Streit fährt Expansionskurs
- 22.02.2011
- Handel
- red.
Die Brüder Rudolf und Gerhard Bischler werden künftig die Firma Streit nicht mehr gemeinsam lenken. Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die strategische Ausrichtung scheidet Gerhard Bischler aus der Geschäftsführung aus, in die er 1998 eingetreten war. Rudolf Bischler, seit 1987 im Amt, wird das Unternehmen zunächst alleine führen. Gerhard Bischler war zuständig für die Bereiche IT, Organisation, Logistik und Controlling. „Sein Know-how und sein hoher persönlicher Einsatz trugen in den vergangenen Jahren in starkem Maße zum Erfolg von Streit bei. Schlanke und effiziente Prozesse sowie eine außerordentlich gute Logistik, durch die sich Streit deutlich vom Wettbewerb abhebt, sind sein Verdienst“, so die Würdigung von Rudolf Bischler auf einer Kick-off-Veranstaltung Ende Januar.
Die Umsatzzahlen des vergangenen Jahres stimmen bei Streit zuversichtlich. Aufgrund eines Umsatzes von 34 Millionen Euro und damit einer Steigerung von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr wird ein Bonus für alle Mitarbeiter ausgeschüttet. Zwar blieb man unter der angestrebten Ziellinie von acht Prozent, doch das Geschäftsjahr 2010 verlief durch die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich besser als 2009.
Die Firma Streit, die dieses Jahr auch ihr 60-jähriges Bestehen feiert, befindet sich derzeit in einer Phase der Umstrukturierung und setzt eine strategische Ausrichtung um, die auf ein deutliches Wachstum zielt. Teil der Wachstumsstrategie sind Allianzen und Kooperationen, die das Unternehmen als starker Partner für kleinere Händler der Branche anbietet. Auch mögliche Übernahmen von Firmen, die zum Profil passen, sind Teil der Wachstumsstrategie.
Zur Neustrukturierung gehören auch die Schließung des Verkaufsbüros in Offenburg sowie die Reduzierung der Ausstellungsfläche in Donaueschingen Mitte des Jahres. Kündigungen sind jedoch nicht vorgesehen. Alle Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt. Streit wird zusätzlich in Personal investieren, um den Vertrieb an allen Standorten flächendeckend zu verstärken.
Hintergrund der Umstrukturierung sind geplante langfristige Maßnahmen und Investitionen zur Verstärkung der Marketingaktivitäten, zur Weiterentwicklung der bisherigen Prozessoptimierung und zum Ausbau im Vertrieb. „Wir wollen eingesparte Mittel in Vertriebsperformance investieren, das bedeutet, wir investieren in Menschen statt in Fläche“, so Rudolf Bischler. Er setzt den Herausforderungen des Marktes, der durch die globalen Bedingungen einen rasanten Wandel vollzogen hat, eine verstärkte Dienstleistungs- und Beratungskompetenz im Rahmen schlanker Strukturen entgegen.