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Annäherung an eine Unbekannte

Die Zielgruppe der jungen Erwachsenen ist für den Handel und die Industrie schwer zu fassen. Welche Potenziale gerade im Segment „Schreibgeräte“ vorhanden sind, erläutert Daniel Frankenberg, Vertriebsleiter bei Herlitz.

Herr Frankenberg, was zeichnet die Zielgruppe der „jungen Erwachsenen“ denn genau aus?

Wird im Januar intensiv auf der „Fashion Week“ in Berlin beworben: der neue 2013 erscheinende „my.pen style fashion“
Wird im Januar intensiv auf der „Fashion Week“ in Berlin beworben: der neue 2013 erscheinende „my.pen style fashion“

Innerhalb der „jungen Erwachsenen“ sind insbesondere die Studenten eine wachsende Zielgruppe. Vor kurzem wurde erstmals die Marke von zwei Millionen Studenten an den deutschen Hochschulen übertroffen, wohin gegen die Zahl der Schüler rückläufig ist. Zudem sind Studenten Vielschreiber und suchen ihr Arbeitsmaterial sehr bewusst aus.

Warum richtet sich Herlitz speziell an diese Zielgruppe?

Die meisten Schreibgeräte sind für Schüler oder für Büroanwender konzipiert. Die Schreibgeräte für Schüler sind bunt, vielfältig und kreativ, diejenigen für Büroanwender sind eher nützlich und funktionell. Aktuell sind nur wenige Produkte speziell an den Bedürfnissen der „jungen Erwachsenen“ ausgerichtet.

Was ist dabei die besondere Herausforderung?

In der Regel verfügen die jungen Erwachsenen nicht über viel Geld und wenn sie über Geld verfügen, dann sind viele andere Anschaffungen bedeutsamer als Geld für Schreibwaren auszugeben. Das bedeutet, dass diese Zielgruppe sehr preisbewusst ist. Herlitz bietet Produkte mit einem gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und siedelt diese bewußt im mittleren Preisniveau an. Aus unserer Erfahrung ist die preisliche Mitte insbesondere bei Schreibgeräten für Studenten eine hochattraktive Positionierung.

Was sollten Anbieter noch beachten?

Die Zielgruppe der „jungen Erwachsenen“ im Visier: Herlitz-Vertriebsleiter Daniel Frankenberg
Die Zielgruppe der „jungen Erwachsenen“ im Visier: Herlitz-Vertriebsleiter Daniel Frankenberg

Da die Studenten und Auszubildenden „Vielschreiber“ sind, müssen die Artikel funktionell überzeugen, aber sich auch im Design klar von Schul- und Büroprodukten differenzieren. Die Zielgruppe würde sagen, dass die Artikel „stylish“ sein müssen. Wir haben uns bei der Konzeption der Artikel an den Farbwelten aus Mode- und Möbelindustrie orientiert. Ergebnis dieser Überlegungen ist die Produktlinie „my.pen style“. Wir starten mit einem Tintenroller, der speziell die jungen Erwachsenen anspricht.

Wie sieht Ihr Vermarktungskonzept aus?

Herlitz hat zum einen tolle Platzierungslösungen für die Handelskunden entwickelt, die sich in Form und Farbe ganz klar abheben, aber auch für das Schreibgerät selber ein aufmerksamkeitsstarkes Verpackungskonzept erstellt. Zudem ist Herlitz auch im Internet sehr aktiv und bewirbt den „my.pen style“ intensiv dort, wo junge Erwachsene sich aufhalten. Für dieses umfassende und innovative Vermarktungskonzept hat Herlitz den „red dot design award“ erhalten.

Was sind die nächsten Schritte?

Klassische Artikel und Neuheiten in weichen Sorbet-Tönen prägen das Artebene-Frühjahr.
Klassische Artikel und Neuheiten in weichen Sorbet-Tönen prägen das Artebene-Frühjahr.

Der Tintenroller, als erstes Produkt der Produktlinie „my.pen style“, wird aktuell sehr erfolgreich in den Markt eingeführt. Deshalb werden wir diese Produktlinie zukünftig ausweiten.

Nun gehen wir einen weiteren Schritt: Mit dem „my.pen style fashion“ wird ein bedrucktes Produkt angeboten, welches sehr kreativ, in Kooperation mit der „Mercedes Benz Fashion Week“ in Berlin, in den Markt eingeführt wird. Diese Maßnahme passt auch dazu, dass Herlitz zukünftig seine Herkunft als Berliner Unternehmen stärker betonen will, da Berlin für viele Studenten im In- und Ausland ein hervorragendes Image hat.

Welche vertrieblichen Herausforderungen gibt es?

Herlitz setzte in der Vergangenheit seinen Fokus auf die Massenmärkte, inbesondere auf den filialisierten Fachhandel und den Lebensmittel-Einzelhandel. Zielgruppengerechte und innovative Produkte, wie die „my.pen“-Familie, finden ihren Weg in den PBS-Fachhandel. Eine große Herausforderung ist näher an die Studenten und deren Ort der Verwendung unserer Produkte heranzukommen. Dabei sind wir auf den Fachhandel angewiesen. Zwar ist der Schulanfang ein Aktions-Schwerpunkt der Branche, aber der Semesterstart wurde bisher vernachlässigt. Hierzu wird im ersten Quartal 2013 ein Herlitz-Pilotprojekt gestartet. Ein Produkt, wie der „my.pen style“ wird von Herlitz sehr intensiv über den Online-Kanal sowohl beworben als auch verkauft. Hier bestehen noch weitere Potenziale, insbesondere bei der Zielgruppe der Studenten.

www.herlitz.de

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