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Durchhaltevermögen ist gefragt

Neustart voll gelungen, so lautet das Fazit von Oliver Frese, dem Vorstand der Deutschen Messe, zur diesjährigen CeBIT. Mit rund 210 000 Besuchern haben die Veranstalter der weltweit größten Trendschau der IT-Branche ihr Ziel zwar fast erreicht. Dennoch bleibt viel Arbeit.

„Die Schwerpunktthemen Big Data, Datensicherheit, Cloud Computing und Start-ups kamen genau zur rechten Zeit“, sagt BITKOM-Präsident Dieter Kempf.
„Die Schwerpunktthemen Big Data, Datensicherheit, Cloud Computing und Start-ups kamen genau zur rechten Zeit“, sagt BITKOM-Präsident Dieter Kempf.

„100 Prozent Business“, so lautete das Motto der diesjährigen CeBIT. Erstmals hatte die Deutsche Messe das Hightech-Event in diesem Jahr mit klarem Fokus auf den Fachbesucher und sichtbarem Business-Profil ausgerichtet. Die eindeutige Positionierung habe auch bei der Besucherstruktur deutliche Wirkung gezeigt, so das Fazit von Oliver Frese, dem Vorstand der Deutschen Messe: „92 Prozent der Besucher sind IT-Professionals. Jeder Dritte kommt aus dem Top-Management seines Unternehmens“, so Frese, der deutlich machte, dass nun die optimale Struktur für die weitere Entwicklung der CeBIT gefunden sei.

Auch mit dem Topthema „Datability“ lag die CeBIT 2914 am Puls der Zeit und griff den wesentlichen Trend in der internationalen IT-Branche auf: Big Data. „Der verantwortungsvolle Umgang mit großen Datenmengen revolutioniert zahlreiche Geschäftsmodelle, Produktionsabläufe und Anwendungen. Gleichzeitig gelang es mit Datability, dem Thema Sicherheit einen neuen Stellenwert zu geben“, betont Frese.

Erfolgreich war die Neuausrichtung der CeBIT auch aus Sicht der ITK-Branche. In einer BITKOM-Umfrage zeigte sich die Mehrheit der Aussteller mit dem Messeverlauf und der Fokussierung auf Fachbesucher zufrieden. „Der CeBIT-Relaunch unter dem Motto ,Mehr Klasse statt Masse‘ ist rundum gelungen“, findet BITKOM-Präsident Dieter Kempf. Die CeBIT und ihre Fokussierung auf das B2B-Geschäft und Konferenzprogramm seien unter dem Strich ein voller Erfolg gewesen.

„Die CeBIT hat ihre Bedeutung als wichtigste Branchenplattform mit internationaler Strahlkraft ausgebaut. Die Schwerpunktthemen Big Data, Datensicherheit, Cloud Computing und Start-ups kamen genau zur rechten Zeit“, sagt Kempf. Der BITKOM-Präsident lobte das ausgebaute Konferenzprogramm mit Branchengrößen wie Apple-Mitgründer Steve Wozniak und zeigte sich von den Messe-Aktivitäten rund um Internet-Start-ups sowie dem Partnerland Großbritannien begeistert. Mit vollen Auftragsbüchern verließen die Unternehmen des Partnerlandes die CeBIT 2014. „Großbritannien hat sich in Hannover als starker Partner gezeigt: innovativ, jung und kreativ – ein tolles Partnerland“, resümiert Messe-Vorstand Frese.

