„Vorne dabei sein und neue Märkte entwickeln“
- 25.02.2014
- Handel
- red.
„3D-Drucker haben das Potenzial, dass wir ganz auf unsere individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Produkte schnell selbst herstellen können. Das kann unsere Wirtschaft nachhaltig verändern.“ Der Verband BITKOM sieht in der neuen Technik enorme Möglichkeiten. Und obwohl sie noch in den Kinderschuhen steckt, kann sich schon jeder fünfte Bundesbürger vorstellen, einen 3D-Drucker zu nutzen, mit dem am PC entworfene Modelle als reale Gegenstände aus Kunststoff oder anderen Materialien ausgegeben werden können, zitiert der Verband eine repräsentative Umfrage.
Birgit Brauch, Inhaberin und Geschäftsführerin des Soennecken-Mitglieds Büroorganisation Brauch hatte vor zwei Jahren zum ersten Mal auf einer branchenfremden Messe, der Viscom, den 3D-Druck live erlebt. Zurück in Lünen nahmen sich Brauch und ihr IT-Leiter des Themas an: Der Mitarbeiter besorgte einen 3D-Drucker, studierte Aufbau und Funktion, druckte erste Tests, dann auch Zahnräder – und baute mithilfe der selbstgedruckten Teile zwei Nachbauten der 3D-Drucker. Auf einem 3D-Event im Herbst 2013 präsentierte die Büroorganisation Brauch dann die Maschinen zum ersten Mal der Öffentlichkeit im Rahmen des jährlichen Kundenevents.
Gezielt hatte Birgit Brauch Kunden und potenzielle Interessenten angesprochen. Trotz eines Orkans in der Nacht davor kamen 30 Interessenten: teils aus Neugier, teils, um sich ganz zielgerichtet bei dem Fachhändler über die Möglichkeiten der neuen Technik zu informieren. Besonders aufgeschlossen zeigte sich beispielsweise ein Zahnlabor, das mittels 3D-Druck Gussformen für Brücken und anderen Zahnersatz herstellen möchte. Selbst Wochen nach der Veranstaltung meldeten sich noch zahlreiche Interessenten, auch durch die Berichterstattung in der regionalen Presse, sodass Brauch noch eine weitere Info-Veranstaltung zum 3D-Druck anbieten wird.
Die neue Technik bietet aus der Sicht von Brauch viel Potenzial und man ist bereits auf der Suche nach geeigneten Lieferanten, um die Technologie im Copyshop einzusetzen. „Da die Technik sich jedoch rasant weiterentwickelt und der Markt in einer so frühen Phase noch extrem in Bewegung ist, werden wir die CeBIT abwarten, um die nächsten Schritte gehen zu können. Dann muss beispielsweise entschieden werden: Welche Geräte wollen wir anbieten, wollen wir sie auch als Leasinggeräte anbieten und wie wollen wir die Geräte in unserem Copyshop einsetzen?“
Die Faszination jedenfalls hatte viele Interessenten bei der Präsentation in Lünen erfasst. Anzusehen, wie ein Computermodell Schicht um Schicht, wie von Geisterhand, allmählich zu einem Produkt wächst, das begeisterte die Menschen. „Es ist wichtig, über den Tellerrand zu schauen und offen zu sein für neue Wege, nur so kann man langfristig am Markt bestehen“, ist Birgit Brauch überzeugt.