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Büroring investiert in die Logistik

Die Haaner Händlerkooperation erwirbt ein in direkter Nachbarschaft gelegenes Lager und „schafft damit die Büroring-Logistik der Zukunft“, so die zentrale Information auf der Generalversammlung Anfang Mai in Berlin.

Zentrales Thema in Berlin: der Kauf des in unmittelbarer Nachbarschaft zum bisherigen Lager gelegenen Logistikzentrums von Kaiser + Kraft
Zentrales Thema in Berlin: der Kauf des in unmittelbarer Nachbarschaft zum bisherigen Lager gelegenen Logistikzentrums von Kaiser + Kraft

Der Kauf der Immobilie vom bisherigen Eigentümer, dem Versandhändler Kaiser + Kraft, sei eine Jahrhundertchance, wie Aufsichtsratschef Hermann Kaiser in Berlin erläuterte. Damit werde die Möglichkeit eröffnet, mittelfristig die Mitglieder von nur noch einem Lager aus zu beliefern und damit die beiden heutigen Läger Siemens- und Dieselstraße zusammenzuführen. Der Vertrag mit den zwei angemieteten Außenlägern sei zudem bereits gekündigt. Mit dem neuen Logistikzentrum stehen auf einem Grundstück von 10 000 Quadratmetern rund 6500 Quadratmeter zusätzliche Lagerfläche zur Verfügung. Kaiser betonte auf der Generalversammlung, dass der Kauf „durch die gute finanzielle Grundlage der Büroring eG sowie durch den im Vergleich zum Objekt sehr günstigen Kaufpreis“ in Höhe von 1,13 Millionen Euro möglich gewesen wäre. Der Kauf ist zum 1. Juli 2011 vereinbart; die sofortige Nutzung wie ein Eigentümer sei aber vertraglich geregelt.

Der Büroring sieht sich für das Investment in die neue Logistik gut aufgestellt, wie Vorstand Ute Suberg in ihrem Bericht erläuterte. Bei einem Eigenkapital von über 6,3 Millionen Euro und damit einer weiter gestärkten Finanzkraft sei man zudem mit der bisherigen Immobilie in der Dieselstraße „ab Mitte des Jahres schuldenfrei“. Auch mit der Umsatzentwicklung zeigte sich Suberg vor dem Hintergrund der allgemeinen sowie der Branchensituation zufrieden. Im ersten Quartal sei man bei einem minimalen Rückgang von 0,01 Prozent bzw. 57 000 Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Dabei steht einem Plus im Zentralregulierungsgeschäft von 1,3 Prozent ein Rückgang im Zentrallager von 6,7 Prozent gegenüber.

Nach einer erfreulichen Entwicklung im März und einem zufriedenstellenden April rechnet der Vorstand für das gesamte erste Halbjahr mit vergleichbaren Zahlen wie 2009. Insgesamt sieht Ute Suberg die Genossenschaft auf einem sehr guten Weg, das angestrebte mittelfristige Wachstumsziel zu erreichen. Wichtig dazu seien weitere Angebote der Zentrale, die Mitglieder zu stärken. Neben verschiedenen Aktivitäten bei der IT-Vernetzung präsentierte Suberg unter anderem auch das strategische Projekt „Finanzbuchhaltung für die Mitglieder“, das derzeit mit drei Pilotfirmen in der Testphase sei. Die Mitglieder hätten dadurch die Möglichkeit, bis zu 40 Prozent der in diesem Bereich anfallenden Kosten zu sparen.

Erhielten viel Zuspruch für die geleistete Arbeit: Büroring-Vorstand und -Aufsichtsrat mit (von links) Hermann Kaiser, Hans-Georg Müller, Thomas Grzanna, Ute Suberg, Bernd Zilligen und Alexander Schröder
Erhielten viel Zuspruch für die geleistete Arbeit: Büroring-Vorstand und -Aufsichtsrat mit (von links) Hermann Kaiser, Hans-Georg Müller, Thomas Grzanna, Ute Suberg, Bernd Zilligen und Alexander Schröder

Auf der insgesamt ausgesprochen harmonisch verlaufenen Generalversammlung informierte Hermann Kaiser die Mitglieder über das Ausscheiden des bisherigen Vorstands Carsten Marckmann, der „eine neue berufliche Herausforderung suche“. Von Mitgliederseite bestand hierzu offensichtlich kein weiterer Klärungsbedarf. Im Rahmen der Aufsichtsratsitzung wurde das bisherige Aufsichtsratsmitglied Hans-Georg Müller, Geschäftsführender Gesellschafter von Müller Bürobedarf mit Sitz in Varel, als nebenamtlicher Vorstand berufen. Bis zum Eintritt des neuen hauptamtlichen Vorstands für den Bereich Vertrieb und Marketing wird sich Müller gemeinsam mit Vorstand Ute Suberg aktiv um die Geschäftsführung in der Haaner Zentrale kümmern. Im Gegenzug wird er bis zur Erteilung der Entlastung als stellvertretendes Vorstandsmitglied seine Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied ruhen lassen.

