MGW und Bürologistik nutzen Dialog-Forum
- 28.06.2007
- Handel
- red.
Mit knapp 170 Teilnehmern aus der Führungsetage der Mitgliedsunternehmen der beiden Händlerkooperationen und der wichtigsten Marken-Lieferanten war die Info-Veranstaltung in Dreieich bei Frankfurt ausgesprochen kompetent besetzt. Neben Berichtsthemen wie „Einrichtung und Zielsetzung des Produktmanagements“, „Stand und Ziele der medienneutralen Datenbank“ und „die Bedeutung der Konditionen für die Wettbewerbsfähigkeit“ standen Diskussionsrunden mit den Industrievertretern zu Kernthemen wie „mengendifferenzierte Einkaufspreiskonzepte“ sowie „Potenziale der Prozess- kostenoptimierung in der Zusammenarbeit mit der Industrie“ im Mittelpunkt. Der von MGW-Sprecher Armin Schröter gewünschte Dialog mit den Lieferanten („Wir wollen keine Kuschelveranstaltung“) wurde ausgiebig genutzt, wobei insbesondere das Thema „Einkaufskonditionen“ umfassenden Diskussionsstoff lieferte.
Jürgen Egner vom MGW-Mitglied Erhardt in Karlsruhe brachte es mit seiner Forderung auf den Punkt: „Wir wollen nicht über die Konditionen aus dem Markt gedrängt werden und fordern entsprechend eine leistungsbezogene Konditionierung und als Folge daraus ein mengendifferenziertes Pricing sowie Transparenz bei den Konditionen.“ Ausgangspunkt ist, dass die Mitglieder bei den Kunden mit den aggressiven Preisen der Globals konfrontiert werden. „Wir müssen wissen, was die Globals für Konditionen bekommen“, so Erhardt. In den beiden Podiumsdiskussionen versuchten die Industrievertreter Benno Lohausen (Edding);
Thomas Heine (Esselte Leitz);
Rainer Augstein (Papier Union) und Eckhardt Seewöster (Pelikan) dies zu relativieren. „Sie kämpfen bereits mit den gleichen Waffen“ (Augstein) und „Das Delta liegt bei maximal ein bis 1,5 Prozent“ (Heine) waren die Gegenargumente. Zentrale Aussage: „Man wird nur wettbewerbfähiger, wenn man die Prozesse optimiert.“
Dies war auch die Überleitung zum nächsten Dialogthema „Prozesskostenoptimierung und medienneutrale Datenbanken“. „Die MGW- und Bürologistik-Mitglieder erwarten von ihren Lieferanten die kostenlose, fehlerfreie, rechtzeitige und vollständige elektronische Lieferung der Artikeldaten mit dem Ziel der Standardisierung der Prozesse der Artikeldaten-Beschaffung und -Aktualisierung“, wie Andreas Schleicher von Büro Markt Sommer betonte. Wie ernst es den beiden Händler-Gruppen damit ist, brachte Armin Schröter auf den Punkt: „Die elektronische Lieferung von medienneutralen Artikeldaten ist zukünftig eine Vorbedingung für eine Lieferpartnerschaft.“
Dialog-Orientierung und „positive Streitkultur“ auf der Bühne oder im Gespräch in lockerer Umgebung: Der von MGW und Bürologistik veranstaltete Lieferantentag bot ausreichende Gelegenheiten zum Informations- und Meinungsaustausch sowie zur Darlegung der eigenen Position.www.mgw-office-supplies.de, www.buerologistik.de
Wachstum über dem Branchen-Trend
Die auf den Vertrieb und das Marketing von Bürobedarf und EDV-Zubehör ausgerichtete Händler-Kooperation MGW Office Supplies bleibt mit einem Umsatzzuwachs auf 95,5 Millionen Euro in 2006 (nach 78,7 Millionen Euro in 2005) auf Wachstumskurs. Die 1994 als Marketinggruppe West gegründete Fachhändler-Kooperation, die seit Anfang Mai mit dem neuen Mitglied Büro-Centrum Regler mit Sitz in Merzig im Saarland einen weiteren „weißen Fleck“ auf der Landkarte schließen konnte, ist aktuell mit 16 Mitgliedern und 21 Standorten bundesweit aktiv. Rund fünfzig Prozent des Umsatzzuwachses entspricht einer „echten Steigerung“, die andere Hälfte resultiert aus der Fusion des bisherigen MGW-Mitgliedes Ashton mit dem Handelsunternehmen Feucht zur Ashton-Feucht GmbH in München, wie MGW-Sprecher Armin Schröter auf dem Lieferantentag erläuterte. Die Northeimer Bürologistik-Händlergruppe als Kooperationspartner der MGW konnte ebenfalls zulegen. Mit aktuell 24 Händlern (davon 18 Gesellschafter) mit insgesamt 34 Standorten konnte im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum um eine auf 26 Millionen Euro realisiert werden. Beide Händlergruppen liegen damit klar über der Marktentwicklung.