Zufrieden zeigten sich auch die Aussteller der Halle 3, die sich mit den Themen Enterprise Content Management (ECM) und Input/Output-Solutions den kompletten Dokumentenprozess abbildete: beginnend in der Poststelle und mit dem Einscannen über die weitere Verarbeitung in ECMs und Mailing Solutions bis hin zu Output-Lösungen. Mit Brother und Epson konnte die CeBIT nicht nur zwei renommierte Unternehmen mit einer deutlich vergrößerten Präsenz für die Halle 3 gewinnen. Nach einer sechsjährigen Pause präsentierte sich auch Kyocera Document Solution erstmals wieder in Hannover. Das Fazit des Messeauftritts fällt dabei durchaus positiv aus: Über 500 Besucher hätten sich über das Produkt- und Dienstleistungsangebot des Managed Document Services-Spezialisten, das unter dem Motto „Die Kunst der Kostensenkung“ stand, informiert. „Die Neuausrichtung der Messe ist aus unserer Sicht gelungen. Wir ziehen eine positive Bilanz unseres Auftritts“, fasst Kyocera-Marketing-Chef Uwe Götze zusammen. Mehr als 60 Prozent Neukundenkontakte vor allem aus den Bereichen öffentliche Verwaltung, Gesundheits- und Sozialwesen sowie verarbeitendes Gewerbe, die das Gespräch mit den Kyocera-Experten suchten, habe man verzeichnet. „Als B2B-Anbieter konnten wir von der stärkeren Fokussierung auf Business-Kunden profitieren. Das umfangreiche Konferenzangebot mit den Top-Themen der Branche sowie hochkarätigen Prominenten der IT-Szene haben Entscheidern und Ausstellern ein exzellentes Rahmenprogramm geboten“, so Götze.

Ein positives Fazit zieht auch die Overather Fachhandelskooperation Soennecken. Das Interesse am Leistungsangebot der Genossenschaft sei erneut sehr groß gewesen. „Die relevanten Vertreter der Branche sind auf die Messe zurückgekehrt und haben sie wieder zu einem wichtigen Treffpunkt gemacht“, bilanziert Winfried Schneider, Leiter des Geschäftsfelds Drucken und Kopieren. Wie schon in den Vorjahren zeigte Soennecken mit einem eigenen Stand im MPS-Park Präsenz.

Im Vergleich zu den Vorjahren hatte der MPS-Park in diesem Jahr deutlich Federn gelassen, was sicher auch daran lag, dass einige der für die Sonderausstellungsfläche relevanten Aussteller in die Fläche der Halle 3 oder die benachbarten Hallen verlegt hatten. Mit Canon, dem IT-Finanzierer BFL, der THS-Tochter MHS, dem Software-Anbieter Netaphor sowie einem MPS- und Technologie-Showcase des Marktforschungsunternehmens Dokulife griffen die Austeller des Areals dennoch einige interessante Themen auf.

Mit weniger Ausstellern als im Vorjahr musste der MPS-Park der CeBIT 2014 deutlich Federn lassen.
Mit weniger Ausstellern als im Vorjahr musste der MPS-Park der CeBIT 2014 deutlich Federn lassen.

Zufrieden zeigten sich auch der VOI-Verband Organisations- und Informationssysteme und seine Ausstellungspartner. „Wir sehen, dass das neue Messekonzept der richtige Weg ist, der unbedingt konsequent fortgesetzt werden sollte. Natürlich stellen auch wir, wie alle anderen Aussteller, eine deutlich geringere Besucheranzahl fest“, sagt VOI-Geschäftsführer Peter J. Schmerler. Dennoch habe sich der Auftritt gelohnt. Und Harald Klingelhöller, Geschäftsführer DM Dokumenten Management, ergänzt:

„Wir sind sehr zufrieden. Die Auswirkungen des neuen Messekonzeptes bringen uns zwar insgesamt deutlich weniger Kontakte, allerdings haben etwa ein Drittel der Anfragenden ein konkretes Projekt in Planung. Wir kommen so lange wieder, wie es sich für uns rentiert.“

Klare Aussagen und Aufgaben, die auch bei den CeBIT-Veranstaltern angekommen sein dürften. Und so betonte Messe-Vorstand Frese bei der Abschluss-Pressekonferenz auch, dass man an der Business-Fokussierung für die nächsten Jahre festhalten werde und „gemeinsam mit Ausstellern und Partnern die Details weiter in Richtung Wachstum justieren“ wolle. Doch nicht nur das wird nötig sein. Um die CeBIT, die im kommenden Jahr vom 10. bis 14. März stattfindet, nachhaltig auf die Erfolgsspur zu bringen, wird vor allem eins gefragt sein: Durchhaltevermögen.

www.cebit.de

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