Nachgefragt ...

... bei Büroring-Vorstand Ute Suberg

Frau Suberg, wie können die Mitglieder vom Kauf des Kaiser+Kraft-Lagers profitieren?

Mit dem Erwerb des bisherigen Kaiser+Kraft-Lagers auf dem Nachbargrundstück der Büroring eG stellen wir die logistische Ausrichtung unserer Genossenschaft für die nächsten Jahre sicher. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten können wir nun das Zentrallager sowie die verschiedenen Außenläger unter einem Dach zusammenfassen. Arbeitsabläufe lassen sich auf diese Weise weiter optimieren, die Fehlerquote wird minimiert, und insgesamt wird die Produktivität deutlich verbessert. Darüber hinaus lassen sich durch die Abnahme größerer Mengen Preisvorteile für unsere Mitglieder realisieren. Neue Artikel können zudem kurzfristig eingelagert und damit ohne lange Vorlaufzeit ins Sortiment aufgenommen werden. Alles in allem ist das neue Lager, und damit die Büroring eG insgesamt, auf Wachstum ausgelegt. Und wir wollen wachsen – in allen Bereichen.

Soennecken will mit dem neuen Logistikzentrum im Rücken zukünftig das Direktgeschäft mit gewerblichen Endkunden aufnehmen. Welche Position vertritt der Büroring zu diesem Engagement?

Eine direkte Akquise gewerblicher Kunden durch die Büroring eG ist nicht vorgesehen. Eine entsprechende Anfrage wurde im Rahmen der Generalversammlung vor einigen Jahren bereits an den Vorstand herangetragen. Dennoch werden auch weiterhin keine Schritte in diese Richtung erfolgen. Aus unserer Sicht gehört es nicht zum Wesen einer Genossenschaft, in direkten Wettbewerb mit ihren Mitgliedern zu treten. Hier gibt es weitaus intelligentere Lösungen, um die angeschlossenen Fachhandelspartner und damit auch uns als Genossenschaft zu stärken. So unterstützen wir zum Beispiel unsere Marketinggruppen OfficeStar, Redoffice und Büroprint bei der aktiven Marktbearbeitung und insbesondere bei der Akquise gewerblicher (Groß-)Kunden. Die Betreuung der Auftraggeber erfolgt jedoch durch den jeweiligen Fachhändler vor Ort. Diese Aufgabenteilung hat sich bislang als äußerst erfolgreich erwiesen.

Mitglieder-Abgänge wie der von Roy Schulz sind schwer zu kompensieren. Welche Möglichkeiten sehen Sie, neue Mitglieder zu gewinnen?

Natürlich sehen auch wir den Austritt eines Mitgliedes, wie den von Roy Schulz im Dezember vergangenen Jahres, mit gemischten Gefühlen. Einerseits schmerzt der Verlust eines umsatzstarken Partners. Aufgrund der langjährigen erfolgreichen sowie harmonischen Zusammenarbeit wollen wir andererseits der künftigen Ausrichtung und dem damit hoffentlich verbundenen unternehmerischen Erfolg jedoch nicht im Weg stehen. Darüber hinaus ist es uns seit Beginn dieses Jahres gelungen, bereits zwölf neue Mitglieder (davon eine Geschäftsübertragung) zu gewinnen. Nach einer Anlaufphase von normalerweise sechs bis neun Monaten tragen Neumitglieder aktiv zur Umsatzsteigerung unserer Genossenschaft bei. Anhand der aktuell veröffentlichten Zahlen über die ersten Monate 2010 ist ersichtlich, dass wir mit Hilfe aller Mitglieder – der neuen sowie der langjährig zugehörigen – den durch Roy Schulz verursachten Umsatzverlust bereits erfolgreich ausgleichen konnten.

www.bueroring.de

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