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EOSA-Gruppe mit neuem Spirit

Die europäische Händler-Kooperation geht nach überstandener Konsolidierungsphase mit viel Schwung und neuen Mitgliedern wieder auf Vorwärtskurs. Über die Ziele und Perspektiven sprachen wir mit Peter Basci, seit Mitte 2007 EOSA-Vorsitzender.

Weltoffen und für Neues aufgeschlossen: Peter Basci sieht die Weiterentwicklung der EOSA als spannende Herausforderung.
Weltoffen und für Neues aufgeschlossen: Peter Basci sieht die Weiterentwicklung der EOSA als spannende Herausforderung.

Weltoffen und für Neues aufgeschlossen: Peter Basci sieht die Weiterentwicklung der EOSA als spannende Herausforderung.Herr Basci, nach dem Ausstieg von Ahrend und Tybring-Gjedde scheint die EOSA wieder den Vorwärtsgang einzulegen. Wie sehen Sie die Gruppe aktuell aufgestellt?

Wir sind nach der sicherlich nicht ganz einfachen Konsolidierungsphase heute viel besser aufgestellt als früher, davon bin ich überzeugt. Es gibt jetzt keine Dominanz und keinen Führungsanspruch eines Mitgliedes mehr. Alle sind gleichberechtigt, und es herrscht entsprechend ein neuer Team-Spirit, sich zu engagieren und die Gruppe weiter nach vorne zu bringen. Natürlich hat die Übernahme von Ahrend durch Lyreco wehgetan, vor allem, weil Ahrend die treibende Kraft der EOSA war. Uns ist schnell klar geworden, dass wir die Gruppe viel breiter aufstellen müssen, damit eine solche Fokussierung und damit Abhängigkeit nicht mehr auftreten kann. Dies ist uns inzwischen gut gelungen. Der Ausstieg von Tybring-Gjedde nach dem Merger von Andvord und der anschließenden Übernahme durch Corporate Express war weit weniger dramatisch. Tybring-Gjedde mit starken Aktivitäten im Retail und Großhandel war eher EOSA-untypisch aufgestellt und hatte auch keine führende Rolle innerhalb der Gruppe.

Wo gibt es von der Europa-Landkarte her gesehen noch Handlungs- und Erweiterungsbedarf?

Ahrend war stark in Benelux und Deutschland vertreten; mit Plate sind wir in Deutschland wieder sehr gut unterwegs, und in den Niederlanden gibt es eine Kooperation mit einer wichtigen Gruppierung, die bald Mitglied werden könnte. Lücken gibt es derzeit noch in Skandinavien und Frankreich, die aber bald geschlossen werden dürften. In Dänemark stehen wir beispielsweise in abschließenden Gesprächen. Ich denke, Sie werden noch im ersten Quartal 2008 eine Nachricht darüber erhalten. Sehr gut sind wir darüber hinaus in Osteuropa mit Mitgliedern in Polen, Tschechien und Ungarn sowie Kooperationen in anderen Ländern wie Russland aufgestellt.

Wie definieren Sie die Aufgaben der EOSA und wo gibt es Ihrer Meinung nach noch Optimierungsbedarf?

Wir sehen uns ganz klar als die europäische Antwort auf die Herausforderungen der Global Player. Die EOSA ist sozusagen ein virtueller paneuropäischer Global mit Fokussierung auf die Bereiche internationaler Einkauf, internationales Marketing sowie der gezielten Endkunden-Betreuung über die Landesgrenzen hinaus. In vielen Punkten wie der Arbeit in den Projekt- und Steuerungsgruppen sind wir schon weit, in anderen Bereichen wie dem Aufbau einer schlagkräftigen Eigenmarke gibt es noch einiges zu tun. Wichtig ist, dass es noch enormes Wachstumspotenzial gibt, das gemeinsam gehoben werden kann.

Ist eine Gruppe eigenständiger Unternehmer allein vom Entscheidungsprozess her schnell genug, um mit den Globals mithalten zu können?

Wir sind eine Willensgemeinschaft, die natürlich im Detail Überzeugungsarbeit erfordert. Der Entscheidungsprozess braucht viel Energie und dauert von der Findungsphase her vielleicht etwas länger, bei der Umsetzung sind wir als mittelständische, inhabergeführte Unternehmen dafür wesentlich schneller und effektiver gegenüber börsennotierten Konzernen, die von Aktienkursen und Kapitalmarktbewegungen abhängig sind. Unsere Mitglieder sind in ihren Märkten führend, wissen, was die Kunden wollen, und verfügen über eine Marktnähe, wie sie kein Global Player zu bieten hat. Die Verbindung von lokaler Exzellenz, wie ich dies nenne, mit Internationalität schafft eine Schlagkraft, die kein Global erreichen kann.

