Soennecken plant für 2010 „konservativ“
- 20.01.2010
- Handel
- red.
Auf dem inzwischen schon traditionell Anfang Dezember in der Zentrale in Overath veranstalteten Lieferantentag hatte die Händlerkooperation die anwesenden Industrievertreter über die aktuelle Umsatzsituation sowie die Planungen und Projekte für 2010 informiert. Das Jahr 2009 verlief bei Soennecken „nach Plan“, wie Vorstandssprecher Benedikt Erdmann erläuterte. Trotz konjunkturbedingter Umsatzeinbußen blicke die Genossenschaft zufrieden auf ein stabiles Geschäftsjahr zurück. Alle laufenden Projekte konnten plangerecht abgeschlossen werden. Die Ergebnisentwicklung sei stabil, die Ausschüttungen an die Mitglieder könnten voraussichtlich wie geplant gehalten werden. Bis Ende Oktober verzeichnete Soennecken einen Umsatzrückgang im Zentralregulierungsgeschäft (ZR) von 9,9 Prozent und im Großhandel LogServe von 12,5 Prozent (PBS minus 7,6, Supplies + Technik minus 15,3 Prozent). Mit diesem Minus läge Soennecken genau auf dem Niveau der gesamten Branchenentwicklung, so Erdmann weiter.
Verzicht auf „unprofitable HP-Umsätze“
Für 2010 rechnet der Vorstandssprecher im ZR-Bereich noch mit einem moderaten Umsatzrückgang von 1,8 Prozent. Im Großhandel wird insbesondere durch die Vertragskündigung von HP zum 31. Oktober 2009 ein deutliches Minus von knapp über 20 Prozent erwartet. Im Großhandelsgeschäft mit PBS-Produkten erwartet Peter Poggenpohl, Geschäftsführer Vertrieb und Einkauf der LogServe GmbH, für 2010 bereits ein Plus von 6,5 Prozent. Das mit HP abgewickelte Volumen lag immerhin bei beachtlichen rund 70 Millionen Euro. Soennecken sieht dies aber als Chance, „sich von unprofitablen Umsätzen zu trennen“, wie Poggenpohl auf dem Lieferantentag erläuterte: „Die Soennecken LogServe wird sich von unprofitablen, großvolumigen Umsätzen mit HP-Produkten trennen, dies haben wir mit unseren Mitgliedern bereits abgestimmt. Deren Wettbewerbsfähigkeit wird dadurch nicht berührt.“ Laut Poggenpohl bestünde damit jetzt die Möglichkeit, „ohne eine direkte Zusammenarbeit mit HP und ohne alle Auflagen den Einkauf für die Mitglieder dort vorzunehmen, wo die besten Preise zu erzielen sind“.
Bessere Ergebnisse für 2010
Wie Peter Poggenpohl weiter betonte, „wird innerhalb der LogServe GmbH durch den Wegfall von HP zwar ein geringeres Umsatzvolumen erreicht, das Ergebnis wird sich jedoch verbessern“. Konkrete Maßnahmen sollen 2010 zudem die führende Marktposition der Kooperation weiter stärken. Dazu gehört die intensivere Vermarktung des „Büro-Best“-Bereichs und vor allem die Optimierung des gesamten E-Commerce-
Angebots. Die Harmonisierung von Katalog- und E-Shop-Bereichen sowie weitere Vermarktungshilfen stehen auf dem Programm, neue Funktionalitäten sollen die Soennecken-Mitglieder im Wettbewerb weiter voranbringen. Im Bereich Logistik steht die Optimierung der Prozesse im Vordergrund, und das Geschäftsfeld „Druck + Kopie“ soll die Gruppenbildung der Mitgliedsunternehmen forcieren. Benedikt Erdmann: „Viele marktgerechte und zukunftsfähige Projekte für gute Geschäfte unserer Mitglieder stehen auf der Agenda. Wir gehen das neue Jahr deshalb mit sehr viel positivem Elan und Vertrauen auf eine gute Entwicklung an.“
Bekenntnis zur „Logistik in Eigenregie“
Soennecken-Vorstand Rainer Barth, zuständig für Logistik und IT, informierte auf dem Lieferantentag insbesondere über die Beweggründe und Vorteile für das Projekt „Logistik in Eigenregie“. „Das neue Lager ist das Symbol für die Zukunftsfähigkeit unserer Mitglieder, denen jetzt eine Logistik zur Verfügung steht, wie sie die großen Wettbewerber haben“, so Barth. Neben den neuen Leistungen erläuterte der Vorstand („wir würden heute trotz der Umsatzrückgänge wieder so entscheiden“) auch die Kostenvorteile: „Der Deckungsbeitrag pro Position erhöht sich von 1 Euro im bisherigen Lager in Langgöns auf jetzt 1,5 Euro, und wir werden voraussichtlich in 2010 um rund 1,8 Millionen Euro günstiger sein als bisher.“
Auch laut Peter Poggenpohl „hebt die neue Logistik die Mitglieder auf Augenhöhe mit den Globals“. Durch die Auslagerung der warenbezogenen Prozesse an LogServe würden Mitglieder in die Lage versetzt, die Kernkompetenz eines Handelsunternehmens zu fokussieren – nämlich Vertrieb. „Substantielles und profitables Wachstum wird erreicht, indem wir das Endverbrauchergeschäft unserer Mitglieder fokussieren, das heißt, wir werden gemeinsam mit den Mitgliedern die Geschäftsbeziehungen zu deren Endkunden ausbauen und gemeinsam mit Mitgliedern neue Endkunden gewinnen, die logistisch über LogServe versorgt werden“, so Poggenpohl zu den Zielen. Im Mittelpunkt stehen dabei die rund 273 „BüroBest“-Mitglieder, für die ein eigenständiges Vertriebsmodell entwickelt wurde.