Auch Staples spürt die Krise
- 08.04.2009
- Handel
- red.
Staples setzt auf eine klare Multichannel-Strategie: Neben dem stationären Handel und dem Online- und Kataloggeschäft soll das Business mit mittleren und großen gewerblichen Endkunden weiter forciert werden.Zurückzuführen sei der Rückgang auf Sonderbelastungen im Zusammenhang mit der Übernahme der niederländischen Corporate Express-Gruppe (CE). Der Nettogewinn belief sich auf 286 Millionen Dollar, nach 333,2 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich im Berichtszeitraum um 16 Prozent auf 6,17 Milliarden Dollar; ohne CE ging der Umsatz um 14 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar zurück. Als Folge der CE-Übernahme rechnet der Konzern weiterhin mit Synergien in Höhe von bis zu 300 Millionen Dollar über die dreijährige Integrationsphase, heißt es in einer Mitteilung von Mitte März. Das Unternehmen erwartet eine schwache Konjunktur während des gesamten Jahres 2009. Aufgrund der unklaren kurzfristigen Aussichten veröffentliche Staples keine Umsatz- und Ertragsziele.
„Obwohl 2008 aufgrund der Übernahme von Corporate Express ein sehr spannendes Jahr war, zählen wir das Jahr zu den größten Herausforderungen seit Bestehen des Unternehmens“, erklärte Ron Sargent, Vorstandsvorsitzender und CEO von Staples. „Wir sind zwar mit unserem Umsatz nicht zufrieden, können aber auf hervorragende Resultate bei der Kostenkontrolle verweisen, um eine gute Marge im Betriebsergebnis, eine Reduktion unseres Kapitalaufwands und eine Optimierung der Lagerbestände zu erreichen.“ Im Gesamtjahr 2008 stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent auf 23,1 Milliarden Dollar (einschließlich 4,2 Milliarden Dollar CE-Umsatz). Ohne Berücksichtigung von CE wäre der Gesamt-Konzernumsatz um drei Prozent auf 18,8 Milliarden Dollar zurückgegangen. Staples hatte den Wettbewerber CE im Juli 2008 für 4,4 Milliarden Dollar (nach Abzug erhaltener Barmittel) übernommen und hat damit eine Erweiterung des Produkt- und Dienstleistungsangebots auf fünf weitere Länder erreicht. Ende des vergangenen Jahres war der Global damit mit Standorten in 27 Ländern auf fünf Kontinenten vertreten.
Ron Sargent, CEO Staples: „Wir zählen das Jahr 2008 zu den größten Herausforderungen seit Bestehen des Unternehmens.“Im internationalen Markt, also außerhalb des wichtigen Nordamerika-Geschäftes, erzielte Staples im vergangenen Jahr einen Gesamtumsatz von 4,7 Milliarden Dollar einschließlich des CE-Umsatzes von 1,9 Milliarden Dollar. Auf GAAP-Basis ging die Betriebsergebnisrate verglichen mit 2007 um 28 Basispunkte auf 3,3 Prozent zurück. Laut Finanzbericht sei dies hauptsächlich „auf die Einbeziehung des mit niedrigeren Spannen arbeitenden CE-Geschäfts sowie leichten Margendrucks“ zurückzuführen. 2008 wurden sechs Fachmärkte in Portugal, drei in Großbritannien und einer in Belgien eröffnet, womit per Jahresende Staples mit 335 Läden in Europa, 26 in China sowie zwei in Argentinien vertreten war. Im Vergleich: In Nordamerika gab es zum gleichen Zeitpunkt bei 106 Eröffnungen und neun Schließungen 1835 Ladenstandorte.
Für Deutschland, wo Staples aktuell mit 56 Fachmärkten vertreten ist, ist weiterhin eine Offensive angekündigt. Als Zielgröße werden mittelfristig bei 20 bis 30 Neueröffnungen pro Jahr bundesweit 250 Fachmärkte angepeilt, wie Deutschland-Geschäftsführerin Susan Hennersdorf bestätigt. „Wir starten 2009 moderat und erhöhen dann sukzessive die Schlagzahl“, so Hennersdorf.
Ein Kernprojekt für 2009 ist zudem die weitere Integration von Staples und CE. Ron Sargent: „Die Integration von CE läuft voll nach Plan: Einführung einer neuen regionalen Managementstruktur, Abschluss des Leadership-Teams, Start der Strategie zur Markenkonsolidierung und Formalisierung des Konsolidierungsplans für die europäische EDV.“
Damit setzt Staples jetzt auch in Europa auf eine klares Multichannel-Konzept: Nach dem stationären Handel, dem Online- und Kataloggeschäft soll mit Hilfe von CE das Geschäft mit großen und mittleren Endkunden forciert werden.