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Innovationen bei Schreibgeräten

Der Nürnberger Traditionshersteller Staedtler hat in den zurückliegenden Jahren Schreibgeräte wie Bleistift, Farbstift und Tintenschreiber durch gezielte Weiterentwicklungen immer wieder neu erfunden.

Am Standort Nürnberg ist Staedtler seit mehr als 175 Jahren zu Hause.
Am Standort Nürnberg ist Staedtler seit mehr als 175 Jahren zu Hause.

Das Unternehmen Staedtler kann auf eine über 175-jährige Firmenhistorie am Standort Deutschland zurückblicken. Innovationen, auch für die Produktion, stammen bei Staedtler alle aus dem eigenen Haus. Zu den wichtigsten Ideen der vergangenen Jahre zählen der Bruchschutz für Farbstifte „ABS“, der Austrocknungsschutz für Faserstifte „Dry Safe“, PVC-freie Feinminen und das neue Verbundmaterial „Wopex“ für Bleistifte. Jede Innovation und jede Produktverbesserung muss sich stets auch in Anwendervorteilen niederschlagen, beispielsweise ein besseres Schreibgefühl vermitteln oder Umweltvorteile bieten. Farbstifte werden hauptsächlich von Kindern verwendet. Da sie oftmals noch mit zu viel Druck und Kraft arbeiten, brechen die feinen Farbminen jedoch schnell ab.

Farbstifte mit „Anti-Break-System“

Daher benötigen Kinder einen besonders bruchfesten und stabilen Stift. Bei der Entwicklung der Farbstifte mit „Anti-Break-System“, kurz „ABS“, hat sich Staedtler genau dieser Anforderung gestellt: Dank des besonderen weißen Minenschutzmantels, der die Farbmine wie eine zweite Haut umhüllt, ist die Bruchfestigkeit um bis zu 50 Prozent und die Stabilität um bis zu 30 Prozent höher als bei herkömmlichen Farbstiften, so der Hersteller.

Mehr Bruchfestigkeit bei Buntstiften erzielt Staedtler durch sein „Anti-Break-System“ (ABS).
Mehr Bruchfestigkeit bei Buntstiften erzielt Staedtler durch sein „Anti-Break-System“ (ABS).

Wenn man auf die Historie des Stiftemachers Staedtler zurückblickt, sieht man, dass die Kompetenz im Fertigen von Farbstiften über 175 Jahre zurückzuverfolgen ist. Johann Sebastian Staedtler hatte bereits 1834, ein Jahr vor Firmengründung, einen farbigen Ölkreidestift entwickelt, der sich gleich den Bleistiften aufs Feinste spitzen ließ und somit einer der ersten Farbstifte war. Aus alten Rechnungsbüchern geht hervor, dass Johann Sebastian Staedtler über 20 Jahre lang den Mitbewerb mit diesen Farbstiften belieferte, da keiner das Produktionsverfahren so beherrschte, wie der Unternehmensgründer selbst. Heute ist Staedtler mit seinen drei Produktionsstandorten in der Metropolregion Nürnberg einer der größten europäischen Hersteller für Bleistifte, Farbstifte, Radierer, Feinminen und Modelliermassen.

Rohstoffe effizient eingesetzt

Alle „Lumocolor“-Produkte werden am Stammsitz in Nürnberg hergestellt.
Alle „Lumocolor“-Produkte werden am Stammsitz in Nürnberg hergestellt.

Eine der wichtigsten Neuheiten beim Unternehmen Staedtler war die Entwicklung des „Wopex“-Materials im Jahr 2009. Das Material stellt eine Fortführung der langen Tradition des Bleischreibens im Hause Staedtler dar und zeigt gleichzeitig, dass selbst im Bleistift noch Innovationspotenzial steckt. „Wopex“ ist ein Naturfaser-Verbundwerkstoff mit 70 Prozent Holzanteil, der im technisch ausgefeilten Holz-Extrusionsverfahren hergestellt wird. Das Material ist zugleich umweltverträglich und effizient. Der Holzanteil stammt aus PEFC-zertifiziertem Holz. Die neuen Stifte halten deutlich länger als herkömmliche Produkte: Nach Herstellerangaben schreibt ein „Wopex“-Bleistift nahezu doppelt so lang wie die konventionell gefertigten Pendants. Hohe Minenstabilität und Bruchfestigkeit machen ihn besonders ausdauernd in der Anwendung. Schließlich liegt ein „Wopex“ durch seine angenehm weiche Oberfläche gut in der Hand, die gleitende Mine bietet ein einmaliges Schreibgefühl, heißt es beim Anbieter. Durch eine deutlich höhere Holzausnutzung können aus einem Baum außerdem wesentlich mehr Stifte gefertigt werden im Vergleich zur bislang üblichen Bleistiftherstellung.

