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Die Qualität dominiert den Preis

Es geht um mehr als Produktqualität und den Preis, wenn Einkaufsverantwortliche ihre Entscheidung für einen Lieferanten treffen (müssen). Ende August hatte der Office Gold Club zur Gesprächsrunde „Wirtschaftlich einkaufen – zählt nur der Preis?“ eingeladen.

Finanzdienstleister mit klarem Konzept: BayernLB-Firmensitz in München
Finanzdienstleister mit klarem Konzept: BayernLB-Firmensitz in München

Finanzdienstleister mit klarem Konzept: BayernLB-Firmensitz in MünchenInformations- und Wissensaustausch sind gefragt, um in der Zusammenarbeit von Anwender/Einkäufer, Händler und Hersteller optimale Ergebnisse erzielen zu können. Über die Erwartungen und Anforderungen der Dreiecksbeziehung inklusive möglichem Verbesserungspotenzial diskutierten am Kaut-Bullinger-Firmensitz in Taufkirchen bei München Robert Obermaier von der BayernLB, Kabuco-Geschäftsführer Bernhard Greinsberger sowie Sigel-Geschäftsführer Robert Bock und Durable-Marketingchef Horst Bubenzer als Vertreter der im Office Gold Club zusammengeschlossenen Marken-Hersteller.

Einkaufsverantwortliche benötigen kompetente Unterstützung, wenn sie entsprechend ihrer Aufgabenstellung die Mitarbeiter ihres Unternehmens mit dem bestmöglichen „Handwerkszeug“ für die Büroarbeit versorgen wollen, bestätigt Robert Obermaier, der beim Finanzdienstleister in München in der Abteilung Einkaufs- und Dienstleis-tungsmanagement den Einkauf von Büromaterial, EDV-Zubehör, Bürotechnik und Papier für rund 4500 Mitarbeiter verantwortet. Bei der vor zwei Jahren letztmals durchgeführten großen Ausschreibung hatte man sich nach einer intensiven Lieferanten-Bewertung unter zehn Anbietern in der Endausscheidung für Kabuco entschieden. „Und dies“, betont Obermaier, „aufgrund des in der Summe überzeugenden Leistungsangebotes.“ Die Ausrichtung auf Produktqualität und damit die Entscheidung für Markenartikel der etablierten Hersteller stand dabei nie zur Disposition. „Wir wissen, dass eine ungenügende Büroausstattung für die Produktivität und Motivation der Mitarbeiter nicht förderlich ist“, so der Einkaufsleiter, der die zu versorgenden Mitarbeiter der BayernLB als Kunden sieht, „die bestmöglich ausgestattet werden müssen“. Dies schließt allerdings nicht aus, dass auch preisgünstigere Alternativartikel über den Online-Shop bestellt werden können. Der Mitarbeiter trifft weitgehend die Entscheidung, welches Produkt für ihn das Richtige ist.

Die Gesamtbetrachtung ist gefragt

Hat die gesamte Prozesskette Forciert neue Aktivitäten beim im Blick: Bernhard Greinsberger Office Gold Club: Horst Bubenzer
Hat die gesamte Prozesskette Forciert neue Aktivitäten beim im Blick: Bernhard Greinsberger Office Gold Club: Horst Bubenzer

  Hat die gesamte Prozesskette          Forciert neue Aktivitäten beim     im Blick: Bernhard Greinsberger        Office Gold Club: Horst BubenzerJe standardisierter und vergleichbarer eine Leistung ist, desto mehr steht der Preis im Fokus, dessen ist sich Bernhard Greinsberger bewusst. „Wenn ich das Ergebnis einer verlorenen Ausschreibung sehe, wo der Wettbewerb 20 oder 30 Prozent günstiger war, frage ich mich schon, wie das gehen kann“, so der Kabuco-Geschäftsführer, der sich mit seinem Unternehmen der Preisproblematik offen stellt und Kabuco hier als „absolut wettbewerbsfähig aufgestellt sieht“.

