Das Kaufverhalten verändert sich
- 05.09.2012
- Papeterie
- red.
Vor allem Mütter sind gerne und häufig online unterwegs wie eine Studie der EIAA (European Interactive Advertising Association) belegt: 65 Prozent der europäischen Mütter nutzen das Internet. Sie schätzen das Online-Shopping, da sie so ohne Kind und Kegel einkaufen können. Zudem informieren sie sich und tauschen sich mit anderen in Netzwerken und Foren aus.
War es gestern für viele Händler erfolgversprechend, die Mütter, Väter oder Großeltern über Flyer oder Anzeigen auf besondere Angebote zum Schulanfang hinzuweisen und den Kindern über Printkataloge und Beilagen die neuen Designs der Ranzen schmackhaft zu machen, stellt der alltägliche Einsatz des Internets heute viele Anbieter vor neue Herausforderungen: Andere Formen der Ansprache und Maßnahmen, möglichst über alle Kanäle hinweg, werden zur Selbstverständlichkeit.
Mit gezieltem Online-Marketing haben Hersteller und Händler nun die Möglichkeit, diese für sie so interessante Zielgruppe direkt zu erreichen.
Aber gerade wenn es um Schulartikel geht, insbesondere um den Kauf von Schulranzen oder Rucksäcken, wird der Nachwuchs zumeist in die Entscheidung miteinbezogen oder ist sogar die treibende Kraft. Vor allem durch die verstärkte Mediennutzung haben bereits Kinder sehr frühzeitig Zugang zu unterschiedlichsten Informationsquellen und wissen zumeist sehr genau was „in“ oder „out“ ist.
Digital Natives
Immer früher und immer länger sind die Kids im Netz unterwegs. Selbständig recherchieren auch die Jüngsten online und geben Informationen an Dritte weiter. Rund 4,5 Millionen Kinder, das sind 74 Prozent der über Sechsjährigen, nutzen einer aktuellen Erhebung zufolge mittlerweile regelmäßig das Internet. Bereits zum 20. Mal bietet die Kids-Verbraucher-Analyse (KidsVA) einen Überblick zum Medien- und Konsumverhalten der aktuell 6,04 Millionen Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis 13 Jahren in Deutschland. Zusätzlich wird seit dem letzten Jahr die Befragtengruppe um die 4- und 5-jährigen Vorschulkinder erweitert. Während die Zahl der Kinder, die einen Zugang zum Internet haben, auf hohem Niveau stagniert, nehmen besonders bei den Kindern ab zehn Jahren die Nutzungsintensitäten weiter zu. Fast jeder zweite Nutzer dieser Altersklasse ist inzwischen so gut wie jeden Tag online. Bei den Jüngsten im Alter von vier und fünf Jahren besitzt schon fast ein Viertel Computererfahrung und 14 Prozent kennen sich im Internet aus. Erstmals wurde auch nach mobilen Geräten gefragt. Insgesamt besitzen 3,2 Millionen Kinder ein eigenes Handy. 17 Prozent haben bereits ein eigenes Smartphone. Die Erhebung zeigt zudem, dass häufig der Nachwuchs die Geräte der Eltern mitbenutzen darf. 43 Prozent der Mädchen und Jungen sind damit auch mobil online.
Einkaufsberater Smartphone
Darauf, dass vor dem Einkauf Informationen online recherchiert werden, haben sich viele Händler und Hersteller bereits eingestellt. Doch inzwischen werden oft direkt vor Ort im Geschäft noch Recherchen angestellt, Informationen eingeholt oder Freunde und Familienmitglieder nach ihrer Meinung gefragt. Die permanente Nutzung von Smartphones stellt den Handel vor weitere Herausforderungen. Überall können sich damit die Kunden auch noch während des Kaufs über die Vor- und Nachteile bestimmter Produkte austauschen.
Rund ein Fünftel aller Smartphone-Nutzer in Deutschland macht inzwischen beim Einkaufen im Geschäft Fotos von Produkten. Das entspricht rund 4,5 Millionen Personen, berichtet der Hightech-Verband Bitkom. Grundlage der Daten ist eine aktuelle Erhebung des Marktforschungsinstituts comScore für den Bitkom. „Die zunehmende Verbreitung von Smartphones verändert das Kaufverhalten im stationären Einzelhandel massiv“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Mit Hilfe der Fotos auf dem Smartphone vergleichen die Verbraucher Produkteigenschaften oder Preise und bereiten ihre Kaufentscheidung damit vor.“ Häufig würden die Fotos mit dem Smartphone verschickt, um sich vor einem Kauf mit dem Partner oder Freunden auszutauschen. Laut der Umfrage versenden 8 Prozent der Smartphone-Besitzer noch im Geschäft Fotos von Produkten an Freunde oder Verwandte. „Ein weiterer Faktor ist die soziale Komponente beim Einkaufen“, sagt Rohleder. „Besonders jüngere Kunden teilen ihren Freunden in sozialen Netzwerken wie Facebook gerne mit, dass sie etwas Besonderes gekauft haben.“