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BBW mit „positivem Ausblick“

Die Bürowirtschaft hat 2006 insgesamt ein positives Ergebnis erreicht, selbst wenn nicht alle Sparten gleich mitziehen konnten, so das Fazit des Bundesverbandes Bürowirtschaft (BBW). Auf der traditionellen Pressekonferenz während der Paperworld wurden die wesentlichen Fakten genannt. Pressegespräch

Pressegespräch auf der Paperworld (von links): Michael Purper, Ulf Ohlmer und Thomas Grothkopp standen Rede und Antwort.
Pressegespräch auf der Paperworld (von links): Michael Purper, Ulf Ohlmer und Thomas Grothkopp standen Rede und Antwort.

Pressegespräch auf der Paperworld (von links): Michael Purper, Ulf Ohlmer und Thomas Grothkopp standen Rede und Antwort.Während die Fußball-Weltmeisterschaft für fröhliche Gesichter sorgte und die positive Grundstimmung im Handel sich verstärkte, konnten die verschiedenen Sparten der Bürowirtschaft nicht gleichermaßen davon profitieren, so das Resümee für 2006 von BBW-Präsident Ulf Ohlmer: „Bei den PBS-Ladengeschäften war über das Gesamtjahr kein Umsatzplus zu holen, zu tief sind die Löcher, die durch die sommerliche Feierlaune in die Kassen geschlagen wurden.“ Im Vorjahresvergleich mussten die Ladengeschäfte Umsatz-Einbußen von zehn bis zwanzig Prozent im Juni und Juli hinnehmen. Während der gesamte private Konsum ziemlich unverändert blieb, sank der PBS-Einzelhandelsumsatz nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) für das Gesamtjahr um zwei Prozent auf knapp 3,06 Milliarden Euro. „Die Kaufkraft wandert nach GfK-Angaben perspektivisch weiterhin in das Umland der Städte ab, ein schlechtes Zeichen für die Innenstadtlagen, wo der traditionelle stationäre Fachhandel zu Hause ist”, bestätigte Michael Purper, Geschäftsführer der Händler-Kooperation Prisma, die Entwicklung. Andere Zielgruppen werden über das Internet angesprochen: Eine Umfrage des Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) ergab, dass mittlerweile 57 Prozent der PBS-Händler mit privaten Endkunden auch Online-Einkaufsmöglichkeiten für Bürobedarf bieten. Nur Foto (71 Prozent) und Bücher (80 Prozent) haben einen höheren Durchdringungsgrad in ihren Branchen. Der Absatz an gewerbliche Endkunden hält inzwischen einen Anteil von sechzig Prozent am gesamten Branchen-Umsatz. Das Absatzvolumen des PBS-Streckenhandels ist 2006 um vier Prozent von 4,25 auf 4,42 Milliarden Euro gewachsen, wie BBW-Geschäftsführer Thomas Grothkopp erläuterte: „Die wachsende Wirtschaft treibt den Verbrauch an gewerblichem Büromaterial an, eine Abschwächung ist vorerst nicht zu erwarten.“ „Der aktive Strecken- Fachhändler, der neue Wege sucht, seine Mannschaft motiviert und seine Kunden durch Leistungsbereitschaft und überzeugende Angebote an sich bindet oder gewinnt, konnte in den letzten Monaten deutliche Umsatzgewinne erzielen“, berichtete Ulf Ohlmer, der mit seinem Unternehmen Kassebeer in Northeim diese Erfahrung nur bestätigen kann. Während die auf dem deutschen Markt aktiven Global Player wie Staples, Office Depot, Corporate Express oder Lyreco mit sich selbst beschäftigt sind oder sich gegenwärtig stärker in den Nachbarländern nach Norden und Osten engagieren, haben mittelständische Streckenhändler derzeit gut Chancen, sich neu zu positionieren. Vom globalen Wirtschaftswachstum in Deutschland haben auch die Büroeinrichter profitiert. Der BBW hat für den Umsatz im Handel 2006 einen Zuwachs von vier Prozent errechnet, das heißt von knapp 2,05 auf 2,13 Milliarden Euro. Gut aufgestellte Händler mit attraktiven Lösungen, die marktgerechte Preise einschließen, haben Zuwachsraten im deutlich zweistelligen Bereich zwischen zehn bis über zwanzig Prozent zu verzeichnen, wie Thomas Grothkopp hervorhob. Allerdings gehe der Strukturwandel vehement weiter: Bedeutende Marktteilnehmer wie die Planbüro-Gruppe in Köln werden von Herstellern gekauft oder mehrheitlich übernommen. Der Handel mit analoger Bürotechnik geht insgesamt zurück, einzelne Produkttrends wie Aktenvernichter könnten die Gesamtlage nicht entscheidend verbessern, bestätigte Ulf Ohlmer. Erfreulich sei jedoch, dass digitale Bürotechnik, verknüpft mit intelligenten Lösungen, gute Umsatzzuwächse erzielen konnte. Vor allem im Bereich Druck und Kopie profitiere der Handel „von Impulsen durch die Einführung von Farbsystemen“. Eine Abschwächung des Trends sei für 2007 nicht zu erwarten. Für 2007 ist mit keiner großen Veränderung im privaten Konsum zu rechnen, so der BBW-Ausblick. „Das private PBS-Sortiment wird sich weiter gegen die Verlagerung der Kaufkraft weg aus dem Facheinzelhandel wappnen müssen, während der sich erholende Arbeitsmarkt und die wachsende Wirtschaft dem Streckenhandel im Büround EDV-Bedarf ein Umsatzplus von drei bis vier Prozent bringen dürften“, erläuterte Thomas Grothkopp. Die Büroeinrichter werden bei anhaltender Investitionsneigung zulegen können, wobei der Saldo der weiter zweigleisig verlaufenden Entwicklung laut BBW bei fünf Prozent liegen dürfte. Die Umsätze mit analoger Bürotechnik und Büromaschinen sinken weiter, während die ITK-Ausstattung vor allem Dank der digitalen Druck- und Kopiertechnik wachsen wird.

Kontakt: www.buerowirtschaft.info

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