Nachfrageschub ist zu spüren
- 22.02.2011
- Markt + Service
- red.
PBS-Laden, PBS-Strecke sowie Druck und Kopie konnten im vergangenen Jahr ein Umsatzplus verzeichnen, die Büroeinrichter stehen kurz vor der Trendwende, so die übergreifende Bilanz von BBW-Geschäftsführer Thomas Grothkopp. Die PBS-Ladengeschäfte konnten dabei nicht zuletzt durch ein gutes Vorweihnachtsgeschäft ein Umsatzplus von 1,5 Prozent erreichen und lagen damit über dem Umsatzergebnis vieler anderer Handelssparten. Der absolute Spartenumsatz betrug 3,12 Milliarden Euro. Das PBS-Streckengeschäft, also das Büromaterial-Geschäft mit gewerblichen Endkunden, profitierte von der hoch gehaltenen Zahl an Beschäftigten. Der stark anziehende Export sorgte darüber hinaus für weitere Beschäftigungseffekte im Back Office, so dass der Verbrauch an Büromaterial deutlich stieg und sich in einem erhöhten Um-satz von plus 6,1 Prozent bemerkbar machte.
„Dieser Anstieg kommt hauptsächlich aus dem Geschäft mit den gewerblichen Großabnehmern, die im Jahr 2009 ihre Einkäufe in zweistelliger Höhe reduziert hatten“, erläuterte BBW-Präsident Ulf Ohlmer auf der Presseveranstaltung in Frankfurt. Der davon nicht so stark betroffene, gut aufgestellte bürowirtschaftliche Fachhandel hat die Marktanteilsgewinne in 2009 nicht nur halten, sondern 2010 weiter ausbauen können. In absoluten Zahlen setzte der Streckenhandel im vergangenen Jahr 4,39 Milliarden Euro um.
Dagegen konnten die Büroeinrichter das Umsatzniveau stabilisieren, ein gegenüber 2009 gleichbleibender Umsatz von 1,74 Milliarden Euro ist eine nur bedingt erfreuliche Meldung, wie Ohlmer betonte. Einerseits fehlten der Branche damit weiterhin die 2009 weggebrochenen Umsätze, andererseits war die optimistische BBW-Prognose 2010 von einem Minus von fünf Prozent ausgegangen, befürchtet wurden sogar größere Verluste.
Demgegenüber schreibt die Sparte Druck, Kopie und IT-Ausstattung seit Ende des dritten Quartals im Umsatzvergleich wieder schwarze Zahlen. Bis zum Jahresende 2010 konnte ein kumuliertes Umsatzplus von sechs Prozent aufgebaut werden. Dieser Jahresendspurt kam durch Monatsergebnisse mit einem Plus von über 30 Prozent in den Herbstmonaten zustande. „Hier haben in erster Linie die Fachhändler gewonnen, die mit einem umfassenden Beratungsansatz und einem nutzen- und marktorientierten Dienstleistungsangebot den gewerblichen Endverbraucher überzeugt haben. Dies ist auch der einzige Weg, um den auch in 2010 zu beobachtenden Margenverfall im reinen Klickgeschäft zu kompensieren“, so Ulf Ohlmer.
Moderat positive Erwartungen für 2011
Die Entwicklung in diesem Jahr wird von gegenläufigen Trends geprägt, so die Erwartungen des Verbands. „Die Euphorie der wirtschaftlichen Erholung in 2010 wird sich nicht fortsetzen können, die erreichten Umsatzniveaus müssen gesichert werden. Die wirtschaftliche Erholung muss sich im privaten Konsum und im gewerblichen Einsatz der Branchenprodukte noch verfestigen. Die fortschreitende Digitalisierung von Geschäftsprozessen macht weiterhin einen Teil des Einsatzes an Organisationsmitteln überflüssig, auch wenn diese Umsätze mit Tinte und Toner teilweise aufgefangen werden“, so der Ausblick von Ulf Ohlmer.
Für 2011 erwartet der BBW im Bereich PBS-Ladengeschäft ein Wachstum von zwei Prozent, das überwiegend nicht von branchennahen Produkten getragen wird, sondern aus dem Accessoire-Bereich kommt. Im PBS-Streckenhandel sei ein nochmaliges Plus von drei Prozent möglich. Bei Druck und Kopie sei die Zeit ideal für die händlerseitige Vermarktung von Managed Print Services (MPS), die durch neue Gerätesteuerungen auch für den Kunden einen echten Mehrwert bringen und Kosten sparen würden. Eine Abflachung der Zuwachskurve sei auch hier wahrscheinlich, vor allem, weil das Umsatzloch 2009 nicht sehr groß war und der Nachholbedarf ausgeschöpft sein wird. Die Büroeinrichtung dürfte sich gegenüber dem Vorjahr weiter erholen. Dennoch würde das Jahr 2011 wegen der benötigten Liquidität und wegen noch nicht akquirierter Anschlussaufträge nach der ersten Nachholwelle 2010 schwierig.