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Ladengestaltung und Licht gehen Hand in Hand

Frisch, modern und anders soll er sein – das Ladengeschäft von heute. Und statt der üblichen Bedarfsbeleuchtung streben die Ladenplaner heute eine ausgeklügelte Lichtinszenierung an, weiß Angela Krause, Pressereferentin beim DLV - Netzwerk Ladenbau.

Atmosphäre durch geschickte Lichtführung: RZB entwickelte das Lichtkonzept für den MexxStore in DenBosch/Niederlande.
Atmosphäre durch geschickte Lichtführung: RZB entwickelte das Lichtkonzept für den MexxStore in DenBosch/Niederlande.

Wer ein Ladengeschäft umbauen will, steht vor vielen Fragen: Denn zu jedem Laden gehören neben dem Kernstück, den Ladenmöbeln, auch die Beleuchtung, sowie Decke, Boden, Gebäude- und Sicherheitstechnik, die Materiallieferanten sowie die Verkaufsförderung am PoS. Die Produkte in Szene zu setzen, ist eine der Hauptaufgaben der Lichtplanung. Die LED-Technik schafft dabei neue Möglichkeiten.

Der Fachhandel muss sich im stationären Ge­schäft immer wieder auf seine Stärken besinnen: Zuallererst sind dies ein Sortiment mit klarem Profil und eine hervorragende Beratung. Zusätzlich müssen die stationären Fachhändler heute immer stärker Innovationen, Inszenierungen, Emotionen und Wohlfühl-Ambiente bieten. Die Anforderungen an Ladenbau und Ladengestaltung steigen dementsprechend: Das Geschäft soll einzigartig sein, sich von Mitstreitern abheben – und sich im Idealfall selbst als Marke positionieren. Wir haben einige aktuelle Beispiele zusammengetragen, die zeigen, wie Einzelhändler diese Herausforderungen gemeistert haben.

So hat der Modehersteller Desgual in Spanien mit einer neuen Mischung aus Kunst und Einkauf experimentiert. Der neue Shop „Das Leben ist cool“ in Barcelona präsentiert die farbenfrohe Desigual-Kollektion in einem ebenso temperamentvollen Ambiente. Auf 800 Quadratmetern Fläche werden im „Showroom-Store“ nicht nur Mode, sondern auch Kunst und Technologie präsentiert. Möbel im Vintage-Stil, prachtvolle Teppiche und verschiedene, künstlerische Installationen geben der Boutique ein einzigartiges Flair.

Doch interessante Umsetzungen sind nicht nur bei internationalen Marken zu bestaunen. Auch regionale Anbieter überzeugen mit modernen Konzepten wie die Büro Schoch Papeterie, die 1882 gegründet wurde und zu den führenden Adressen im schweizerischen Winterthur zählt. Ein neues Farb- und Lichtkonzept verleiht dem Geschäft moderne Akzente. Hierbei wird jeder Geschäftsbereich durch eine andere Farbe symbolisiert: Schreiben beispielsweise durch Gelb, Malen durch Blau, Ordnen und Grün und Schenken durch Rot. Ein ausgefeiltes Lichtkonzept mit LED-Technik unterstützt die individuelle Präsentation der Ware. Zusätzlich lassen Wandfluter das Licht wie einen Wasserfall über die Ware fallen und bringen so die Produkte „zum Strahlen“.

Auch Kaut-Bullinger in der Münchner Rosenstraße hatte bei seinem Umbau im vergangenen Jahr dem Thema Lichtkonzeption hohe Aufmerksamkeit gewidmet. Für die Ausleuchtung der beiden Obergeschosse sowie des Treppenhauses kommen seither ausschließlich moderne und energiesparende LED-Lampen zum Einsatz.

Kaut-Bullinger in der Rosenstraße setzt seit dem Umbau in den beiden Obergeschossen auf LED-Beleuchtung.
Kaut-Bullinger in der Rosenstraße setzt seit dem Umbau in den beiden Obergeschossen auf LED-Beleuchtung.

Licht zieht an. Doch um etwas gezielt ins passende Licht zu rücken, erfordert es ein überzeugendes Konzept, eine gute Planung sowie ein Gespür für zukünftige Entwicklungen. Und es gibt auch das absolute Gegenteil: Etwa die aktuellen Stores von Lifestyle-Trendsettern wie Abercrombie & Fitch, Hollister oder Humanic, die ihre Einkaufsräume in nahezu farblose Dunkelheit hüllen und Akzente lediglich durch Lichteffekte mittels Scheinwerfer setzen. Dahinter ist ein Trend erkennbar: Weg vom gleichförmigen Ausleuchten der gesamten Verkaufsfläche, wie es jeder Einzelhändler macht, hin zu starken Akzenten durch Licht.

Die Komplettausleuchtung der Verkaufsfläche wird noch aus einem anderen Grund überdacht: Bei steigenden Energiepreisen wollen viele Händler den Energieverbrauch senken. Auch daher sieht man die bislang üblichen hohen Grundbeleuchtungsstärken bei neuen Ladenbauprojekten seltener – einen Trend, den Sascha Schell vom belgischen Hersteller für dekorative Beleuchtung Lunoo bestätigt: „Bereiche, die nicht für die Waren-präsentation genutzt werden, benötigen weniger Allgemeinbeleuchtung.“

Die Bedeutung von Licht im Ladengeschäft hat in den letzten Jahren enorm zugenommen – und es gibt zahlreiche neue Möglichkeiten mit dem Licht „zu spielen“ – weg von einer Bedarfsbeleuchtung hin zu einer Lichtinszenierung. Rund 45 Prozent der stationären Händler geben in Umfragen an, dem Thema Licht höchste Investitionspriorität zu geben. Denn um das Ladengeschäft ins gewünschte Licht zu rücken, sind effektvolle Lichtsysteme nötig. Hierfür gibt es viele Varianten der Lichtgestaltung. Aber auch lichttechnische Sonderlösungen, neuste Technologien wie additive Farbmischung, LED-Leuchten und Lichtsteuerungssysteme erlauben eine außergewöhnliche Produktpräsentation. Die Branche ist innovativ und stellt regelmäßig neue Produkte vor.

www.netzwerk-ladenbau.de

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