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Ranzen contra Rucksack

Der Rucksack hat sich von einem biederen Pfadfinder-Utensil zu einem trendigen Kultgegenstand gemausert – besonders bei Schülern. Wird er dem Schulranzen den Rang ablaufen? Zwei führende Hersteller äußern ihre Meinung.

Die Fragen 1. Welche Anteile haben Schulranzen und Schulrucksäcke bei Ihren Verkaufszahlen? Wohin geht der Trend?

2. Welche Abstriche muss der Rucksack-Träger hinsichtlich Tragekomfort/Ergonomie und Verkehrs­sicherheit in Kauf nehmen?

3. Bis zu welchem Alter oder welcher Körpergröße sollten Ranzen getragen werden, ab wann kann man Rucksäcke empfehlen?

4. Welche Argumentationshilfen können Sie dem Händler anbieten, damit er seine Kunden auch in diesem Punkt kompetent beraten kann?

Dieter Liebler, Geschäftsführer Sternjakob, Frankenthal

1. Wir gehen davon aus, Sie fragen nach Einschülern. Das Thema Back to School ist erst Ende September weitgehend abgeschlossen. Einschüler benutzen zu 90 Prozent einen klassischen Schulranzen, wenn man mal von Rucksäcken von Wettbewerbern, die Schulranzen sein sollen, absieht. Für Einschüler darf es nur einen Schulranzen nach DIN 58124 geben. Ergo sind verantwortungsvoll Handelnde aufgerufen, keine Rucksäcke an die Anfänger zu verkaufen. 2. Ein Rucksack kann nur schwer die DIN-Norm erfüllen, sehr wohl kann er aber partiell entsprechend gebaut sein. Damit ist er aber immer noch kein Schulranzen. 3. Grundschüler bekommen mit einem Schulranzen nach DIN-Norm ein Maximum an passiver Sicherheit geboten. Ältere Schüler, so ab zehn Jahren, sind eher in der Lage, aktiver am Verkehrsgeschehen teilzunehmen. Es hat also mehr mit der Reife des Kindes als mit der Größe zu tun. Die Einrichtungen und Ausstattungen, die ein Schulranzen nach DIN mitbringt, sind von den Erschaffern dieser Norm zum Schutze der Nutzer gefordert worden. Die Alternative wäre nach derzeitigem Stand kein optimaler Schutz. 4. Wir haben eine sehr gute Broschüre in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e.V., Wiesbaden, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Berlin, und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat e.V., Bonn, erstellt. Diese können die Händler als Schulungsunterlage für ihre Fachberater und zur Weitergabe an Kunden hervorragend einsetzen. Sie bezieht zu allen für den Schulranzenkauf relevanten Themen Stellung.

www.sternjakob.de

Claudia Krause, Geschäftsführerin Thorka, Hainburg

1. Wir sind Schulranzenhersteller unter der etablierten Marke „McNeill”. Schulranzen werden für Kinder im Alter von sechs bis maximal neun Jahren gekauft. Zur Einschulung kann die Empfehlung nur heißen: einen „McNeill”-Schulranzen! Ab der 4. Klasse Grundschule wird in den meisten Fällen ein Schulrucksack verwendet, diesen liefern wir unter der Marke „Take it easy”. Als Schultaschenhersteller produzieren und verkaufen wir im Jahr ca. 200.000 Schulranzen, Schulrucksäcke für 9 bis 19-Jährige verkaufen wir ca. 300.000 Stück. 2. In der Regel bietet ein Schulrucksack nicht die Sicherheit auf dem Schulweg, ist nicht so leicht und ergonomisch gepolstert und bietet nicht die Ordnung im Inneren wie ein Schulranzen. 3. Empfehlen sollte man Rucksäcke erst ab dem zehnten bis zwölften Lebensjahr aufgrund der körperlichen Konstitution. 4. Wir führen regelmäßig in unseren Info-Center Informationsveranstaltungen für unsere Kunden durch. Darüber hinaus beraten wir auch Erfa-Gruppen oder Verkäufer und Verkäuferinnen im qualifizierten Facheinzelhandel auf Wunsch.

www.mcneill.de 

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