.

www.intellicat.de

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