Eine Erfolgsgeschichte: 20 Jahre Otto Office
- 25.02.2014
- Handel
- red.
Herr Vieregge, in den 20 Jahren seit dem Start von Otto Office haben sich die Rahmenbedingungen gravierend verändert. Was sind die Erfolgsfaktoren von Otto Office?
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist sicherlich unsere Fähigkeit, das Geschäftsmodell permanent an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen. Mit einem kleinen schlagkräftigen Team sind wir vor 20 Jahren an den Start gegangen. Heute ist Otto Office eine etablierte Branchengröße und gehört zu den größten B2B-Distanzhändlern für Büromaterial in Deutschland und der Pioniergeist der Anfangstage ist weiterhin ein ausgeprägtes Merkmal unserer Unternehmenskultur. Immer wieder hinterfragen und überprüfen wir kritisch Konzepte, Sortimente und Services, entwickeln neue Ideen und Lösungen, um optimal auf unsere Kunden und die Marktbedingungen eingehen zu können. Dabei stehen Kundenbedürfnisse immer im Mittelpunkt unserer Überlegungen. Diese Bereitschaft zur Veränderung, der Wille uns immer selbstkritisch zu hinterfragen und unsere Nähe zum Kunden haben es uns ermöglicht, Otto Office auch in Zeiten schwieriger Marktbedingungen zu einer Erfolgsgeschichte zu machen.
Amazon profitiert von einem umfangreichen Sortiment über die verschiedensten Produkt-Kategorien hinweg sowie einem hohen Bekanntheitsgrad beim Kunden. Was hat Otto Office dagegen zu setzen?
Wir freuen uns natürlich, wenn Otto Office als Benchmark unter den Distanzhändler im Bürobedarfssegment herangezogen wird, aber wir konzentrieren uns auf unsere eigenen Stärken und bleiben uns treu. Wir setzen auch in Zukunft auf die Zielgruppen- und Serviceorientierung für kleine bis mittelständische Unternehmen. In diesem Bereich sehen wir uns als Spezialisten und mit unserem Sortiment optimal positioniert. Dabei ist es nicht unser Ziel, das breiteste oder tiefste Sortiment zu haben, sondern genau das Sortiment zu bieten, das sich unsere B2B-Kunden wünschen. Dabei setzen wir auf die optimale Verzahnung unsere Vertriebskanäle Katalog, Web- und Mobile-Shop. Wir nennen uns nicht ohne Grund den „perfekten Partner fürs Büro“, denn genau das ist es, was sich unsere Zielgruppe wünscht. Unsere Kunden legen großen Wert auf den menschlichen Faktor – den persönlichen Kontakt. Deswegen ist es uns so wichtig, unsere Kundenkommunikation auf Augenhöhe und als echten Dialog zu führen – sei es am Telefon, per E-Mail oder über unsere Social-Media-Präsenzen.
Das Internet und ein sich weiter veränderndes Einkaufsverhalten erfordern neue Strategien und Lösungen. Sehen Sie einen nachhaltigen Trend zu Mobile-Commerce?
Fakt ist, dass die Smart Devices längst mehr sind als ein Trend, sie haben in unser aller Alltag einen wichtigen Platz eingenommen. Sei es zur Kommunikation, für die Informationsbeschaffung oder beim Einkauf. Genau aus diesem Grund haben wir uns frühzeitig mit Mobile-Commerce auseinandergesetzt und sind bereits seit Juni 2011 mit unserem eigenen Mobile-Shop am Start. So können wir auf mehrere Jahre Erfahrung bauen, von der wir heute sehr profitieren. Ohne Frage ist Mobile-Commerce auch bei gewerblichen Endverbrauchern im Bürobedarfsmarkt angekommen und gewinnt weiter an Fahrt. Viele Kunden haben diesbezüglich eine klare Erwartungshaltung. Ein eigener Mobile-Shop oder zumindest ein mobil-optimierter Webshop wird heute von vielen Kunden erwartet – er ist heute auch Teil des professionellen Markenauftrittes.
Kunden nutzen heute im Laufe des Kaufprozesses die verschiedenen Medien und Kanäle wie Kataloge, Webshops, Ladengeschäfte und Social Media als Informationsquelle und springen ganz selbstverständlich zwischen den Vertriebskanälen hin und her. Daher ist es wichtig, im richtigen Moment präsent zu sein und dabei zu akzeptieren, dass sich die Kunden im Kaufprozess bewusst anbieterübergreifend bewegen.
Das Arbeiten im Büro und damit der Bedarf an Büroprodukten verändern sich. Welche grundlegenden Entwicklungen sehen Sie?
