Viele Nachhaltigkeitspreise verliehen
- 15.01.2013
- Markt + Service
- red.
Die renommierte Auszeichnung wird von den Teilnehmern und dem Publikum überwiegend geschätzt, doch nicht immer sind die Jury-Entscheidungen für alle Beteiligten nachvollziehbar. Die Vielfalt und der Zuwachs an Kategorien sorgen mitunter für Verwirrung und vereinzelt war Kritik am zunehmend kommerzieller werdenden Charakter der Veranstaltung aufgekommen.
Die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vergab die Auszeichnung in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung und diversen Forschungseinrichtungen zum fünften Mal. Die Prämierung der sozial-ökologischen GLS Bank begründete die sechzehnköpfige Expertenjury mit der Pionierrolle im Bereich nachhaltiger Bankdienstleistungen. Der Tiefkühlkosthersteller Frosta wurde aufgrund seiner konsequenten Entwicklung von einer konventionellen zu einer nachhaltigen Marke ausgezeichnet.
Preisträger in der Kategorie „Deutschlands nachhaltigste Zukunftsstrategie“ sind der Konzern Unilever und das gemeinnützige IT-Systemhaus AfB, das für sein öko-soziales Geschäftsmodell zur Aufbereitung gebrauchter IT-Geräte ausgezeichnet wurde. Die Unilever-Bewerbung war im Vorfeld von verschiedenen NGOs kritisiert worden, die die Bemühungen des Konzerns beim „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“ als zu lasch, und die Preisvergabe durch die Jury als Unterstützung zum Greenwashing verstehen. Gewinner des erstmals verliehenen „Blauer Engel-Preises” ist der Farbhersteller J.W. Ostendorf.
Beim ebenfalls erstmals verliehenen Deutschen Nachhaltigkeitspreises für Städte und Gemeinden wurden unter anderem Freiburg („Deutschlands nachhaltigste Großstadt 2012“), Neumarkt i. d. Oberpfalz („Deutschlands nachhaltigste Stadt mittlerer Größe 2012“) und Wunsiedel („Deutschlands nachhaltigste Kleinstadt 2012“ ausgezeichnet. Gelsenkirchen erhielt den Sonderpreis der Deutschen UNESCO-Kommission „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2012.
Der Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin wurde mit dem „Sonderpreis Recyclingpapier“ ausgezeichnet. Das Unternehmen überzeugte die Jury, weil es Recyclingpapier konsequent in allen Unternehmensbereichen integriert und für seinen auflagenstarken Produktkatalog einsetzt. Michael Söffge, Geschäftsführer von Steinbeis Papier und Pate des Preises, hebt hervor: „Es freut uns sehr, dass in diesem Jahr ein Unternehmen ausgezeichnet wird, das gezielt Recyclingpapier als Herzstück seiner Werbung einsetzt. Mit seinem Katalog zeigt Jack Wolfskin, wie Ästhetik und hoher Designanspruch mit ökologisch und gesellschaftlich verantwortlichen Werten in Einklang gebracht werden können.“
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass Jack Wolfskin gängige Vorurteile widerlege und ein Signal weit über die eigene Branche hinaus sende. Einem großen Adressatenkreis werde gezeigt, dass dabei höchste Druckqualität möglich sei und vor allem im Katalogbereich hohes Potenzial zur Ressourcenschonung liege. Der Wolfskin-Katalog erscheint zweimal jährlich mit einer Auflage von 1,6 Millionen Exemplaren.