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Büroring: Warnung vor Abhängigkeiten

Büroring-Vorstand Ingo Dewitz hat anlässlich der Fach-ERFA-Tagung zum Thema SEO Ende des vergangenen Jahres vor der Gefahr einer zu intensiven Zusammenarbeit und Abhängigkeit von Online-Plattformen gewarnt.

Positive Resonanz: rege Diskussionen auf der Büroring- ERFA-Tagung Ende des vergangenen Jahres
Positive Resonanz: rege Diskussionen auf der Büroring- ERFA-Tagung Ende des vergangenen Jahres

Auf der Büroring Fach-ERFA-Tagung zum Schwerpunktthema SEO-Optimierung Anfang November in Haan ging Ingo Dewitz in einem Vortrag auf die allgemeine Marktsituation und auf die zu erwartende Entwicklung im Online-Business ein. In den nächsten Jahren würden Online-Marktplätze, Shopping-Portale, Social-Commerce-Plattformen und sonstige interaktive Geschäftsmodelle inflationär zunehmen und den Einzelhandelsumsatz negativ beeinflussen. Umsatzrückgänge bei den Großhändlern und die Umverteilung der Marktanteile vom stationären Geschäft an das Internet würden dabei im Fokus stehen. Deshalb, so Dewitz, werde eine Multichannel-Strategie für den Fachhandel zur Überlebensfrage und in den nächsten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen. In diesem Zusammenhang warnte Dewitz eindringlich vor einer zu intensiven Zusammenarbeit und Abhängigkeit von Playern wie Amazon, Rakuten und Mercateo. Vielmehr appellierte er an die Stärken der Genossenschaft und die große Marktbedeutung von Einkauf, Absatz, Sortimentsvielfalt, Datenhoheit und der „Marktkraft“ durch gebündelte und allen Mitgliedern bereitgestellte Ressourcen. Auf diese Weise ergebe sich als Komplettsortiment ein starker Mix aus dem Büroring-Lager-Sortiment, der Eigenmarke, den Zentralregulierungs-Lieferanten, Services und Dienstleistungen sowie virtuellen Sortimenten.

Breiter Zuspruch aus dem Mitgliederkreis

„Die kombinierte Veranstaltung aus Lagerbesichtigung am ersten und ERFA-Tagung am zweiten Tag hat mir sehr gut gefallen. Ich habe viel Neues gehört und viele Ideen mitgenommen. Diese Form der ERFA-Tagung erachte ich als richtig und sinnvoll. Das war wirklich ein guter, ergiebiger Tag und die Zeit vernünftig investiert“, resümiert Frank Diehl, Geschäftsführer des Büroring-Mitglieds D+N Bürotechnik in Kelkheim anlässlich der Veranstaltung. Mit insgesamt 51 Teilnehmern, von denen am Vortag bereits 37 Personen das Büroring-Zentrallager besichtigten, war die Tagung gut besucht. Harald Baumgarten, Geschäftsführer bei Baumgarten Büromarkt in Burgdorf, unterstreicht: „Der Büroring hat ganz deutlich den Nerv der Zeit getroffen. Eine Veranstaltung zur SEO-Optimierung sollte heute wirklich jeden Händler interessieren, denn die vertriebstechnische Zukunft deutet nun mal in Richtung Online-Handel, auch wenn sie zu Lasten unseres klassischen Strecken- und Ladengeschäfts geht. Ich zähle zu den Händlern, die sich dem Internetthema extrem verschrieben haben, und habe nun das erste Mal erlebt, dass der Büroring-Vorstand deutlich und unverblümt die Situation des Bürofachhandels und die sich verschärfende Konkurrenz dargestellt hat. Man hat als Fachhändler erstklassige Informationen und Antworten zu Fragen bekommen, die sich oft im Tagesgeschäft stellen.“ Besonders überzeugt hat Baumgarten die anwesende Online-Marketing-Agentur netspirits aus Köln: „netspirits hat überzeugend erklärt, dass es für kleine Händler noch nicht zu spät ist, hier einzusteigen. Die Spezialisten haben sehr transparent und glaubhaft dargestellt, dass da noch etwas möglich ist.“ Auch Frank Diehl sieht gute Ansätze: „Den Vortrag von netspirits zur Optimierung von Webseiten und Werbekampagnen im Netz fand ich superspannend und absolut kompetent.“ Harald Baumgarten hat dabei eine klare Erkenntnis mit nach Hause genommen: „Der Fachhandel muss sich auf jeden Fall verändern, nichts läuft mehr in diesem Geschäft so wie früher. Klar ist, dass jeder Händler, der im Online-Handel tätig ist, nicht nur als Anbieter von Waren identifiziert wird. Vielmehr muss genau das betont werden, was jeder Büroring-Händler eigentlich ist: Ein Spezialist auf seinem Gebiet.“

