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Mit Soennecken in die sozialen Netze

Die Händlergruppe Alles. Besonders. Schön. (A.B.S.) will sich intensiv mit dem Thema Social Media beschäftigen. Das beschlossen die Teilnehmer der Fachtagung in Fulda.

Mit viel Engagement beim Thema Social Media dabei (von links): Margit Becker und Constantin Hatz
Mit viel Engagement beim Thema Social Media dabei (von links): Margit Becker und Constantin Hatz

50 Teilnehmer waren zur jährlichen A.B.S.-Tagung nach Fulda gekommen, um sich in Sachen Social Media auf den neuesten Stand bringen zu lassen und der Frage nachzugehen, ob und wie der Einzelhandel von diesen profitieren kann. Um die Teilnehmer möglichst umfassend zu informieren, hatte Margit Becker, Geschäftsfeldleiterin Einzelhandel bei Soennecken, mit ihrem Team und der Kölner Internet-Agentur Denkwerk ein Referentenprogramm zusammengestellt, das alle für den PBS-Einzelhandel relevanten Facetten des Themas abdeckte. Zu den Vortragenden zählte Markus Kucborski, Fachreferent von Denkwerk und langjähriger Vodafone-Mitarbeiter, der den Teilnehmern Grundlegendes über Social Media nahe brachte. Zufrieden war Margit Becker nicht nur mit der regen Beteiligung der Mitglieder: „Wir haben uns besonders gefreut, dass an dieser Tagung auch viele Junioren Interesse hatten und zusammen mit ihren Eltern anreisten.“ Die Diskussion sei auf diese Weise generationsübergreifend geworden – ein deutlicher Vorteil, wenn es um das Thema Social Media gehe. Die für die PBS-Branche übliche Situation, dass Eltern und Kinder in einem Unternehmen zusammenarbeiten und sich dadurch unterschiedliche Standpunkte ergeben, wirke sich bei der Einführung neuer Kommunikationswege als rundum positiv aus: Während die Generation der Eltern dem ganzen noch skeptisch gegenüberstehe, sei die nachfolgende Generation bereits „von den Segnungen des digitalen Zeitalters überzeugt“.

Altersmäßig bunt gemischt: rege Beteiligung bei der A.B.S.-Tagung in Fulda
Altersmäßig bunt gemischt: rege Beteiligung bei der A.B.S.-Tagung in Fulda

Als ausgesprochen heterogen erwies sich die Händlergruppe auch hinsichtlich des Kenntnisstandes über Social Media. Für einige Teilnehmer war es durchaus eine Neuigkeit, dass sie ohne ihr Zutun im Social Web vertreten sind, etwa auf der Bewertungsplattform Qype. Andere berichteten, für sie sei es eine Selbstverständlichkeit, Verabredungen nicht mehr per Telefon, sondern bei Facebook zu treffen. „Ich bin froh, dass sich Soennecken mit dem Thema Social Media beschäftigt. Wir sind doch sowieso den ganzen Tag online“, erklärte Anna Brück von Brück und Sohn aus Meißen, die sich in der neu gegründeten Pilotgruppe engagieren wird. Ihre Mutter Annette Brück meinte: „Bisher konnte ich mit Facebook nichts anfangen. Ob Social Media wirklich für uns einen Nutzen bringt, werden wir sehen.“ Es sei auf jeden Fall richtig, dass Soennecken sich frühzeitig mit diesem Thema auseinandersetzt „und die Impulse an uns Händler weitergibt“.

Bereits einige Erfahrungen mit dem Internet gesammelt: Silvia Lehrke von Papier & Feder
Bereits einige Erfahrungen mit dem Internet gesammelt: Silvia Lehrke von Papier & Feder

„Meine Kunden sind im Internet, und ich bin da, wo meine Kunden sind“, so das Statement von Silvia Lehrke, Geschäftsführerin von Papier & Feder in Goslar. Lehrke betreibt schon seit Anfang des Jahres eine eigene Fanpage für ihr Geschäft und konnte ihren Händler-Kollegen nur Gutes von ihren bisherigen Facebook-Aktivitäten berichten. Ihr Rat: „Natürlich muss man dem Thema positiv gegenüberstehen und auch Spaß daran haben. Ansonsten merkt der Kunde schnell, was los ist.“ Notfalls gebe es immer noch die Möglichkeit, junge Kollegen oder auch Azubis einzubinden. „Die kennen sich sowieso gut aus und müssen kaum eingearbeitet werden.“

Für Soennecken-Vorstandssprecher Benedikt Erdmann ist es schlichtweg eine Notwendigkeit, als Händler in Social-Media-Plattformen Präsenz zu zeigen. „Als Privatperson kann ich das Social Web ignorieren, ich brauche weder eine Facebook-Seite noch einen Twitter-Acount oder einen bei Flickr“, konstatierte er. Als Unternehmer indes könne er sich das nicht mehr leisten. „Facebook hat aktuell 800 Millionen Mitglieder.

