Beginn einer neuen Strategieperiode
- 26.07.2013
- Handel
- red.
Auf der Generalversammlung standen daher unter anderem die Berichte von Vorstand und Aufsichtsrat im Mittelpunkt. Wie Vorstandssprecher Benedikt Erdmann und Vorstand Rainer Barth den Mitgliedern mitteilten, ist es im Jahr 2012 gelungen, den Umsatz im Vertragslieferantengeschäft von 447 Millionen im Jahr 2011 auf 453 Millionen im Jahr 2012 zu steigern. Dabei legten die Bereiche Bürotechnik um 13,3 Prozent zu, die Produktbereiche Büroeinrichtung um 1,4 und der Bürobedarf um 1,6 Prozent, der Bereich Papeterie war mit minus 5,7 Prozent rückläufig. Neben dem Kerngeschäft Zentralregulierung weist Soennecken separate Zahlen für das Großhandelsgeschäft, den Geschäftsbereich LogServe, aus: Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag dessen Umsatz bei 107 Millionen Euro gegenüber 110 Millionen im Jahr zuvor.
Erfreulich für die Mitglieder: Soennecken schüttete mit mehr als zehn Millionen Euro den größten Bonus seit Bestehen aus. Erfolgreich entwickelte sich auch das Direktgeschäft. Seit 2011 hat Soennecken die Möglichkeit, sich in enger Absprache mit den Mitgliedern selbst an Ausschreibungen von Großunternehmen zu beteiligen. „Wir haben Umsätze mit einem Jahresvolumen in Höhe von sechs Millionen Euro akquiriert“, erklärte Vorstand Rainer Barth mit Blick auf das zurückliegende Geschäftsjahr. Das Direktgeschäft habe positive Auswirkungen auf die Vertriebsunterstützung für die Mitglieder. Dank des neu dazugekommenen Know-hows wurden 2012 28 Prozent aller Ausschreibungen gewonnen, die Soennecken-Mitarbeiter für Mitgliedsunternehmen bearbeitet hatten; das sind 18 Prozent mehr als noch 2010. „Die finanzielle Basis ist ausgesprochen solide, die Ausschüttung steigt weiter an und das Dienstleistungsangebot für die Mitglieder bauen wir stetig aus“, fasste Barth in Potsdam zusammen. Einstimmig wurden Vorstand und Aufsichtsrat entlastet.
Auf die Veränderungen im Markt rechtzeitig reagieren
Barth wies jedoch auch darauf hin, dass Internet, soziale Medien und eine Strukturkrise im Einzelhandel sowie die Verbreitung elektronischer Archivierungs- und Dokumentenmanagementsysteme das Geschäft der Mitglieder längst spürbar verändern. Um diesen massiven Veränderungen des Marktes aktiv mit einer klaren Strategie begegnen und sie als Chance nutzen zu können, müsse sich die Organisation Soennecken auch selbst verändern. „Uns geht es gut“, betonte Vorstandssprecher Benedikt Erdmann, „und gerade dann, wenn es einem richtig gut geht, muss man grundsätzliche Fragen stellen.“ Man erlebe derzeit „enorme Marktveränderungen“, unterstrich auch Aufsichtsratsvorsitzender Dirk Ohlmer mit Blick etwa auf den weiter steigenden Anteil des Internethandels am Gesamtumsatz mit Büroprodukten, den Rückgang der Kundenfrequenz im Einzelhandel und die damit verbundenen Umsatzeinbußen. Er mahnte die Mitglieder, „akzeptierte Denkverbote“ dürften sie nicht daran hindern, die notwendigen Antworten zu geben. Im Geschäftsbericht hieß es dazu: „Wir sollten darüber sprechen, wie die Soennecken dauerhaft ihre Marktbedeutung und damit ihre finanzielle Handlungsfähigkeit sicherstellen kann. Unser bisheriges und heutiges Geschäftsmodell wird dafür nicht ausreichen.“
In der Diskussion mit den Mitgliedern in Potsdam wurde deutlich, dass es die Bereitschaft gibt, den Empfehlungen des Vorstands zu folgen und auch Änderungen in der Arbeitsteilung zwischen Mitgliedern und der Zentrale in Overath zuzustimmen. Erdmann bedankte sich daraufhin für das Vertrauen und kündigte an, dass der Vorstand seine Pläne nun konkretisieren und auf Regionalversammlungen vorstellen werde.
Weltrekord aufgestellt
Einen Tag vor der Soennecken-Generalversammlung trafen sich die Mitglieder sowie Mitarbeiter der Genossenschaft und Industrievertreter zur so genannten Soennecken Impuls. Gemeinsam gelang es, 405 Menschen auf einem 495 Quadratmeter großen selbstgebauten Floß zu vereinen. Der Rekord auf dem Templiner See in Potsdam wurde von Louise Toms, der eigens aus London angereisten Rekordrichterin von Guinness World Records offiziell bestätigt. Am Ufer hatten die 55 Teams zunächst die Aufgabe, aus Seilen, Schläuchen und Holz jeweils ein eigenes Floß zu bauen; anschließend wurden die einzelnen Flöße auf dem See zu einem einzigen großen zusammengebunden. Bei idealen Wetterbedingungen gelang es, den bisherigen Rekord um 155 Personen zu überbieten. Bei der anschließenden Einzelfloß-Regatta ging das Team Fellowes als Sieger durchs Ziel, gefolgt von den Teams Katun und Holtz.