Setzt auf Qualitätsprodukte Betont den Stellenwert von bei Bürobedarf: Robert Obermaier Innovationen: Robert Bock
Setzt auf Qualitätsprodukte Betont den Stellenwert von bei Bürobedarf: Robert Obermaier Innovationen: Robert Bock

Setzt auf Qualitätsprodukte               Betont den Stellenwert von bei Bürobedarf: Robert Obermaier     Innovationen: Robert BockBleibt die spannende Frage, wie stark der Preis bei der Lieferanten-Bewertung berücksichtigt und gewichtet wird. „Entscheidend ist, und das hat man bei der BayernLB und zum Glück zunehmend vielen anderen Unternehmen erkannt, dass der Aufwand letztlich nicht aus dem Produktpreis kommt, sondern aus den gesamten Handlingfaktoren“, erläutert Greinsberger die Bedeutung, die gesamte Prozesskette zu betrachten. Das wirtschaftlichste Angebot ist entsprechend dasjenige, bei dem das günstigste Verhältnis zwischen der Gesamtleistung und dem angebotenen Preis erzielt wird.

Zum Leistungspaket gehören eine ganze Reihe weiterer Faktoren, die in die Bewertung einfließen müssen, bestätigt Robert Obermaier das aus langjährigen Erfahrungen entwickelte Konzept der BayernLB. Wichtig neben der Online-Shop-Anbindung an das IT-System als Muss-Kriterium sind vor allem Parameter wie Lieferzuverlässigkeit bis an den Schreibtisch des Mitarbeiters, Termineinhaltung, Erreichbarkeit, Flexibilität zum Beispiel bei Sonderbeschaffungen und damit generell die Betreuung im Backoffice. Dabei kommt es darauf an, einen kompetenten, persönlichen Ansprechpartner zu haben, der bei den immer wieder auftauchenden Fragen schnell weiterhilft. „Wir sind intern zu dünn besetzt, als dass wir es uns leisten können, in der Warteschleife einer vermeintlichen Lieferanten-Hotline hängen zu bleiben“, so Obermaier. Ähnliches gilt für die Produktqualität, bei der man den Mitarbeitern verpflichtet sei.

Engagierte Diskussionsrunde (von links): Sigel-Geschäftsführer Robert Bock, Kabuco-Geschäftsführer Bernhard Greinsberger, BayernLB-Einkäufer Robert Obermaier und Durable-Marketingleiter Horst Bubenzer
Engagierte Diskussionsrunde (von links): Sigel-Geschäftsführer Robert Bock, Kabuco-Geschäftsführer Bernhard Greinsberger, BayernLB-Einkäufer Robert Obermaier und Durable-Marketingleiter Horst Bubenzer

Engagierte Diskussionsrunde (von links): Sigel-Geschäftsführer Robert Bock, Kabuco-Geschäftsführer Bernhard Greinsberger, BayernLB-Einkäufer Robert Obermaier und Durable-Marketingleiter Horst BubenzerEin weiterer wichtiger Punkt bei der Händlerauswahl war zudem die Flexibilität und Leistungsfähigkeit von Kabuco, individuelle Leistungen zum Beispiel bei der Lagerung und dem Handling von Sonderanfertigungen wie Ge-schäftsdrucksachen, Formularen usw., die zudem auch im Online-Shop abgebildet sind. Hinzu kommen grundlegende, übergeordnete Faktoren wie die Erfüllung von Sozialstandards, Umwelt-Zertifizierungen oder Nachhaltigkeit, die eng mit der Firmenphilosophie des Finanzdienstleisters verbunden sind. „Wir fragen nach, woher bei Eigenmarken die Produkte kommen“, betont Obermaier den hohen Stellenwert. Eine zentrale Hilfestellung und Erleichterung bietet in diesem Zusammenhang die Unterschrift unter den PBS-Ehrenkodex.

Mehrwert durch Know-how und Innovationen

Der Einkäufer sucht zu Recht für sein Unternehmen Qualität zu einem guten Preis, und er verlangt damit auch einen Mehrwert vom Marken-Hersteller. „Wir Marken-Hersteller sorgen dafür, dass die Produktqualität stimmt, dass Lieferungen reibungslos funktionieren, dass kontinuierlich in Forschung und Innovationen investiert wird, um den Endkunden stets aktuelle Lösungen zu bieten“, unterstreicht Robert Bock die Intention der im Office Gold Club organisierten Marken-Lieferanten. „Dies funktioniert nur im engen Schulterschluss mit einem qualifizierten Händler, der seinen Kunden diese Leistungen ergänzt mit dem eigenen Dienstleistungsangebot zu einer konstanten Qualität anbieten muss“, so seine Überzeugung. Damit verbunden ist die Erwartung an Nachhaltigkeit und die Absage an „Haifische, die nur über günstige Preise auf die Jagd gehen und dann wieder verschwinden“. Wichtig bei dieser Aufgabenstellung ist, den Endkunden ständig neue Lösungen und damit echte Innovationen anbieten zu können.