Die Pilothändlergruppe Social Media (von links): Christian Pickert (Staehlin, Kempten), Anna Brück (Brück & Sohn, Meißen), Constantin Hatz (Papier Fischer, Karlsruhe), Silvia Lehrke (Papier & Feder, Goslar) und Matthias Uebele (Breuninger, Künzelsau)
Die Pilothändlergruppe Social Media (von links): Christian Pickert (Staehlin, Kempten), Anna Brück (Brück & Sohn, Meißen), Constantin Hatz (Papier Fischer, Karlsruhe), Silvia Lehrke (Papier & Feder, Goslar) und Matthias Uebele (Breuninger, Künzelsau)

Ein wesentlicher Vorteil von Social Media bestehe darin, dass man mit ihrer Hilfe den Kundenkontakt – schon jetzt eine der großen Stärken des Einzelhandels im Vergleich mit den großen Ketten – noch weiter intensivieren könne. In seinem Vortrag betonte Erdmann zudem, man wolle mit dem Thema angemessen umgehen. „Wir möchten zusammen mit unseren Mitgliedern die ersten Schritte ins Social Web gehen und gemeinsam Erfahrungen sammeln.“ Die A.B.S.-Pilotgruppe, der vor allem junge Händler angehören, soll nun eine Social-Media-Strategie erarbeiten, die in konkrete Maßnahmen mündet. Erste Schritte wurden bereits während des abschließenden Abendessens getan: Die Teilnehmer schlossen zahlreiche Facebook-Freundschaften.

Nachgefragt ...

... bei Margit Becker, Geschäftsfeldleiterin Einzelhandel bei Soennecken

Frau Becker, in Fulda haben Sie die neuen Social-Media-Maßnahmen von Soennecken vorgestellt. Wie kam es dazu und welche Ziele verfolgen Sie mit der Nutzung von Social-Media-Instrumenten?

Wir sehen einfach, dass in den Sozialen Medien sowieso über uns, über unsere Händler und die Branche gesprochen wird. Wir können davon halten, was wir wollen, es passiert. Daher haben wir uns entschlossen, uns lieber aktiv daran zu beteiligen, als passiv dabei zuzusehen. Unsere Ziele bei der Nutzung der Social-Network-Instrumente sehen wir darin, Aufmerksamkeit bei potenziellen neuen Kunden zu erregen, bestehende Kunden durch eine aktive Kommunikation zu binden und die Kunden von morgen frühzeitig einzubinden. Zusätzlich möchten wir die Chance nutzen, potenzielle neue Mitarbeiter über das Netzwerk anzusprechen.

Wie gehen Sie da konkret vor?

Wir sind gerade dabei, einen Maßnahmenplan anhand unserer Strategie zu entwickeln. Hierbei beschäftigen wir uns zusammen mit den Händlern zunächst mit den Fragen, die sich ganz automatisch und als erstes ergeben. Wie erstelle ich interessante Berichte im Netz? Wie sollten diese formuliert sein? Wie gehe ich mit Kritik – und auch mit positiven Kommentaren – seitens der Kunden um? Wie organisiere ich intern die Kommunikation im Netz? Das sind die Fragen, auf die auch wir gestoßen sind, als wir anfingen, uns mit der Thematik auseinander zu setzen. Wir haben das Ziel, unseren Händlern auf Basis der Erfahrungen der Pilothändler einen Leitfaden zu entwickeln, der ihnen in der Praxis weiterhilft.

Ab wann wird dieser Leitfaden erhältlich sein?

Wir sind mit der Pilotgruppe im November gestartet. Die weiteren Schritte werden wir mit unseren Händlern festlegen. Wir verfolgen das Ziel, im Frühjahr 2012 über erste Erfahrungen berichten zu können. Uns ist es wichtig, die ersten Erfahrungen im Social Web zusammen mit den Händlern zu machen, so dass wir gemeinsam lernen, Dinge ausprobieren, aber auch Fehler machen können.

www.soennecken.de

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