PBS-Tagung: „Wege zum neuen Handeln“ aufgezeigt
- 18.06.2014
- Markt + Service
- red.
Die PBS-Tagung des forum bürowirtschaft bot einen guten Einblick in entstehende neue Geschäftsmodelle des Handels und zu Grunde liegende Anforderungen und Bedürfnisse von Kunden. Bereits der gemeinsam mit Soennecken durchgeführte Vorabend im Hudson-Eventloft war ein gelungener Einstieg in die Tagung, die in Kombination mit der Frühjahrstagung des PBS-Industrieverbandes und der Soennecken-Generalversammlung stattfand.
Marlene Lohmann und Vanessa Tuncer vom EHI Retail Institute in Köln, dem „Forschungslabor des Handels“, gingen im Handel den Veränderungen mit wissenschaftlicher Methodik auf den Grund. Vier Szenarien wurden vorgestellt: Mehr Service, das Ende des Hyperkonsums, Lifestyle als verbindendes Element und Cyberspacepräsenz. Klar wurde, dass es ein „Weiter so“ auf keinen Fall geben kann. Beide Referentinnen schilderten detailliert den Weg zu diesen Statements, die als Generalrichtung für die weitere Handelsentwicklung genutzt werden sollten und boten den Teilnehmern den kostenlosen Bezug der Studie an.
Ideen müssen erdacht werden, Chancen offenbaren sich nicht von alleine. Anja Förster, Querdenkerin von Beruf, nahm die Teilnehmer auf eine Reise zu Unternehmen mit, die ständig zu scheitern scheinen.
Drei Best-Practice-Beispiele stellten die neuen Realitäten vor. Dr. Joachim Stoll, Geschäftsführer Koffer24.de hat in der digitalen Welt frühzeitig investiert. Der Handelsunternehmer aus Frankfurt zeigte anhand seines Familienunternehmens, wie der Weg in den Cyberspace aussehen kann, ohne die lokale Bodenhaftung zu verlieren. Neue Anforderungen der Kunden müssen laufend umgesetzt und in allen Kanälen berücksichtigt werden. Der Vorsitzende des HDE-Arbeitskreises Multichannel gab einen Einblick in die permanente Optimierung aus der Praxissicht eines gestandenen Händlers.
Jürgen Budke verkauft auf 3000 Quadratmetern Kinderspielzeug in einer zentral gelegenen, hochwertigen Immobilie mitten in Münster. Das ist mit den traditionellen Wirtschaftlichkeitsrechnungen heute kaum noch zu glauben. „Münsters ungewöhnliches Kinderkaufhaus (MuKK)“ ist der Beweis für antizyklisches Verhalten als Weg zum Erfolg. Budke selbst weist auf die eigene Überzeugung als Motor für die Idee hin und präsentierte sein Geschäftsmodell als tragfähiges Haus, das sich über den Verkauf von Emotionen einzigartig gemacht hat. Aus der Generation der Internet-Kinder kam Max Wittrock, Mitinhaber von Mymuesli. Die Geschäftsidee ist es, den Kunden individuell gemixtes Müsli anzubieten, das online und heute auch offline gekauft werden kann.
Den inhaltlichen Abschluss setzte Achim Fringes. Der Einfluss der Emotionen auf das Kaufverhalten ist sein Lieblingsthema, das er mit Leidenschaft präsentiert. Gefühle sind notwendig für vernünftige Entscheidungen, die Neuropsychologie ist mit der Forschung zum menschlichen Verhalten noch längst nicht an ihre Grenzen gestoßen.