BusinessPartner PBS

Ambitionierte Ausbaupläne

Der Händlerverbund Skribo will wieder stärker auf Akquisetour in Deutschland gehen – mit einem neuen Partnerkonzept, das die Hürden für den Einstieg der Fachhändler deutlich senkt. Günstiger werden soll es obendrein.

Alexander Bär, der Skribo-Verantwortliche bei der PBS Deutschland, hatte zum Partnertreffen der Gruppe in der Steiermark ein neues Konzept mitgebracht. Es soll in Deutschland künftig leichter werden, Skribo-Partner zu werden – und preisgünstiger. Bislang waren die Hürden recht hoch: Mindestumsatz, Systembeitrag, Vorgaben für die Fassadengestaltung und die Präsenz von Skribo im Laden.

Entsprechend auf niedrigem Niveau bewegte sich die Zahl der Mitstreiter in Deutschland über die Jahre. Während in Österreich mehr als fünfzig Partner für eine flächendeckende Verbreitung und hohen Bekanntheitsgrad sorgen, machen in Deutschland derzeit 15 Händler bei Skribo mit.

Auf dem Skribo- Partnertreffen stellte der Händlerverbund unter anderem sein neues Partnerkonzept vor. Gefeiert wurde abends beim Hüttenzauber.
Auf dem Skribo- Partnertreffen stellte der Händlerverbund unter anderem sein neues Partnerkonzept vor. Gefeiert wurde abends beim Hüttenzauber.

Zunächst will die Gruppe im Bundesland Bayern wachsen, wo schon heute sieben Mitglieder ihr Geschäft betreiben. Fünfzig Händler sollen es in diesem Bundesland werden, damit die Gruppe die nötige Schlagkraft bekommt, um sich im Markt mehr Gehör zu verschaffen. Alexander Bär schwebt eine starke Dachmarke wie „Electronic Partner“ oder „Intersport“ vor. Skribo soll einmal deutschlandweit für den PBS-Nahversorger im vorwiegend ländlichen aber auch urbanen Umfeld stehen. Die neuen Mitstreiter sollen von den PBS Deutschland-eigenen Tools der Warenwirtschaft und des Kassensystems (Cips und Caos) überzeugt werden.

Der Systembeitrag für Skribo-Partner wird auf 59 Euro pro Monat sinken. Mit diesem Systembeitrag werden auch die Wartungsgebühren für Cips-Programmtools abgegolten sein. Optional können Zusatzleistungen wie PoS-Werbematerialien, Shop für Schulartikel oder Händlerhomepage individuell gebucht werden.

„Durch die neue Beitragsstruktur wird der Händler besser erkennen, wofür wir seine Mittel konkret einsetzen, von welchen Marketingmaßnahmen er anschließend profitiert“, erklärt Alexander Bär, der das Konzept maßgeblich entwickelt hat. Er setzt bei der Mitgliederakquise zudem auf die bestehenden Kontakte durch den Außendienst der PBS Deutschland sowie den Kooperationspartner Prisma. Aber auch attraktive Einkaufskonditionen, abgestuft nach der Höhe der Beteiligung, sollen die Händler überzeugen.

Die Zeiten einer kleinen Gruppe sollen vorbei sein. Das neue Konzept hat Bär mit den deutschen Mitgliedern in Österreich vorab diskutiert und viel Lob erfahren. „Es ist auch in Interesse von uns Fachhändlern, dass die Gruppe größer wird, damit wir mehr Marketingaktivitäten miteinander realisieren können und die Bekanntheit unserer ganzen Gruppe größer wird“, sagt etwa Ruth Silberhorn, die Inhaberin von Skribo Silberhorn in Regenstauf bei Regensburg. Einen ersten Erfolg kann Bär schon vermelden: Am 26. Mai hat der erste Skribo nach dem neuen Partnerkonzept im Zentrum von Dingolfing, 100 km nordöstlich von München, eröffnet.

Nachgefragt ...

... bei Alexander Bär, Verantwortlicher für Skribo-Deutschland

Der Fachhandel steht heute vor einer Vielzahl von Angeboten verschiedener Kooperationen. Was unterscheidet die Skribo-Partnerschaft von den Angeboten anderer Kooperationsmodelle?

