Output-Markt: Im Süden viel Neues
- 27.11.2008
- Handel
- red.
Mit der Übernahme des Fachhandelsunternehmens Schulz will Canon seine Wachstumsstrategie fortsetzen.Mit Wirkung vom 1. Oktober wird das bis dato zur Computer Compass Gruppe gehörende Münchener Traditionsunternehmen in die Business Center-Struktur des Konzerns integriert. Das neue Canon Business Center ist nach der Übernahme von Hauser Office Management vor rund einem Jahr das zweite Fachhandelsunternehmen, das der Krefelder Hersteller in München übernimmt, und trägt künftig den Namen Canon Business Center Region München Nord. Eigenen Angaben zufolge verstärkt sich Canon damit durch ein führendes Systemhaus, das sich vom Bürofachhändler zum erfolgreichen IT-Komplettanbieter mit hoher Beratungskompetenz entwickelt hat. „Canon gewinnt mit der Übernahme ein Unternehmen hinzu, das über ein breites IT-Portfolio hinweg variable Gesamtlösungen anbietet und mit kompetenter Beratung und vielfältigen Serviceleistungen maßgeblich zum Erfolg seiner Kunden beiträgt“, kommentiert Canon Deutschland-Geschäftsführer Jeppe Frandsen.
Nicht ganz so euphorisch, durchaus aber verständnisvoll äußert sich Dirk Henniges, Geschäftsführer der Computer Compass Gruppe: „Eine Compass-interne Lösung hätten wir natürlich am liebsten gesehen, die war in diesem Fall aber leider aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Da Compass ein von Mittelständlern getragenes Unternehmen ist, muss bei einem Verkauf von mehr als 50 Prozent der Geschäftsanteile an einen Konzern das Unternehmen aus der Gruppe ausscheiden. Wir bedauern das sehr, denn Schulz war ein langjähriges Mitglied und aus Servicegesichtspunkten an dem Standort München für uns wichtig.“ Henniges weiß, für Canon „wird das ein steiniger Weg“. Schließlich sei es nicht damit getan, ein Unternehmen zu kaufen. „Um den Kaufpreis zu rechtfertigen, werden früher oder später Konsolidierungen notwendig, die meist nicht schmerzlos verlaufen.“
„Canon gewinnt mit der Übernahme ein Unternehmen hinzu, das über ein breites IT-Portfolio hinweg variable Gesamtlösungen anbietet", meint Canon Deutschland-Geschäftsführer Jeppe Frandsen.Pikant wird die Übernahme zudem vor dem Hintergrund, dass das Bürozentrum Schulz erst vor kurzem die Gold-Zertifizierung von HP erhielt und als wesentliche HP-Stütze in der bayrischen Landeshauptstadt gilt. Die Angebotspalette des Münchener Traditionsunternehmens umfasst neben Drucksystemen zusätzlich PCs, Server- und Storagelösungen, hauptsächlich von Hewlett Packard, sowie Dienstleistungen für Support, Management und Administration von Netzwerken. Zu den Kompetenzfeldern der Systemspezialisten zählt die kostensparende Virtualisierung von IT-Strukturen ebenso wie die Implementierung von Sicherheitslösungen und die flexible Einbindung mobiler Endgeräte in Unternehmensnetzwerke. „Dieses attraktive Portfolio wollen wir weiter ausbauen und so ein noch stärkeres Systemhaus schaffen.
Neben den Canon-Systemen bleiben dabei die Produkte von Fremdherstellern weiter fester Bestandteil des Sortiments. Während wir den Bestandskunden damit Kontinuität gewährleisten, bieten wir so Neukunden die Möglichkeit, sich aus einer heterogenen Sortimentsstruktur individuelle Systemlösungen zusammenstellen zu lassen", betont Frandsen. So plant Canon eigenen Angaben zufolge, die Kompetenz und das Know-how von Schulz Bürozentrum im IT-Service deutschlandweit zu nutzen, um seinen Kunden ergänzende Lösungen zu ihren Drucksystemen anzubieten. Die geschäftliche Zusammenarbeit zwischen Canon und dem Systemhaus begann bereits vor 35 Jahren mit dem Abschluss eines Fachhandelsabkommens. Im Jahr 2007 erwirtschaftete das Unternehmen mit etwa 90 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von rund 22 Millionen Euro.