Was versprechen Sie sich von der Mitgliedschaft in der BPGI?

Dabei geht es vor allem um weltweite Transparenz, Einblicke in internationale Prozesse, den Netzwerk-Gedanken sowie einen intensiveren Kontakt zu den führenden Marken-Lieferanten. Insbesondere im Bereich Einkauf sehen wir hier eine gute Ergänzung zu unseren bisherigen Aktivitäten. Mit dem Einstieg bin ich sehr zufrieden.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Was reizt Sie an der sicherlich zeitaufwendigen Aufgabe an der EOSA-Spitze?

 Ich habe mehr als 37 Jahre bei der iba Aufbauarbeit geleistet, und glücklicherweise gibt es ein gutes Team um mich herum, das mir im Tagesgeschäft den Rücken frei hält. Für mich ist die Weiterentwicklung der EOSA eine tolle und spannende persönliche Herausforderung, als erfahrener Unternehmer auf internationaler Ebene etwas bewirken zu können. Der Austausch unter Kollegen und daraus entstandene persönliche Freundschaften in anderen Ländern sind dabei ganz wichtig.

www.eosa.biz

Herausforderungen mit dynamischem Schwung angenommen: Die EOSA-Mitglieder sehen noch ein enormes Wachstumspotenzial über die jeweiligen Ländergrenzen hinaus.
Herausforderungen mit dynamischem Schwung angenommen: Die EOSA-Mitglieder sehen noch ein enormes Wachstumspotenzial über die jeweiligen Ländergrenzen hinaus.

EOSA-Gruppe im Überblick Herausforderungen mit dynamischem Schwung angenommen: Die EOSA-Mitglieder sehen noch ein enormes Wachstumspotenzial über die jeweiligen Ländergrenzen hinaus.Nach einer schwierigen Phase nach der Übernahme der beiden Gründungsmitglieder Ahrend durch Lyreco und Tybring-Gjedde durch Corporate Express setzt die führende europäische Händler-Kooperation wieder auf Expansion. Im vergangenen Jahr wurden bei der European Office Supplies Alliance (EOSA) die Zeichen auf Wachstum gestellt. Peter Basci, CEO des führenden schweizerischen Fachhandelsunternehmens iba AG mit Sitz in Bollingen bei Bern, hat zur Jahresmitte als Vorsitzender die Leitung der Händler-Allianz übernommen. Zudem wurden mit Plate aus Deutschland, Muller & Wegener aus Luxemburg sowie Disofic und Unipapel aus Spanien vier neue Mitglieder aufgenommen. Die 2002 gegründete Gruppe ist damit aktuell mit elf Handelsunternehmen in mehr als 16 europäischen Ländern aktiv. Der Umsatz der Mitglieder lag 2006 bei rund 750 Millionen Euro. Plate mit Hauptsitz in Lilienthal bei Bremen gehört mit bundes- weit 17 Niederlassungen, rund 320 Mitarbeitern und einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro zu den führenden Fachhändlern in Deutschland.

Die Muller & Wegener GmbH mit Sitz in Luxemburg realisierte zuletzt mit 60 Mitarbeitern einen Umsatz von 21 Millionen Euro. Darüber hinaus ist die EOSA mit Wirkung vom 1. Januar 2008 neues Mitglied der internationalen Händler-Kooperation BPGI. Peter Basci ist davon überzeugt, „dass dadurch die Wettbewerbskraft mittelständischer Betriebe gegenüber den international aktiven Global Playern weiter gestärkt wird.” Die BPGI (Business Products Group International) mit Sitz in Washington D.C./USA wurde gegründet, um unabhängige Büroartikel-Händler und ihre Einkaufsorganisationen unter einem Dach zu organisieren. Ein wesentlicher Punkt der Zusammenarbeit ist die Stärke, weltweit Einkäufe tätigen zu können. BPGI be-steht aus 20 Einkaufsgruppen aus 13 verschiedenen Ländern. Aufgrund der EOSA-Mitgliedschaft vergrößert sich das weltweite BPGI-Netz auf 20 Länder. Die EOSA kooperiert international eng mit dem US-amerikanischen Global OfficeMax, der in den USA, Kanada, Mexiko, Australien und Neuseeland aktiv ist.

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