Mit Ausgründungen neue Wege eingeschlagen
- 22.07.2014
- Handel
- red.
Der Mut zur Gründung vor zehn Jahren hat sich gelohnt: Die drei Handelsbereiche von office360 – Bürobedarf, Bürotechnik und Büroeinrichtung – wachsen stetig. Waren es anfangs 20 Mitarbeiter, so sind mittlerweile über 80 Menschen in drei Unternehmen beschäftigt. Der Mitgesellschafter der Computer-Compass-Gruppe ist mit einem Jahresumsatz von 15 Millionen Euro zu einem der Branchengrößen in der Region Hannover geworden.
Die Unternehmensgründer und Gesellschafter Stefan Blahak, Helmut Fleischer, Peter Henke und Carsten Wegner fühlen sich dabei dem Firmenmotto „Rundum gut beraten“ verpflichtet. „Unsere Kunden sagen uns, dass sie sich bei uns gut beraten fühlen. Egal, ob sie Büromaterial kaufen, professionelle Drucker und Kopierer brauchen, eine Büroeinrichtung planen lassen wollen oder ein Netzwerk einrichten und betreuen lassen – immer werden sie kompetent und freundlich behandelt,“ bringt Geschäftsführer Helmut Fleischer die Firmenphilosophie auf den Punkt.
Doch auch, wenn die Kunden zufrieden sind – bei office360 macht man sich seit Jahren Gedanken, wie sich die Branche, wie sich das Unternehmen weiterentwickeln muss. Demzufolge hat man früh damit begonnen, den Fachhandelsbereich mit Dienstleistungsangeboten – und eigenen Tochterfirmen – zu ergänzen.
Bereits 2011 wurde die Tochtergesellschaft IT-Dienste360 GmbH gegründet. „Hintergrund war, dass wir in verschiedenen Abteilungen und Teams EDV-Kompetenz aufgebaut hatten, die aber nicht ohne Weiteres mit dem Handelsbereich zu verzahnen war“, erläutert Katharina Tempel, Pressesprecherin der office360-Gruppe und in Personalunion Geschäftsführerin von Backoffice360. So hätten die IT-Dienste von Anfang an zwei Aufgaben gehabt: Einerseits IT-Dienstleister von office360 zu sein, also die Netzwerkbetreuung, die Administration des DMS und anderer Systeme zu übernehmen. „Andererseits war das Team immer auch Unterstützer bei der Installation und Netzwerkeinbindung von Geräten bei Endkunden von office360. Diese Betreuung von Netzwerken sollte ausgebaut werden, am Markt herrscht aber Misstrauen gegenüber Hardware-Verkäufern bezüglich ihrer Kompetenz in IT-Dingen. Dies ließ die Trennung aus Marketingsicht geboten erscheinen“, so Tempel weiter. Das Kalkül ist offenkundig aufgegangen: Die Tochter wachse – und mittlerweile gingen über 50 Prozent des Umsatzes auf Kunden außerhalb der „360er Gruppe“ zurück.
Die jüngste Tochter, die Backoffice360 GmbH, ist für die komplette Verwaltung und Logistik von office360 und IT-Dienste360 zuständig, gewinnt aber mit dem Angebot aus Büroservice, externem Datenschutz sowie Marketing- und Logistikdienstleistungen zunehmend externe Kunden. „Die Überlegungen hinter der Gründung waren ähnlich, wie bei IT-Dienste360. In der Verwaltung eines mittelständischen Unternehmens haben wir und unsere Mitarbeiter viel Erfahrung. Mehrfach sind wir von Kunden gefragt worden, ob wir nicht diese oder jene Dienstleistung ,mitmachen‘ könnten“, berichtet Katharina Tempel. Auch hier habe die Ausgründung Sinn gemacht: „Außer unseren Kunden der 360er Gruppe haben wir erste Kunden, die bei uns Marketingdienstleistungen im weitesten Sinne einkaufen. Die Kläranlage, die ein Kommunikationskonzept braucht und sowohl den Grafiker, als auch den Druck und die Anbringung der Schilder und Folien von verschiedenen Lieferanten aus einer Hand organisiert haben möchte. Die Rechtsanwältin, die gerne eine Seminarreihe anbieten möchte, die Administration und Organisation ihrem Team aber nicht allein zutraut und auch selbst keine Zeit dafür hat,“ führt die Geschäftsführerin weiter aus. Logistikdienstleistungen, die viel „Handarbeit“ verlangen, gehören ebenso zum Angebots-Portfolio.
Darüberhinaus bahnen sich für die kommenden Monate weitere Veränderungen an: Das Gebäude an der Gustav-Adolf-Straße wird im großen Stil umgebaut. „Erst wollten wir ,nur‘ im Erdgeschoss die Möbelausstellung installieren, um im 1. OG Platz für dringend benötigte weitere Arbeitsplätze zu bekommen“, berichtet Katharina Tempel. Nach Brandschutzgutachten, Statikuntersuchungen, Akustikmessungen, Diskussionsrunden zu weiteren Entwicklungen der Unternehmen, Kostenschätzungen und Machbarkeitsanalysen hat man sich aber entschieden, das Gebäude so umstrukturieren, dass die Unternehmen im Prinzip jeweils einen in sich abgeschlossenen Bereich haben werden. Im Erdgeschoss, wo der längst geschlossene Fachmarkt untergebracht war, soll ein Empfangsraum mit angegliedertem Büroraum entstehen. „Es wird einen Besprechungsraum geben und vor allem einen großen Raum, der sowohl als Veranstaltungsraum, als auch als Ausstellungsraum oder als Co-Working-Space für uns und unsere Kunden dienen kann“, kündigt Katharina Tempel an. Ein sehr flexibles, multifunktionales Konzept also, das – wie sie betont – auch auf die Bedürfnisse der Kunden von BackOffice360, abziele, die „jenseits der Konferenzhotel-Tristesse nach flexibel nutzbaren Räumen suchen.“