Sparsamer Rohstoffeinsatz: Der „Wopex“- Bleistift erfordert bei der Produktion weniger Holz als herkömmliche Bleistifte.
Sparsamer Rohstoffeinsatz: Der „Wopex“- Bleistift erfordert bei der Produktion weniger Holz als herkömmliche Bleistifte.

Doch auch mit anderen Schreibgeräte-Varianten beschäftigt man sich bei Staedtler intensiv: Im Jahr 1954 wurde „Lumocolor“ als Warenzeichen eingetragen und begründete beim Nürnberger Hersteller die Erfolgsgeschichte des universellen Markierens. Das erste von Staedtler auf den Markt gebrachte Produkt mit dem Namen „Mars-Lumocolor“ wurde allerdings zunächst noch nicht auf Tintenbasis hergestellt. Es handelte sich um einen Drehstift mit farbiger Spezialmine für die Overhead-Projektion. Im Jahr 1967 präsentierte Staedtler als erster Hersteller einen Faserschreiber für die Tageslicht-Projektion mit wasserlöslicher Spezialtinte in acht leuchtenden Farben, den heute allseits bekannten „Lumocolor“. Damit hatte es Staedtler geschafft, eine völlig neue Produktkategorie einzuführen. Ende der 60er Jahre entwickelte der Hersteller den „Lumocolor permanent“-Faserschreiber mit wasserfester Tinte. Diese Stifte sahen den heutigen Produkten schon sehr ähnlich: Die Variante „permanenter Stift“ hat bis heute einen schwarzen Schaft mit weißer Bedruckung, die „wasserlöslichen Faserschreiber“ haben einen grauen Schaft mit schwarzem Aufdruck.

„Lumocolor permanent“- Tintenschreiber: Der geöffnete Stift trocknet dank „Dry safe“ nicht aus.
„Lumocolor permanent“- Tintenschreiber: Der geöffnete Stift trocknet dank „Dry safe“ nicht aus.

Im Jahr 2009 blickte „Lumocolor“ bereits auf ein erfolgreiches 55-jähriges Bestehen zurück. Eigens von Staedtler entwickelte Tintentechnologien, die durch Eigenschaften wie etwa „Dry Safe“ überzeugen, haben ihren Teil dazu beigetragen, denn für den Anwender bieten diese Innovationen große Vorteile, so der Anbieter: „Einerseits trocknet die Tinte schnell auf dem Papier, andererseits können unsere Stifte mit ‚Dry Safe‘ stunden- und sogar tagelang offen liegen bleiben, ohne einzutrocknen.“ Damit verlängert sich die Lebensdauer um ein Vielfaches. Übrigens: Beim Tag der offenen Tür (Samstag, 17. September, 14 bis 19 Uhr) lassen sich die Staedtler-Innovationen in der Hauptverwaltung in Nürnberg auch live erleben.

Einfallsreichtum aus Tradition

Der Begriff Innovation ist auch den Vorfahren des Firmengründers schon bekannt gewesen: So wurde Friedrich Staedtler, der dieses Jahr seinen 375. Geburtstag feiern würde, bereits 1662 erstmals als „Bleiweißsteftmacher“ urkundlich erwähnt. Er war einer der ersten, der einen Bleistift vollständig herstellte. Damit gab er einen Anstoß für das Bleistiftmacherhandwerk in Nürnberg.

Staedtler Mars GmbH & Co. KG

Moosäckerstraße 3

90427 Nürnberg

Telefon 0911/9365-0

www.staedtler.de

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