www.bueroring.de

Karl Czech
Karl Czech

Einwurf

Auf unsere Online-Meldung „Dewitz warnt vor Abhängigkeiten“ vom 26. November 2013 erreichte uns die Mitteilung von Karl Czech, Einkaufsexperte und selbständiger Einkaufscoach. Er stellt die Frage: „Sind Warnungen vor Abhängigkeiten und Innovationen im E-Business die richtige strategische Ausrichtung, den Erfolgsbeitrag des Einkaufs im Unternehmen zu stärken?“ Sein Statement: „Büroring Vorstand Ingo Dewitz hat anlässlich der Fach-ERFA-Tagung zum Schwerpunktthema SEO vor einer intensiven Zusammenarbeit und Abhängigkeit von Online-Plattformen gewarnt. Einerseits prägte Herr Dewitz die Aussage, dass interaktive Geschäftsmodelle in den nächsten Jahren verstärkt zunehmen werden, mit der strategischen Folge-Ausrichtung eines intensivierten Multichannel-Vertriebs der Händler. Andererseits warnte er vor der Zusammenarbeit mit Online-Plattformen. Der Appell, aus seiner Sicht, die Services und Dienstleistungen einer Genossenschaft in den Vordergrund zu stellen, ist durchaus nachvollziehbar, da er Online-Plattformen als direkten Wettbewerb zu seinem Geschäftsmodell sieht. Aber, sind Plattformen wie Mercateo wirklich eine Bedrohung für den Handel? Nach meiner Auffassung nein! Ich sehe eher eine Ergänzung in der Gesamtstrategie eines Unternehmens. Die Vorteile einer Genossenschaft, durch Bündelung bessere Einkaufskonditionen zu erzielen, kann ich nur unterstützen. Auch weitere Services und Leistungen einer eG machen vielleicht durchaus Sinn. Aber was ist mit der Unterstützung auf der Vertriebsseite? Wie hilft eine eG dem Handel zerklüftete Prozess-Strukturen zum Verbraucher zu optimieren? In vielen Unternehmen hat nach wie vor das Faxgerät die Prozesshoheit. Mercateo holt seine Stärke aus einer exzellenten Prozessoptimierung zum Verbraucher und zum Händler. Die transaktionalen Kosten für den Informationsfluss innerhalb der Beschaffungsabwicklung des Kunden oder der Auftragswicklung des Händlers haben einen wesentlichen Einfluss auf den Preis. Wer sich hier optimal aufstellt und gute Einstandspreise aus der Bündelung einer eG mitbringt, hat eine exzellente Marge. Aber auch die Kundschaft denkt an Beschaffungsprozessoptimierung. Kaum ein Unternehmen hat eine so schmale Bedarfsstruktur, dass man mit einem Händler auskommen kann. Der Blickwinkel zum Liefermarkt, mit der Zielsetzung einer Prozessoptimierung, wird in Summe gesehen – für die gesamte Bedarfsstruktur von A-Z. Hier steckt das eG-Prinzip in der Sackgasse. Eine Lösung sehe ich in der direkten Kooperation mit einer Online-Plattform. Mercateo eröffnet dem Kunden wie auch dem Händler eine Transaktionsplattform, auf der alle Beteiligten Wertschöpfungen in ihren eigenen Prozessen erwirtschaften können. Klassisch eine WinWin-Situation für alle, durch Vermeidung von nicht wertschöpfendem Handling im gesamten Prozess. Zusammenfassend möchte ich den Blick schärfen für einen zielgerichteten Umgang mit prozessualen Vorteilen, die Plattformen wie Mercateo exzellent anbieten. Aus meiner Sicht ist Mercateo keine Bedrohung, vor der man warnen muss, sondern im Gegenteil eine vielversprechende Erfolgskomponente in der Gesamtstrategie eines Handelsunternehmens.“

www.c-materialeinkauf.de

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