Klassische Büroprodukte werden besonders im Bereich der gewerblichen Endverbraucher zunehmend durch digitale Lösungen ersetzt. In Großunternehmen wird beispielsweise längst digital archiviert und viele dieser Technologien werden auch in kleinen und mittelständischen Betrieben Einzug halten. Wer sich also auch in Zukunft als kompetenter Anbieter von Büro-Lösungen positionieren will, muss in Sachen Sortimentspolitik umdenken. Wir werden in Zusammenarbeit mit der Industrie digitale Lösungen, die heute schon bei Großunternehmen eingesetzt werden, angepasst auf unser SMB-Kundensegment, vorantreiben. Auf Sortimentsseite trägt Otto Office schon heute den erweiterten Kundenwünschen des
Büroalltags Rechnung. Schon vor mehr als zehn Jahren haben wir unser Sortiment beispielsweise um bürobedarfsnahe Produkte wie Reinigungsmittel, Hygieneprodukte und Lebensmittel erweitert.
Das Internet bietet vielfältige Vergleichsmöglichkeiten. Welche Rolle spielen die Faktoren Preis und Service?
Bei aller Begeisterung für Büromaterial innerhalb der Branche: Für die meisten unserer Kunden ist es eher ein notwendiger Arbeitsschritt im Berufsalltag. Gerade im Kleinkundenbereich geht es darum, unkompliziert, zuverlässig und schnell den Bedarf zu decken. Die Beschaffung ist oft eine Aufgabe, die neben dem regulären Tagesgeschäft erledigt werden muss. Vergleichsmöglichkeiten im Internet werden daher in der Regel genutzt, um das allgemeine Preisgefüge des Anbieters von Bürobedarf einzuschätzen. Das Interesse an reißerischen Super-Discount-Krachern lässt allerdings gerade unter den jüngeren, onlineaffinen Bürobedarfskäufern spürbar nach. Das Thema Service spielt dagegen für Otto Office eine sehr wichtige Rolle. Auch wenn das Niveau in der Branche vermeintlich schon sehr hoch ist, reicht es nicht aus, die perfekte Serviceleistung nur zu versprechen. Serviceorientierung ist heutzutage eine Basisleistung, die der Kunde voraussetzt. Um den Kunden langfristig zu binden, muss das Serviceversprechen ganz selbstverständlich bei jedem Kundenkontakt erneuert und bestätigt werden. Wir setzen dabei auf Kundennähe und Kommunikation. Unsere verschiedenen Top-Services wie 24-Stunden-Lieferservice ohne Aufpreis, einer Beratungshotline mit Experten oder Aufstell-, Ersatzteil- und Planungsservice bei Möbeln, werden durch den Dialog mit dem Kunden ergänzt. Neben den klassischen Kanälen wie Telefon, Fax, E-Mail und Internet können Kunden auch via Twitter, Facebook, Google+ und das eigene Blog mit uns in Kontakt und in Dialog treten.
Für viele Player in der Bürowirtschaft war 2013 kein einfaches Jahr. Wie sind Ihre Erwartungen für 2014?
Die Marktsituation lässt sich leider nicht vom Jahreswechsel beeindrucken. Ich erwarte für den Bürobedarfsmarkt 2014 eine leicht rückläufige Entwicklung, wie bereits 2013. Die Herausforderung für die Branche heißt, die Veränderungen auf der Kundenseite zu erkennen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und die geeigneten Maßnahmen einzuleiten. Für Otto Office blicke ich positiv in die Zukunft. Wir haben die Weichen gestellt und halten an unseren hohen Ansprüchen, an unserer Sortimentsvielfalt, Produktqualität, Serviceorientierung und Kundennähe fest, um auch in Zukunft zu den Top-Playern der Branche zu gehören.
Jubiläumsjahr mit vielen Aktionen
Zum Start ins Jubiläumsjahr 2014 wartet der B2B-Distanzhändler Otto Office mit spannenden Aktionen und interessanten Angeboten auf. So werden als Dankeschön an die Kunden sechs Wochenendtrips für zwei Personen in verschiedene europäische Großstädte verlost. Den Auftakt bildet Paris, gefolgt von Wien, Barcelona, London, Stockholm und Rom. Die Aktionen finden jeweils zum Versandstart des aktuellen Kataloges statt. Weitere Überraschungen wird es auf der Facebook-Seite geben, auf Twitter und Google+ wird ebenfalls auf die Sonderaktionen hingewiesen. Und auch das eigene Blog „Rund ums Büro“ steht ganz im Zeichen des Jubiläums: Unter dem Motto „Bürowelt heute und gestern“ werfen die Blogger von Otto Office das Jahr hindurch regelmäßig den Blick zurück und zeigen auf, wie sich einzelne Produkte aber auch Abläufe im Büroalltag der letzten 20 Jahre verändert haben.