Aktiver Player mit konsequenter Ausrichtung: Kabuco-Standort in Taufkirchen
Aktiver Player mit konsequenter Ausrichtung: Kabuco-Standort in Taufkirchen

Aktiver Player mit konsequenter Ausrichtung: Kabuco-Standort in TaufkirchenRobert Obermaier bestätigt das große Interesse an neuen Produkten. Ein echtes Erfolgserlebnis war beispielsweise der intern von 30 Mitarbeitern durchgeführte Test des neuen 180-Grad-Ordners von Leitz, der für allgemeinen Beifall sorgte. Zusammen mit einer Mitarbeiterin hat sich Obermaier zudem auf dem Roadshow-Tag des Office Gold Club Anfang März in München und zuletzt Mitte Juli beim Kabuco-Kundentag in Taufkirchen wichtige Anregungen „gebündelt und in geballter Form“ geholt. Ansonsten baut der Einkäufer vor allem auf die Unterstützung durch den Handelspartner. Für Bernhard Greinsberger stellt sich die Frage, wie Neuheiten- plus weiterer Wissenstransfer neben der bislang praktizierten Vorstellung via Online-Shop und Außendienst zum Einkäufer „und seinen Kunden“ transportiert werden kann.

Beim Office Gold Club laufen die Vorbereitungen, mit weiteren Aktivitäten wie zum Beispiel Musterpaketen, einer Themenbroschüre, die in bestimmten Anwendungsbereichen Infos zu Innovationen vermittelt, oder Betriebsbesichtungen bei ausgewählten Herstellern über die Roadshow hinaus über das Jahr verteilt zusammen mit dem Handel Akzente zu setzen, wie Durable-Marketingchef Horst Bubenzer bekräftigt. Greinsberger wünscht sich zudem mehr Aufklärungsarbeit bei den Einkäufern selbst: „Ich glaube, dass es viele Einkaufsverantwortliche davor graust, eine Ausschreibung ohne konkrete Hilfestellung bei der Bewertung machen zu müssen. Ein Leitfaden bzw. eine neutrale Modellrechnung darüber, wie es andere machen, und zusätzlicher Erfahrungsaustausch wären hier ganz wichtig.“ Allen Händlern würde dies die Chance eröffnen, vergleichbar und fair jenseits der Fokussierung auf den Preis im Auswahlverfahren mitspielen zu können, darüber waren sich die Diskussionsteilnehmer einig.

 Die BayernLB ...

... gehört mit einer Bilanzsumme von 353,2 Milliarden Euro und weltweit 10 080 Mitarbeitern zu den führenden Banken Deutschlands und zählt auch international zu den renommierten Finanzadressen. Hauptsitz ist München, Kernmarkt ist Bayern und daran angrenzende Regionen. Darüber hinaus ist die BayernLB an ausgewählten Finanzplätzen in der ganzen Welt präsent. In der Kernregion agiert der Finanzdienstleister im engen Verbund mit den bayerischen Sparkassen und den übrigen Partnern der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Abteilung Corporate Externe Dienstleistungen beschäftigt sich am Standort München, wo rund 4500 Mitarbeiter tätig sind, neben Bereichen wie unter anderem Sicherheit, Fuhrpark/Fahrdienste, Kasinowesen, Versicherungen, Hausdruckerei in der Sparte Einkauf und Dienstleistungsmanagement um den Bezug von Bürobedarf, EDV-Zubehör, Papier und Bürotechnik. Das Einkaufsvolumen bei Bürobedarf lag im ersten Halbjahr bei rund 400 000 Euro.

www.bayernlb.dewww.kabuco.dewww.office-gold-club.de

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