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Das grüne Gewissen erwacht

Wenn vom 21. bis zum 25. Oktober die Orgatec in Köln ihre Pforten öffnet, können die Besucher live erleben, welche Themen das Büro von morgen bestimmen und welche Trends im Objektgeschäft den Ton angeben.

Verblüffend und gleichzeitig exakt im Mainstream dreht sich einer der prägnanten Trends nicht vorrangig um „Hardware“ wie Konferenztische, Stühle und Aktenschränke. Das grüne Gewissen und die saubere Ökobilanz sind bei vielen Ausstellern ein substanzielles Thema. Der Verbraucher hat seine Umweltverantwortung entdeckt, will ohne schlechtes Gewissen konsumieren, leben und arbeiten. Deshalb ist die Nachfrage nach Produkten mit einwandfreier „Grüner Vita“ auch in den Vorstandsetagen der Konzerne, bei Architekten und Inneneinrichtern angekommen. Bürostühle, Schreibtische, Empfangstheken und Lounger müssen also künftig nicht nur perfekt funktionieren, sondern auch bei der Herstellung, beim Vertrieb und bei der Entsorgung ihre ökologische Unbedenklichkeit unter Beweis stellen. Nachhaltige, saubere Lösungen sind gefragt, und die gibt es auf der Weltleitmesse für „Office & Object“ zu entdecken.

Recycling und Sortentrennung Da Umweltschutz gut, Nachhaltigkeit aber besser ist, liegt vor allem Langlebigkeit im Trend. Die Produktzyklen werden künftig länger, Reparatur- und Serviceleistungen gehören zu Argumenten, denen Gewicht beigemessen wird. Auch das Thema Wiederverwertung bekommt neue Brisanz. Komponenten werden in Zukunft bewusst danach ausgewählt, ob sie sich dem Wertstoffkreislauf ohne große Reibungsverluste wieder zuführen lassen.

Immer stärker achten Firmen darauf, dass sich die Qualität der Rohstoffe in der Recyclingschleife nicht verringert („Downcycling”). Recycling wird also wortwörtlich genommen. Sortenreine Trennung bietet dafür eine entscheidende Basis. So sind Bürostühle, die sich bis zu 99 Prozent sortenrein trennen lassen, keine Seltenheit mehr. Denn nur dann bleiben die werkstofflichen Eigenschaften auch weitgehend erhalten. Und nur dann stimmt unterm Strich die Umweltbilanz.

Natürlich ist für die Office- und Objektmöbler das Öko-Thema keineswegs neu, ja für viele Unternehmen in der Branche sogar seit Jahren eine Selbstverständlichkeit. Doch auf der Orgatec wird das Thema mit prägnanten Auftritten von sich reden machen, werden Vermarktungshilfen und Aufklärung im Fokus stehen. Denn neu sind das immense Interesse der Kunden, ihr Wissensdurst und die gezielten Nachfragen. Seit Erderwärmung und Klimaschutz in aller Munde sind, avanciert ganzheitliche Umweltverantwortung zum wichtigen Verkaufsargument. Und das will mit cleveren Konzepten und griffigen Statements leicht verständlich an den Mann bzw. die Frau gebracht werden.

Energie-Effizienz und nachwachsende Rohstoffe Ins Bewusstsein der Macher rückt auch das Stichwort Lebenszyklus. Der wird künftig unter ökologischen Gesichtspunkten genau unter die Lupe genommen. Potenziell schädliche Umweltauswirkungen werden immer stärker vor, während und auch nach der Produktion minimiert. Darüber hinaus drückt sich das neu erwachte Umweltbewusstsein auch in minimalistischer Gestaltung und reduziertem Materialeinsatz aus. Zubehör und Teile, die gar nicht erst aufwendig hergestellt werden müssen, sind die umweltfreundlichsten. Weniger ist mehr – nicht nur der guten Form, sondern auch der Rohstoffe wegen. Tische sind schlank und grazil wie nie und warten trotzdem mit allen notwendigen statischen Eigenschaften auf. Und bei 18 Millionen Büroarbeitern in Deutschland könnte so eine beachtliche Menge an Rohstoffen eingespart werden.

Mit hohem ökologischem Verantwortungsbewusstsein werden die Materialien, die zum Einsatz kommen, einer genauen Prüfung unterzogen. So wird bedenklichen Werkstoffen und Veredlungsverfahren eine Absage erteilt, um der Umwelt nicht noch mehr Belastungen zuzumuten. Die Industrie verzichtet bereitwillig auf kritische Substanzen und gibt stattdessen natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Baumwolle, Flachs und Kork den Vorzug. Sie passen mit ihrer „grünen Bilanz” perfekt ins Büro der Zukunft und lassen sich elegant in ökologisch orientierte Designkonzepte einpassen.

Für die nötige Sicherheit im Umweltmanagement und bei Prozesstechnologien sorgen mittlerweile Zertifizierungen und Label. Sie helfen Industrie und Handel bei der richtigen Wahl und geben Entscheidungssicherheit. Die Europäische Umweltnorm EMAS 2 (Eco-Management and Audit Scheme, auch bekannt als Öko-Audit) zählt wohl zu den wichtigsten Gütesiegeln. Das Öko-Audit setzt stark auf die Eigenverantwortung und Freiwilligkeit der Mitglieder.

Daneben spielen nach wie vor die internationalen ISO-Normen und der Blaue Engel eine Rolle. Außerdem gibt es das „Cradle to Cradle-Zertifikat”, das gleich mehrere Komponenten beurkundet. So werden die Verwendung von umweltsicheren, gesunden Materialien, der Einsatz von Sonnenenergie bzw. regenerative Energieformen, der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser sowie Strategien zur sozialen Verpflichtung des Unternehmens bewertet.

Die Zukunft gehört den Produkten, bei denen sichergestellt ist, dass wirklich alle Umweltbelange systematisch ermittelt und kontrolliert werden. Halbherzige Lösungen gehören in der Office- und Objektplanung der Vergangenheit an. Die Zukunft geht „Grün“. Das wird auch die Orgatec – Office & Object – vom 21. bis 25. Oktober 2008 in Köln zeigen.

www.orgatec.de

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