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Ganzheitlicher Ansatz

„Nachhaltigkeit als Unternehmensvision“ war das Thema des Vortrags, den Horst Bubenzer, Marketingchef von Durable, anlässlich der Papierworld hielt. Wir sprachen mit ihm über das Konzept und die erfolgreiche Umsetzung.

Auch alternative Energiequellen werden genutzt: die Solaranlage am Standort Kamen-Methler.
Auch alternative Energiequellen werden genutzt: die Solaranlage am Standort Kamen-Methler.

Auch alternative Energiequellen werden genutzt: die Solaranlage am Standort Kamen-Methler.Wie definieren Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Hause?

Durable-Marketingleiter Horst Bubenzer steht hinter der nachhaltigen Firmenpolitik.
Durable-Marketingleiter Horst Bubenzer steht hinter der nachhaltigen Firmenpolitik.

Durable-Marketingleiter Horst Bubenzer steht hinter der nachhaltigen Firmenpolitik.Wir definieren Nachhaltigkeit nicht nur als gelebtes Umweltbewusstsein. Dazu gehören in gleichem Maße die Orientierung an wirtschaftlichem Erfolg sowie die Wahrnehmung unserer sozialen Verantwortung. Wir sind zutiefst überzeugt, dass jeder wirtschaftliche Erfolg in der heutigen Welt nur dann auch wirklich als solcher zu werten ist, wenn er zu einer friedlichen und intakten Welt beitragen kann und nicht zu Lasten heutiger und nachfolgender Generationen geht. Weitblick und Verantwortung für eine lebenswerte Natur und eine humane Gesellschaft prägen den Stil des Erfolgs, den wir für uns als Vorbild sehen. Diese Interpretation des Begriffs Erfolg, ein wichtiger Bestandteil unserer Markenpositionierung, gehört zu unserer Unternehmensphilosophie.

Wie wirkt sich der Umweltgedanke konkret im Unternehmen aus?

Standpunkt dokumentiert: Die Broschüre informiert über die ökologischen und sozialen Aktivitäten.
Standpunkt dokumentiert: Die Broschüre informiert über die ökologischen und sozialen Aktivitäten.

Standpunkt dokumentiert: Die Broschüre informiert über die ökologischen und sozialen Aktivitäten.Das Kernthema „Umweltbewusstsein“ teilt sich bei Durable in viele Facetten. Zum einen legen wir sehr viel Wert darauf, energiesparend zu agieren, in der Produktion sowie in vielen anderen Bereichen. Schon seit 2004 gibt es bei uns eine Stelle für ein zentrales Energiemanagement mit der Zielsetzung, in zehn Jahren 25 Prozent Energieeinsparung zu erreichen. Ende vergangenen Jahres konnten wir bereits eine Reduktion des Energieverbrauchs von knapp 18 Prozent verzeichnen – zum Beispiel durch optimierte Prozesssteuerung in der Produktion und viele kleine Einzelprojekte. Auch der Anteil regenerativer Energiequellen am Stromverbrauch ist gestiegen, in Iserlohn beträgt er 30 Prozent (der Bundesdurchschnitt liegt bei 12 Prozent). Unser Standort Kamen-Methler betreibt eine Solaranlage zur Stromerzeugung mit einer Leistung von 25 000 kWh. Und unser neues Headquarter in Schweden, im Januar 2008 eröffnet, wird mit Erdwärme betrieben. Zum anderen konzentrieren wir uns sehr stark auf das Recyceln von Rohmaterialien in Produktionsprozessen. In vielen Bereichen ist das Inhouse-Recycling bereits ein integrierter geschlossener Prozess. Da werden die Produktionsabfälle gesammelt, parallel veredelt und im weiteren Herstellungsprozess wiederverwendet. Nachhaltigkeit heißt für uns auch, externes Recyclingmaterial als Rohstoff für unsere Produkte zu verwenden, zum Beispiel Aluminium für Türnamensschilder oder reine PET-Flaschen für Folie. Darüber hinaus entwickeln wir Produkte aus neuen umweltschonenden Materialien, zum Beispiel aus dem „alternativen“ Rohmaterial Flüssigholz. Dazu wird Lignin, ein Beiprodukt der Zellstoffindustrie, mit Naturfasern gemischt; so erhält man einen thermoplastischen Faserverbundwerkstoff, der auf herkömmlichen Kunststoffverarbeitungsmaschinen verarbeitet werden kann. Auf der Paperworld konnten wir bereits Produktmuster präsentieren, die zu mehr als 60 Prozent aus diesen nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind.

