Markt + Service: Die Wettbewerber an einen Tisch geholt
- 21.01.2016
- Markt + Service
- red.
Beim Thema Nachhaltigkeit gibt es gemeinsame Interessen bei Unternehmen, die sonst Konkurrenten sind. Gegenwärtig werden europaweit unterschiedliche Umweltzeichen verwendet, eine Vereinheitlichung auf freiwilliger Basis zum Vorteil aller Marktteilnehmer ist das Ziel der SOfEA, der Sustainable Office European Association, mit Büro in Brüssel. Bislang arbeiten knapp 30 Unternehmen in der SOfEA mit. Ziel ist, dass möglichst alle großen Player der Industrie in der jeweiligen Produktarbeitsgruppe ihr Knowhow einbringen. Nach dem Start in 2014 haben inzwischen die ersten Arbeitsgruppen getagt und für ihre Produktkategorie an einer einheitlichen Bewertungsmethode gearbeitet. Haben sich die Gruppen auf ein solches Bewertungsschema geeinigt, soll dieses durch eine externe Organisation auf seine wissenschaftliche Plausibilität geprüft werden. Dies soll für alle Produktbereiche der PBS-Branche geschehen.
„Von unserem Engagement bei der SOfEA erwarten wir uns einen regulativen Rahmen für ein breites Spektrum von nachhaltigen Produkten“, erklärt Matthias Schumacher, Director Sales & Key Account Management bei tesa Consumer & Craftsman. Man arbeite an einer Systematik für die gesamte Büroartikelindustrie, die von der Europäischen Union anerkannt wird – und habe dabei durchaus ähnliche Interessen: ein einfaches System, zuverlässig und praktikabel, daran orientierten sich die „guten Diskussionen“ in den Arbeitsgruppen, skizziert Schumacher die gemeinsame Marschrichtung.
Shela Fletcher vertritt Office Depot Europe in der SOfEA. Das Handelsunternehmen zählt zu den Gründungsmitgliedern der Organisation, das Unternehmen unterstütze das Projekt mit dem Ziel, „bessere Umwelt- und Sozialinformationen für unsere Kunden und Klarheit für unsere Lieferanten“ zu erhalten, erklärt Fletcher, bei Office Depot Europe zuständig für die Belange der Nachhaltigkeit. „Die Teilnehmer haben die Bedeutung des Vorhabens erkannt und arbeiten konstruktiv zusammen“, so ihre Einschätzung zur Atmosphäre in den Arbeitsgruppen. Arbeitsgruppen existieren bislang für die Produktgruppen Ordner, Notizblöcke und -bücher sowie für Schreibgeräte. Insgesamt sollen im SOfEA-Projekt Bewertungsmethoden für 30 Produktgruppen der PBSBranche erarbeitet werden.
„Staples hat verstanden, dass wir eine entscheidende Rolle in unserer Industrie spielen, um die Umweltstandards der Produkte zu verbessern und das Bewusstsein der Endkunden für diese Standards zu vertiefen“, betont auch Johanna Jigmo-Linde, verantwortlich für Corporate Social Responsability bei Staples Europe. Man sei dankbar für die Möglichkeiten, die SOfEA bietet, um mit Lieferanten und Key-Playern der Branche an der Zukunft der Umweltkennzeichnung von Produkten zu arbeiten. Man wolle seinen Kunden mehr Transparenz bieten bei der Frage, was ein „umweltbewusstes Produkt“ ist und sie bei einer „fundierten Kaufentscheidung“ unterstützen. Dementsprechend ist das Projekt „SOfEA“ bei Staples Europe verankert: im Management und bei Merchandising- und Marketingabteilung. Auch Jigmo-Linde lobt die Fortschritte: Es entstehe eine stark auf den Kunden zugeschnittene Lösung, die nur durch diese Form der Kooperation über Unternehmensgrenzen hinweg möglich geworden ist. Ein Gewinn für die Kunden, die Umwelt und die Industrie“, fasst Johanna Jigmo-Linde zusammen. Auf der Informationsveranstaltung der Organisation auf der Paperworld sollen weitere Unternehmen für die Mitwirkung gewonnen werden.