Abgesehen von den klassischen Großhandelsleistungen, die unsere Kunden bei uns vorfinden, bieten wir ein ganzheitliches Leistungsspektrum über das ganze Jahr hinweg. Die Kombination aus Sach- und Dienstleistungen, die auf den inhabergeführten PBS-Fachhandel zugeschnitten ist, macht die Prozesse bei den Fachhändlern – aber auch bei uns – effizienter. Mit Skribo schaffen wir die intensivste Form der Kooperation mit unseren Partnern. Sie profitieren von einem in sich geschlossenen System, das die IT-gestützten Prozesse und das Handelsmarketing unter der Dachmarke umfasst. Die Entscheidung pro Skribo treffen die Fachhändler primär aus der Überzeugung, dass im gemeinschaftlichen Netzwerk ein professioneller Markt-auftritt kostenwirtschaftlich zu erreichen ist.

PBS Deutschland hat sich mit 50 Partnern in Bayern ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Wie wollen Sie diese Marke erreichen?

Alexander Bär, Skribo- Verantwortlicher bei der PBS Deutschland, will die Gruppe attraktiver für neue Mitstreiter machen.
Alexander Bär, Skribo- Verantwortlicher bei der PBS Deutschland, will die Gruppe attraktiver für neue Mitstreiter machen.

Mit dem Projekt „Skribo Bayern 50“ haben wir die Kostenstrukturen radikal verändert: Geringere Pauschalen, mehr Transparenz, individuelle Zusatzleistungen und ein vereinfachter Vertrag. Ferner sind die Anforderungen an den Ladenbau auf die Integration von Stil-Elementen beschränkt worden. Die gelbe Skribo-Blende lässt sich problemlos bei vorhandenen Verkaufsmöbeln integrieren. Auch der eingeführte Firmenname des Fachhändlers kann nebst Logo erhalten bleiben. Von dieser Neuerung profitieren alle Partner bundesweit.

Unsere Leistungspartner wünschen sich selbst ein größeres und noch leistungsfähigeres Netzwerk, um über Gemeinschaftswerbung das Image und die Akzeptanz bei den Konsumenten zu verbessern. Uns und unseren Partnern geht es um Werbeaktivitäten wie Rundfunk, Verkehrsmittelwerbung und überregionale Presse. Ohne eine gewisse Händlernetzdichte ist diese Facette der Werbung nicht finanzierbar. Für den Start haben wir uns auf Bayern konzentriert, wo wir aktuell sieben Skribo-Partner haben. Ab der Anzahl von 50 Partnern können wir mit der Gemeinschaftswerbung starten. Zuvor beschränken wir uns auf die lokalen Werbeaktivitäten wie Zeitungsbeilage, Inserate oder die Kunden-Club-Karte.

Kooperation bedeutet zugleich im bestimmten Ausmaß Verpflichtungen. Welche Bedingungen müssen Händler erfüllen, die bei Skribo mitmachen wollen?

Eine Partnerschaft funktioniert dann am Besten, wenn man nichts erzwingt. Die Grundeinstellung der Partner muss passen und wir brauchen den Willen des Händlers zur aktiven Mitarbeit. Wenn diese Voraussetzung gegeben ist, dann funktioniert das Netzwerk zwischen Partnern und Zentrale. Dann wird der Händler von sich aus mit Warenwirtschaft und Kasse (Cips) arbeiten. Und auch die Kennzeichnung des Geschäftes mit der Dachmarke wird der Händler von sich aus wollen. Hinsichtlich der monatlichen Kosten ist der Fachhändler in der Skribo-Gemeinschaft im Zuge des neuen Konzeptes privilegiert. Wir entlasten die Partner in der Form, dass sie die Ressourcen für die Gemeinschaftswerbung frei haben.

Welche Chancen sehen Sie für das Skribo-Konzept in Deutschland langfristig?

In der Partnerschaft mit unseren Fachhändlern können wir durch eine engere Zusammenarbeit unsere Stellung im Absatzkanal festigen. Die Handicaps von kleinen Unternehmensgrößen lassen sich nach unserer Überzeugung durch eine Kooperation erfolgreich beseitigen, wenn zentrale Lösungen die Prozesse aller Beteiligten optimieren. Bei dem zunehmend verschärften Wettbewerb kommt unserem ganzheitlichen Leistungsangebot in Verbindung mit einem aktiven Partnernetzwerk eine immer wichtigere Rolle zu.

www.skribo.de

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