Recyclingpapier: Städte im Wettbewerb
- 01.10.2008
- Markt + Service
- red.
Initiiert hat den „Papieratlas 2008“ die Initiative Pro Recyclingpapier zusammen mit ihren Kooperationspartnern, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Deutschen Städtetag. Aachen wurde mit einem Recyclingpapieranteil von 100 Prozent sowohl im Verwaltungs- als auch im Schulbereich als recyclingpapierfreundlichste Stadt ausgezeichnet. Den zweiten Platz belegen gemeinsam die Städte Essen und Oldenburg mit einem Anteil von 100 Prozent im Verwaltungsbereich ohne die Schulen.
Im März 2008 wurden alle 81 Städte über 100.000 Einwohner angeschrieben und per Fragebogen um die Papierverbrauchszahlen auf Basis der Ausschreibungen aus dem Jahr 2007 gebeten. Der Rücklauf von über 80 Prozent, das entspricht einer Teilnahme von 65 Städten, hat quasi repräsentativen Charakter. Insbesondere die zuständigen Beschaffungsstellen haben sich mit großem Engagement am Projekt „Papieratlas 2008“ beteiligt.
Die für den Papieratlas erhobenen Daten zeigen eindrucksvoll, dass der Einsatz von Recyclingpapier in deutschen Kommunen bereits sehr verbreitet ist – wenn auch die Einsatzquoten von Stadt zu Stadt stark variieren. 33 Städte gaben an, den Einsatz von Recyclingpapier in der Verwaltung in Zukunft zu erhöhen, 29 Städte gaben an, die Quote für Recyclingpapier konstant zu halten, und lediglich drei Städte werden in Zukunft weniger Recyclingpapier einsetzen.
Ein Anliegen des Papieratlasses ist es, im Bereich der Büropapiere die Einspareffekte herauszustellen, die sich bei wertvollen Ressourcen wie Wasser und Energie sowie bei der Emission von CO2 durch die Verwendung von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel im Vergleich zu Frischfaserpapier erzielen lassen. Insgesamt haben die betrachteten Städte durch den Einsatz von Recyclingpapier 270 509 802 Liter Wasser, 55.708.805 kWh Energie und 1.484.817 kg CO2 eingespart (die Berechnungen basieren auf einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: „Ökologischer Vergleich von Büropapieren in Abhängigkeit vom Faserrohstoff“, 2006). Dies ist die Wassermenge, die 2.164.078 Personen täglich verbrauchen. Die eingesparte Menge an Energie entspricht einem jährlichen Energieverbrauch von 15.916 Drei-Personen-Haushalten.
Die erzielten Einsparungen motivieren viele Städte zum Einsatz von Recyclingpapier und sind zugleich ein besonderer Imagegewinn für die Kommunen, die sich durch eine nachhaltige Beschaffung für die Schonung der Ressourcen und den Schutz des Klimas einsetzen. Insgesamt wurden in den 65 Städten, die an der Erhebung teilgenommen haben, 2.414.482.123 Blatt (= 12 072,4 t) Papier verbraucht. Davon waren 1.710.243.755 Blatt (= 8551,2 t) Recyclingpapier mit dem Blauen Engel. Das entspricht einem Anteil von über 70 Prozent im Durchschnitt. Voraussetzung für den bereits erreichten hohen Verbreitungsgrad ist der qualitative Quantensprung, den Recyclingpapier in den letzten 30 Jahren vollzogen hat. Intensive Forschung und technologische Innovationen auf dem Sektor der Altpapieraufbereitung und der Papierherstellung ermöglichen heute die Produktion von Hightech-Recyclingpapier, das hochwertige Qualität und anspruchsvolle Ästhetik mit höchsten ökologischen Standards vereint.
Der „Papieratlas 2008” wurde Ende September auf der 10. Beschaffungskonferenz in Berlin präsentiert. Die Gewinnerstadt Aachen erhält den diesjährigen Award und den Preis von einer Tonne Recyclingpapier. Ziel ist es, den Papieratlas künftig jährlich herauszugeben. Der Wettbewerb für 2009 hat bereits begonnen. Medienpartner für den Papieratlas 2008 sind BusinessPartner PBS und C.ebra.