Inhouse-Recycling spart Ressourcen: hier das Beispiel der Folienverarbeitung für „Duraclip“.
Inhouse-Recycling spart Ressourcen: hier das Beispiel der Folienverarbeitung für „Duraclip“.

Inhouse-Recycling spart Ressourcen: hier das Beispiel der Folienverarbeitung für „Duraclip“.Wie setzen Sie „Nachhaltigkeit“ in den Produkten um?

Durch optimierte Prozesssteuerung, Investition in neue Technik und viele kleine Einzelprojekte wird der Energieverbrauch gesenkt.
Durch optimierte Prozesssteuerung, Investition in neue Technik und viele kleine Einzelprojekte wird der Energieverbrauch gesenkt.

Durch optimierte Prozesssteuerung, Investition in neue Technik und viele kleine Einzelprojekte wird der Energieverbrauch gesenkt.Die Nachhaltigkeit führen wir in unserem Markennamen. Ein Produkt, das länger hält, hat auch eine bessere Umweltbilanz. Darüber hinaus kommen 90 Prozent unserer Produkte aus der eigenen Fertigung in Europa – auch das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil, was die Umweltverträglichkeit unserer Produkte betrifft. Nehmen wir zum Beispiel unsere Türschilderserie „Info Sign“. Sie ist extrem langlebig, besteht zu mehr als 30 Prozent aus recycelten Materialien und kann am Ende des Produktzyklus recycelt werden. Außerdem bestehen die Einsteckschilder aus chlorfrei gebleichtem Papier.

Das Thema CSR ist derzeit sehr beliebt, manchmal hat man den Eindruck, dass viele Unternehmen nur zu Marketingzwecken auf diesen Zug springen. Wie verhält sich das bei Durable?

Das Thema wird in der Tat von vielen Unternehmen adaptiert – auch von solchen, für die Umweltbewusstsein in der Vergangenheit keine Priorität hatte. Viele springen mit neuen „grünen“ Produkten auf, um von diesem Megatrend zu profitieren. Die Frage bleibt: Haben sie damit wirklich ihre Einstellung verändert? Wir haben unser gesamtes Sortiment nach umweltrelevanten Kriterien analysiert und einen Leitfaden entwickelt, der beschreibt, dass alle unsere Sortimente ökologische Benefits besitzen. Denn es ist nicht damit getan – und sehr kritisch zu sehen –, wenn ein Hersteller nur ein paar „grüne“ Produkte anbietet. Was nutzt ein „grünes“ Produkt, wenn es vielleicht in einem Dritte-Welt-Land mit Kinderarbeit hergestellt wird?!

Was möchte Durable in den nächsten fünf bis zehn Jahren erreichen?

Auf der Paperworld wurden Produktmuster aus Flüssigholz vorgestellt, einem neuen thermoplastischen Werkstoff aus nachwachsenden Rohstoffen.
Auf der Paperworld wurden Produktmuster aus Flüssigholz vorgestellt, einem neuen thermoplastischen Werkstoff aus nachwachsenden Rohstoffen.

Auf der Paperworld wurden Produktmuster aus Flüssigholz vorgestellt, einem neuen thermoplastischen Werkstoff aus nachwachsenden Rohstoffen.Wir möchten weiter daran arbeiten, in vielen Bereichen Energie und Ressourcen zu sparen, um die Umwelt zu schonen (und nebenei auch Kosten zu senken).Wir wollen auch dazu beitragen, dieses Bewusstsein bei unseren Mitarbeitern zu schaffen. Für unser Unternehmen haben wir die Guidelines für die nächsten Jahre mit dem neuen Claim „Style of Success“ und der Markenpositionierung sowie unserer Vision zur Nachhaltigkeit fortgeschrieben. Wir arbeiten um Moment an den Voraussetzungen zur Umweltzertifizierung nach DIN EU ISO 14001 – ein Projekt, das im Laufe dieses Jahres abgeschlossen sein wird.

www.durable.de  

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