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Controlling ist mehr als nur Kontrolle

Im vierten Teil seiner Artikelserie „PBS-Branche im Strukturwandel – steigende Anforderungen an den Händler” beschäftigt sich Unternehmensberater Frank Stelzer mit dem Themenkomplex Controlling/Steuerung/Planung.

Controlling wird von vielen Unternehmern immer noch häufig mit dem Begriff der Kontrolle gleichgesetzt. Controlling hat aber mit reiner Kontrolle wenig zu tun.

Diplombetriebswirt Frank Stelzer ist Gesellschafter der Firma Stelzer & Partner Unternehmensberater, Altötting.
Diplombetriebswirt Frank Stelzer ist Gesellschafter der Firma Stelzer & Partner Unternehmensberater, Altötting.

Diplombetriebswirt Frank Stelzer ist Gesellschafter der Firma Stelzer & Partner Unternehmensberater, Altötting.Die Aufgaben des Controlling sind hauptsächlich zukunftsbezogen und dienen der zielgerichteten Steuerung der Unternehmensaktivitäten und der längerfristigen Unternehmensentwicklung und -planung; tatsächlich kontrollieren lässt sich aber nur bereits Geschehenes. Controlling geht weit über das Rechnungswesen hinaus und enthält als wesentliche Elemente die Vereinbarung von Zielen sowie deren Steuerung und Kontrolle.

Es sind in diesem Zusammenhang operatives Controlling und strategisches Controlling zu unterscheiden. Die Aufgabe des operativen Controllings ist die Gewinnsteuerung, die Aufgabe des strategischen Controllings ist die Existenzsicherung, welche vor allem durch den Aufbau von Gewinnchancen geleistet wird.

Der sich verschärfende Wettbewerb und die zunehmende Umweltdynamik stellen immer höhere Anforderungen an die Unternehmensführung. Um langfristig am Markt erfolgreich sein zu können, müssen beispielsweise Trends und Entwicklungen im Konsumentenverhalten, in der Branche, am eigenen Standort und im eigenen Betrieb frühzeitig erkannt und berücksichtigt werden. Mehr denn je hängt der betriebliche Erfolg davon ab, wie rechtzeitig Veränderungen von Markt und Umwelt sowie die Entwicklung der Stärken und Schwächen des eigenen Betriebes erkannt, interpretiert und in adäquate Maßnahmen umgesetzt werden. Die Erfolg versprechenden Reaktionszeiten des Unternehmers sind kürzer geworden.

Es stellt sich an dieser Stelle die Frage, wie der PBS-Fachhändler diesen Anforderungen gerecht werden kann. Allzu häufig ist der Fachhändler durch das normale Tagesgeschäft derart in Beschlag genommen, dass für operative oder gar längerfristige strategische Überlegungen keine Zeit ist – obwohl er sich diese Zeit nehmen müsste. Ohne strategische Zielvereinbarungen bezüglich der betrieblichen Entwicklung kann der Fachhändler nur planlos agieren. Häufig wird dann auf Entwicklungen nur kurzfristig reagiert, ohne den Betrieb aktiv zielgerichtet zu steuern.

Viele Fachhändler sind der Meinung, dass der eigene Steuerberater das Controlling für den Betrieb durchführt. Klassisches Rechnungswesen, das traditionell als „Keimzelle“ des Begriffes Controlling bezeichnet werden kann, leistet in der Retrospektive aber lediglich eine Feststellung des aktuellen Status Quo sowie die Darstellung zurückliegender Entwicklungen. Es kann keine Aussage über zukünftige Entwicklungen und Trends sowie vorhandene oder ausbaufähige Potentiale des Betriebes bieten. Insofern sind beispielsweise die monatliche „betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)“ sowie der Jahresabschluss des Steuerberaters mit Sicherheit keine ausreichenden Controlling-Werkzeuge – zumal sie meist nicht zeitnah genug bereitgestellt werden können. Selbstverständlich ist die Erstellung des Jahresabschlusses für den PBS-Fachhändler durch einen Steuerberater absolut notwendig. Grundsätzlich muss der Fachhändler sich aber die Frage stellen, welche Leistungen der Steuerberater im Bereich des Controlling erbringen kann – und welche nicht. Die Kernkompetenz des Steuerberaters liegt eindeutig in der Beratung in steuerlichen Angelegenheiten. Eine branchenspezifische betriebswirtschaftliche Betreuung kann er aber in den seltens-ten Fällen leisten, da die speziellen Branchenkenntnisse, die über reine Branchenvergleichszahlen hinausgehen, meist nicht vorhanden sind.

Der Steuerberater kennt zum Beispiel nicht die üblicherweise zu erzielenden Kalkulationen, Flächenleistungen oder Lagerumschlagsgeschwindigkeiten in den verschiedenen Sortimenten im PBS-Bereich. Aus diesem Grund kann er auch keine stichhaltige Soll:Ist-Auswertung (Instrument der Zielsteuerung/ Zielkontrolle) für die einzelnen Sortimentsbereiche durchführen. Des Weiteren fehlen beispielsweise auch Kenntnisse in den Bereichen Warenpräsentation, Sortimentsgestaltung, Kundenansprache, Marketing, Branchentrends oder Personalführung.

Während größere Unternehmen häufig eine Controlling-Abteilung unterhalten oder zumindest eine Controllerstelle eingerichtet haben, ist dies für kleine und mittlere Unternehmen in der PBS-Branche wirtschaftlich nicht tragbar. Trotzdem sollte der Fachhändler Controlling betreiben, um langfristig am Markt bestehen zu können. Sinnvoll, zum Vorteil des Fachhändlers, ist die Kombination der Kernkompetenzen eines Steuerberaters und eines externen branchenerfahrenen Controllers. Stelzer & Partner Unternehmensberater hat auf der Grundlage langjähriger Erfahrung in der PBS-Branche die Dienstleistung „Konzept-Controlling“ entwickelt, die diese Anforderungen an das Controlling erfüllt und trotzdem in den meisten Fällen die bisherigen Kosten im Bereich des Rechnungswesens nicht erhöht.

Der Fachhändler sollte sich mehr als bisher mit strategischen Überlegungen beschäftigen, die vor dem Hintergrund der dynamischen Veränderungen von Markt und Umwelt notwendig sind, um die Existenz des Betriebes langfristig zu sichern. Eine zu starke Fokussierung auf das Tagesgeschäft birgt die Gefahr, wesentliche Veränderungen erfolgsrelevanter Faktoren nicht oder zu spät zu erkennen. Dieses Risiko kann durch den Einsatz eines modernen Controllings minimiert werden.

www.stelzerundpartner.de

Die nächste und letzte Folge dieser Artikelserie wird das Thema: Basel II, Banken, Unternehmensfinanzierung behandeln.

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